Am Sonntagmorgen treffen sich um 8:00 Uhr 12 Teilnehmerinnen am Parkplatz beim Buchauer Sattel (860m) oberhalb von Admont. Dichter Nebel hüllt uns ein, es ist ziemlich frisch. Schnell werden die Wanderschuhe geschnürt, in zügigem Tempo steigen wir der Grabneralm zu. Nach ca. einer halben Stunde erfreuen wir uns am Anblick der ersten hellblauen Flecken am Himmel. Wir lassen die dicke „Suppe“ unter uns, und erreichen die Alm bei Sonnenschein. Hier holen wir Anna und Josef ein, die schon zeitiger in der Früh aufgebrochen sind.
Nach kurzer Rast geht’s weiter zum Admonter Haus (1723m) am Grabnertörl. Zwischendurch kommen wir an einem Holzdepot vorbei, wo die Wanderer freundlich aufgefordert werden, doch ein Scheit mitzunehmen. Gerne erfüllen wir diesen Wunsch, damit es auf der Hütte schön warm wird. Warm wird uns auch von dem Schnapserl, dass der Wirt zur Belohnung ausgibt. Unsere Gruppe vergrößert sich nochmals auf mittlerweile 16 Personen, Lilli und Josef gesellen sich dazu.
Gemeinsam bewältigen wir den immer steiler werdenden, aber gut zu begehenden Steig auf den Mittagskogel (2041 m) und seinen Nachbarn, den Natterriegel (2065 m). Beide erreichen wir etwa um die Mittagszeit, eine wohlverdiente Jausenpause ist jetzt angesagt. Ein Teil der Gruppe entscheidet sich hier zur Umkehr zum Admonterhaus, von wo aus drei über den Grabnerstein zur Grabneralm gehen, der Rest geht direkt runter zur Grabneralm.
Das Klettersteigteam, 9 Personen, hält sich nicht zu lange auf. Alsbald zweigen wir auf den sogenannten „Hexensteig“ ab. Ennsi geht hinunter in das Roßkar und von dort auf den Hexenturm wo wir uns wieder treffen. Der Weg führt vom Natterriegel am SO-Grat entlang zum Gipfel des Hexenturms. Vom Anseilpunkt leiten uns nicht allzu schwierige Drahtseilstellen (B/C) und etliche ungesicherte Abschnitte, die Trittsicherheit voraussetzen, hinauf in die Roßkarscharte. Nebelfetzen ziehen vom Tal herauf, und tauchen diese wild zerklüftete Landschaft in mystisches Licht. Die letzten Meter über schroffes Gelände und Bänder zum Gipfel (2170 m), fordern nochmals die Kondition. Nach 4,5 Stunden Aufstieg und 1500 Hm (vom Parkplatz weg) gönnen wir uns eine längere Pause. Wolken kommen und gehen, zwischendurch blinzelt die Sonne auf unsere Nasen. Wir genießen die Ruhe und die herbstliche Stimmung ringsum.
Leider hat jede Rast ein Ende, wir steigen auf selben Weg bergab. Michael ist schon vorausgeeilt, er will noch den Grabnerstein mitnehmen. Rasch bewältigen wir die Kletterstellen ohne Probleme und erreichen bald das Admonter Haus. Dort erwärmen wir uns bei einem Bierchen an den zuvor heraufgeschleppten Scheiten. Weiter geht´s talwärts zur Grabneralm, wo wir nicht nur die Sonne wieder treffen, sondern auch unsere Bergkameraden. Zusammen bringen wir noch das letzte Stück Abstieg hinter uns, um ca. 17:00 Uhr kommen wir wieder am Parkplatz an.
Gesamte Gehzeit zum Hexenturm und retour ca. 7,5 Stunden, 1500 Hm.
Martin Platzer