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Hochtourenkurs Fels und Gletscher (Hochtourenkurs Fels und Gletscher)

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Hochtourenkurs Fels und Gletscher

Hochtour

Der erste Teil unseres Hochtourenkurses fand im Stripsenjochhaus statt. Pünktlich um 9 Uhr starteten wir in unser Wochenende am Parkplatz der Griesneralm im wunderschönen Kaiserbachtal, wo uns die imposante Kulisse des Kaisers in der Morgensonne bereits begrüßte. Wir genossen den Luxus, den Aufstieg ohne schweres Gepäck machen zu können, da dieses mit der Materialseilbahn nach oben geschickt wurde.

Als Fünfergruppe, geführt von Ernst, starteten wir zu Fuß nach oben. Natürlich ging es nicht am Normalweg hinauf. Bald schon bog Ernst vom Weg ab und suchte nach geeigneten Schneefeldern und Wegpassagen, um uns Steig-, Tritt- und Klettertechniken zu zeigen. Auch Reepschnüre und Bandschlingen kamen zum Einsatz. Wir lernten unsere ersten Knoten, die uns das gesamte Wochenende begleiteten. Ab sofort waren Karabiner und Reepschnur überall dabei und so konnte immer mindestens einer von uns beim Knoten Üben gesehen werden! Während des Wartens auf das Essen, in kurzen Pausen oder vor dem Schlafengehen, irgendjemand fing immer an, die Knoten zu wiederholen und steckte damit wieder die restliche Gruppe an.

Wir verbrachten ein wunderbares, sehr lehrreiches Wochenende am Stripsenjochhaus und erlebten, wie es eben in den Bergen oft ist, Hitze, Sonnenschein, Gewitter und Regen sowie Nebel und Wind. Es konnte authentischer nicht sein, denn so wie das Wetter bei einer Tourenplanung beachtet werden muss und evtl. wetterbedingt umgeplant werden muss, wurde auch unser Kurs entsprechend angepasst.

Während es regnete und stürmte, saßen wir im fast warmen Schulungsraum und lernten Karten zu lesen und den Umgang mit dem Planzeiger, wir besprachen Tourenplanungen und übten Seiltechniken an der Kletterwand.

Die Sonnenstunden verbrachten wir draußen. Wir übten das Standbauen, seilten uns gegenseitig ab, bauten eine lose Rolle an der Wäschestange und stellten eine Spaltenbergung an einem Grashang nach. Zu guter Letzt seilten wir uns vom Stripsenkopf ab.

Dieses intensive und wunderbare Wochenende wurde zusätzlich mit einem traumhaften Sonnenauf- und Sonnenuntergang belohnt.

Einige Wochen später fand der 2. Teil des Kurses auf der Warnsdorferhütte statt. Nach einer holprigen Fahrt mit dem Hüttentaxi durch das Krimmler Achental wurde auch dieses Mal unser Gepäck mit der Materialseilbahn nach oben geschickt. Von der inneren Keesalm ging es zu Fuß weiter bis zur Hütte. Dort stärkten wir uns mit Kaffee und köstlichem Kuchen, bevor es dann nach draußen zum Ständebauen ging. Wir wiederholten und übten das im ersten Kurs Gelernte im freien Gelände.

Am nächsten Tag ging es dann endlich auf den Gletscher. Wir übten Steig- und Tritttechniken mit Steigeisen und bauten Stände im Schnee und Eis. Außerdem gab es für uns die eine oder andere Mutprobe beim Überqueren der Gletscherbrücken. Ein besonderes Highlight war das Üben der Gletscherspaltenbergung. Diesmal ersetzte der Pickel die Wäschestange und statt des Wiesenhanges wurde einer nach dem anderen in eine Gletscherspalte abgeseilt und glücklicherweise danach auch wieder sicher geborgen.

Am dritten Tag setzten wir unser gesamtes erlerntes Wissen auf einer kleinen Tour ein, denn wie immer, lernt man nur durch das eigenen Tun und Wiederholen nachhaltig.

Was mit einem Knoten begann endete mit einem Schatz an Wissen über das Verhalten am Gletscher, den Einsatz von Seil, Steigeisen und Pickel sowie Erfahrungen im Alpinklettern. Ein großes Danke an Ernst, der seinen umfangreichen Erfahrungsschatz mit uns teilte und uns durch seine Genauigkeit stets forderte, was ein Ansporn für uns war und daran erinnerte, das eine kleine Unachtsamkeit, viel Unvorhergesehenes bewirken kann.

Romana Marchel

 
 
 
 

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