Trotz Regen machten wir uns auf den Weg entlang der Wacholderrunde.
Wir erreichten sehr schnell den Platz wo die Beeren wachsen. Für jeden war es ein Genuss, einmal in eine frische reife Wacholderbeere zu beißen. Die Früchte des Strauches sind kleine bläuliche Zapfen, die bis zur Reife ein bis zwei Jahre benötigen. Eine ausgereifte Beere schmeckt etwas süßlich. Aber Achtung, die Früchte und Nadeln fast aller Wacholder-Arten sind giftig, einzige Ausnahme sind die dunkelblauen Beeren des Gemeinen Wacholders (Juniperus communis).
Heilende Kräfte wurden dem Gewächs bereits sehr früh nachgesagt. So wurden im Mittelalter Tinkturen aus den Beeren des Wacholderstrauchs angerührt, um Gelenkschmerzen zu lindern. Selbst im 18. Jahrhundert wurden noch Wacholderholz-Löffel beim Butteranrühren verwendet, um böse Geister fernzuhalten. Auch in der heutigen Zeit gilt Wacholder aufgrund seiner ätherischen Öle als stoffwechsel- und durchblutungsfördernde Heilpflanze. Als Tee hilft er bei der Spülung der Nieren und lindert chronische Blasenentzündungen. Wacholder macht außerdem Speisen bekömmlicher und regt den Appetit an.
Nachdem wir uns mit Beeren eingedeckt hatten, zogen wir entlang einer Forststraße bis zum Hochmoor. Nicht jeder wollte dem nassen Pfad über den Sumpf folgen, aber für jene die es doch wagten, tat sich eine wunderbare Landschaft auf. Wir schwebten beinahe über das weiße Sumpfwollgras mit seinen Erikapolstern.
Zu guter Letzt kehrten wir im Gasthof ein, wo man in der kleinen Stube für uns schon den Kachelofen eingeheizt hatte. Und so bleibt diese kleine Wanderung als etwas ganz Besonderes bei den Teilnehmern in Erinnerung.
Tourenführer Arnold Jäger