Hochalmspitze 3360m
Die alljährliche Hochtour vom 30. Juni bis 1. Juli 2018 von Andi und Tanja erfreute sich wieder großer Beliebtheit. So lockten die zwei dieses Mal elf BergsteigerInnn der OeAV-Sektion Leogang mit der Hochalmspitze in den wilden Osten der Hohen Tauern. Die herrliche, interessante und abwechslungsreiche Hochtour auf die Tauernkönigin hatte alpinistisch viel zu bieten.
Die Anreise mit dem 20-Sitzer über die enge Forststraße zum Gößkarspeicher auf 1.640 m Seehöhe ließ selbst die gesprächigsten Damen und Herren im Bus ein wenig verstummen. Danach ging es gemütlich über den Wanderweg zur Gießener Hütte, wo die Gruppe von der Hütten-Crew rund um Julia, Othmar und Jeremi herzlich empfangen wurde. Gestärkt durch eine Suppe und dem anschließenden „Besonderen“ aus der Küche, machten sich vier motivierte Teilnehmer mit Andi zum nächsten Schneefeld auf und unternahmen diverse Rutschversuche und Steigeisenübungen, während sich der Rest des Trupps bei Yogaübungen, Slacklineeinlagen oder einfach beim Chillen in der Sonne rund um die Hütte vergnügten.
Am zweiten Tag ging’s um 6:30 Uhr los. Der Aufstieg auf die Hochalmspitze erfolgte über den Detmoldergrat. Großteils ist dieser mit Drahtseilen ausgezeichnet versichert und somit konnten die meisten Teilnehmer der Gruppe die steilen, ausgesetzten Passagen alleine meistern. Ein paar TeilnehmerInnen nutzen das Angebot der drei Tourenführer Andi, Roman und Tanja und machten sich deren Erfahrung im Umgang mit dem Seil zu nutzen. Der Neuschnee der letzten Tage und die Gletscherreste machten das Anlegen der Steigeisen und den Einsatz des Pickels unerlässlich. So war wenigstens nichts umsonst im Rucksack dabei. Auch das zweite Paar Reservehandschuhe konnte jeder Teilnehmer angesichts der kalten Temperaturen und des Windes am Grat gut gebrauchen.
Die Tauernkönigin mit ihren 3.360 m wurde von allen TeilnehmerInnen bezwungen. Leider war der Tiefblick fast immer durch die vielen Wolken verwehrt, was aber der Gipfelfreude der TeilnehmerInnen nicht viel abtun konnte. Gestärkt von der Gipfelrast und den schon traditionellen Keksen von Tom ging es über den Rudolstätterweg und die Steinernen Mannln retour ins Tal. Der Zugang zur Felswand der Steinernen Mannln wurde nordseitig bestens von den örtlichen Bergführern mit Drahtseilen abgesichert und konnte somit einfach bewältigt werden. Hinab über den Klettersteig in Richtung ewiges Eis ging’s ganz einfach. Der Übergang von den Drahtseilen und Eisenklammern über die Randkluft auf den bis zu 40 Grad steilen Gletscher war sehr interessant. Einige Teilnehmer ließen sich hineinseilen, während andere den Sprung über den abgeschmolzenen Rand und einen lustigen Abstieg mit Rutscheinlagen bevorzugten.
Erschöpft und überglücklich über den gemeinsamen Gipfelsieg kam die bunt gemischte Truppe gemeinsam zur Bier- und Kaffeepause bei der Hütte an, bevor es dann weiter ins Tal ging. Vier von der jungen Partie konnten es sich nicht nehmen lassen und suchten nach dem Abstieg noch eine Abkühlung im Gößkarspeicher. Naja, was macht man nicht alles für einen Kakao mit einem Schuss Rum!
An dieser Stelle einen großen Dank für die tolle Bewirtung und die besondere Betreuung auf der Gießener Hütte – und Jeremis Kraftkammerl werden wir schon auch noch irgendwann sehen! ;-)
Tanja Wallner