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Schitourenwochenende in der Silvretta (Schitourenwochenende in der Silvretta )

Schitourenwochenende in der Silvretta

Hochtourengruppezoom

11., 12. und 13.03. 2016
Als Ausgangspunkt für das Tourenwochenende in der Silvretta war die „Heidelberger Hütte“ (2264 m) vorgesehen, wobei der 'gemütliche Aufstieg' über das Schigebiet von Ischgl von einer 6-köpfigen Gruppe gewählt wurde, die sich mit Berg- und Schiführer Reinhard Salner um 14.00 Uhr von Pians aus in Bewegung setzte. Ein Teilnehmer hingegen wählte den Weg über das Samnaun, und dieser konnte schon am frühen Nachmittag mit gut 2000 Höhenmetern in den Füßen das tolle Wetter auf der Terrasse der „Heidelberger Hütte“ genießen, während zwei weitere Teilnehmer es sich zur Aufgabe gemacht hatten, den langen Anstiegsweg durch das Fimbatal zu wählen, um das ausgemachte Ziel zu erreichen. Und da gab es dann noch zwei weitere Teilnehmer, die ebenfalls mithilfe der Ischgler Liftanlagen zum ausgemachten Treffpunkt gelangen wollten, allerdings erst etwas später losstarteten.
Die 'Kerngruppe' fuhr so gegen 15.00 Uhr mit der mit exklusivem Komfort versehenen 'Pardatschbahn' hoch, um mit weiteren Liften zum „Piz Val Gronda“ zu gelangen, von dem aus man eine gemütliche Abfahrt zur „Heidelberger Hütte“ vor sich zu haben meinte. Doch dem war nicht so.
Zunächst musste der zuerst gewählte Sessellift anhalten – die spektakuläre Bergung eines verunglückten Schifahrers, der samt Akja und Flugretter vom Hubschrauber mittels Seilwinde in die Höhe gezogen wurde, um dann in schwindelerregender Höhe im Hubschrauber geborgen zu werden, ließ uns mit offenem Mund dem Schauspiel folgen und, wie sich bald herausstellte, wichtige Zeit verlieren.
Und weiter ging es durch die schier unendlichen Weiten des Ischgler Schigebietes. Die unzähligen Liftmasten ließen in ihrer stummen Selbstverständlichkeit das weiße Universum als eine geisterhafte Industrielandschaft erscheinen, und unwillkürlich gemahnten sie an die heute veralteten Bohrtürme in den Ölfeldern menschenleerer Einöden – wie diese Zeugen unausweichlicher Vergänglichkeit und bedenkenloser Naturunterwerfung im Namen von notwendigem Fortschritt und segensreichem Profit, was dem zu Füßen liegenden „Fimbatal“, dem „Fetten Tal“ (dies die Bedeutung des rätoromanischen Namens!), nachträglich zu einer erstaunlichen Rechtmäßigkeit seiner Benennung verholfen hat.
Angesichts dieser verwirrenden Vielzahl von Liftanlagen und sich kreuzenden Abfahrten kam es so, wie es kommen musste: In einem kurzen Moment der Unachtsamkeit verlor ein Teilnehmer den Anschluss an die Gruppe, die bald vergeblich nach dem verlorengegangen Kameraden Ausschau hielt. Und über Handy wurde bald klar, wohin sich der Pechvogel verirrt hatte, und Bergführer Reinhard Salner machte sich auf den Weg, um mit diesem ins „Fimbatal“ abzufahren und von dort nach Bewältigung von 200 Höhenmetern glücklich die „Heidelberger Hütte“ zu erreichen.
In der Zwischenzeit war die übriggebliebene 5-köpfige Gruppe bei prächtigem Wetter zur „Fuorcla Val Gronda“ (2752 m) aufgestiegen – der Lift zum „Val Gronda“ hatte bereits um 15.30 Uhr seine Tore geschlossen, doch auf dem Aufstiegsweg stieß sie 'ganz zufällig' auf die beiden anderen noch fehlenden Tourenkollegen, bis dann nach kurzer, aber eindringlicher Diskussion über die 'richtige' Abfahrt von der Scharte zur „Heidelberger Hütte“ schließlich feststand, dass man wohl am besten entlang der nicht übersehbaren schwarzen Stangen direkt zur Hütte abfahren sollte. Und schon ging es flott bergab, und als schon langsam die Dämmerung einzusetzen begann, ließen die Lichter der plötzlich sichtbar gewordenen Hütte das Gefühl von Geborgenheit und Gemütlichkeit aufkommen. Glücklich vereint konnten wir nun bei bester Verpflegung und Stimmung schmunzelnd die Tagesereignisse Revue passieren lassen.
Am nächsten Morgen begrüßte uns ein tiefblauer Himmel, der eine tolle Tour bei besten Bedingungen ankündigte. Mit uns rüsteten auch schon andere Gruppen zum Aufstieg – die einen visierten den „Piz Tasna“ (3179 m) an, andere wieder machten sich entweder Richtung „Lareinferner-Joch“ (2853m) oder zum „Zahnjoch (2974 m) auf den Weg, während unser Ziel die „Breite Krone“ (3079 m) war, von der aus es dann zum „Kronenjoch“ (2980 m) und in weiterer Folge zur „Jamtalhütte“ (2165 m) gehen sollte.
Doch schon bald wurde es zur Gewissheit, dass einer unserer Kollegen wohl bei einer der Spurenkreuzungen die falsche Kurve gekratzt haben musste, denn vor uns war schon der mächtige Felsbuckel der „Breiten Krone“ sichtbar geworden, während unser Kamerad wie vom Erdboden verschwunden war. Wieder leistete das Handy wertvolle Hilfe: Unser Kamerad wurde vom Weg auf das „Zahnjoch“ auf die Route Richtung „Kronenjoch“ umgeleitet, und tatsächlich, als unser Ziel – die „Breite Krone“ – erreicht war, konnten wir in voller Gruppenstärke das tolle Gipfelpanorama genießen und Rast machen.
Nach gebührendem Genuss des tollen Gipfels stapften wir zum Schidepot und fuhren Richtung „Kronenjoch“ ab, um dann aufzufellen und über einige Höhenmeter auf dem Joch in der sommerlich warmen Sonne die grandiose Landschaft zu genießen. Zweien jedoch war dies offensichtlich zu wenig aufregend, denn sie machten sich kurzerhand auf den Weg zur „Krone“ (3187 m), deren Gipfel gefährlich steil und felsig über dem Joch aufragte. Schon bald waren die beiden Ausreißer nur noch als kleine Punkte in schwindelerregenden Schneefeldern auszumachen, und gespannt folgten wir dem Aufstieg der beiden Abenteurer. Und tatsächlich – schneller als gedacht – winkten sie von der höchsten Zacke der „Krone“ herunter, um in der Folge in kurzer Zeit wieder bei uns auf dem Joch zu sein.“
Nun ging es aber rasch hinunter in das Jamtal – bei tollen Sicht- und Schneeverhältnissen, lediglich einige 100 Höhenmeter oberhalb der Hütte begann Nebel einzufallen und zwang zu einer koordinierten Abfahrt in geschlossener Gruppe. Und tatsächlich – problemlos erreichten wir gemeinsam die Hütte, auf der schon heiße Suppe für alle Ankömmlinge vorbereitet war. Mit angeregten Diskussionen, Duschen, Schlafen und Körperpflege überbrückten wir die Zeit bis zum gemütlichen Abendessen, bis dann – je nach Kondition – zum Schlafen in die Zimmer abgewandert wurde.
Der dritte Tag zeigte uns nun eine andere Seite der Wetterverhältnisse: Nebel war eingefallen, und die Sicht war einigermaßen eingeschränkt. Dennoch machten wir uns nach dem Frühstück auf den Weg zum „Augstenberg“ (3228 m), der in früheren Jahren als 'schönster Schigipfel der Silvretta' galt. Über einen breiten Rücken ging es vorbei am „Steinmannli“ (2353 m) und über relativ flaches Gelände, bis links auf den Chalausgletscher eingebogen werden konnte. Über gut gangbares Gelände konnten wir bei akzeptabler Sicht und angenehmer Temperatur bis zum steilen Aufstieg zur „Fuorcla Chalaus“ (3003 m) ansteigen, wo es plötzlich empfindlich kalt, windig und unwirtlich wurde. Nach Bewältigung etlicher Spitzkehren mussten die letzten Meter im Stapf erfolgen, und schon standen wir auf der Scharte und stiegen einige Meter ab, um dann abzufellen und über den auf Schweizer Gebiet liegenden Chalausgletscher in eine Mulde abzufahren. Nochmals mussten die Schi geschultert werden, um den allseits bekannten 'eigenartigen Windkolk' zu überwinden, doch dann ging es flott bis zur Einsattelung zwischen der „Nördlichen“ und „Südlichen Augstenspitze“. Hier wurde das Schidepot errichtet, und nach gut 50 Metern im Stapf konnte ohne Schwierigkeiten der Gipfel erreicht werden. Obwohl die Sicht ziemlich eingeschränkt war, erwies sich das gewählte Ziel als ein einmaliges Erlebnis: Schemenhaft zeigten sich in ihren Umrissen einige der Felsenriesen der Silvretta, und man fühlte sich als winziger Teil eingefügt in eine gigantische Gebirgsmasse, deren Ausmaße jede menschliche Vorstellungskraft zu übersteigen schien.
Nach längerem Verharren auf diesem majestätischen Gipfel machten wir uns an den Rückweg, der trotz der eingeschränkten Sichtverhältnisse zu einem tollen Erlebnis wurde: Die Schneeverhältnisse sowohl diesseits wie auch jenseits der Scharte erwiesen als optimal, wenn auch eine gewisse Vorsicht zu einer kontrollierteren Fahrweise zwang. Nach einer kurzen Rast auf der „Jamtalhütte“ ging es dann an die lange und kräfteraubende Abfahrt durch das Jamtal, und nach vielen 'Schlittschuheinlagen' und 'Langlaufetappen' gelangten wir nach insgesamt etwa 1770 Höhenmetern fröhlich, zum Teil auch etwas müde, nach Galtür, von wo aus mit Privatautos oder Bus die Heimreise angetreten wurde.

 
 
 
 

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