Um 6:00 trafen wir uns in Kufstein. Ich hatte mich schon
sehr gefreut: die erste AV Kufstein Tour, die auch stattfindet. Die Hinfahrt war noch
ganz bedächtig leise. Entweder weil alle so auf mich, den neuen
Guide, gespannt waren, oder weil sich alle erst an den Umstand gewöhnen mussten, dass ich so früh los gehe.
Um 7 Uhr starteten wir am Eingang des Kohltals. „Es ist ja noch dunkel! Ich seh' ja nichts, wenn
ich jetzt nochmal in den Busch muss.“ Aber die Stimmung blieb positiv und
erst recht, als die Sonne aufging, denn für heute war uns feinstes
Herbstsonnenwetter versprochen worden.
Es ging stetig bergauf zur Kohlalm, wo wir links auf einen steilen, schmalen Steig hinauf zur Unteren Scheibenbühel Alm abzweigten.
„Den Steig sollte man sicher nicht gehen, wenn's nass oder schneeig ist“, da waren
sich alle einig. Auf der Alm stiegen wir in unsere Gratwanderung, die uns über die Obere
Scheibenbühel Alm zum Gipfel des
Feldberges bringen sollte, ein. Und genau hier begann der wahre Genuss. Die Sonne schien, es war wohlig warm, die
einzigartige Kulisse des Kaisers begleitete uns, und auf der anderen Seite
konnten wir neben der Kampenwand bis zum Chiemsee sehen. Ein echter Panoramagrat, den wir mit genügend Zeit
zum Genießen begingen. Gegen halb 12 waren alle am Gipfel angelangt, und vor lauter "Panorama-Schau'n" wussten wir gar nicht, in welche Richtung wir uns zuerst mit unserer Jause setzen
sollten. Die übliche Gipfel- und Wegephilosophie kam zu Tage: „Ja des is des Grießner Kar“ und „Ja ja, da hinten müsst' die Fritz
Pflaum Hütte steh'n“ und „Aba wo is' dann die Ellmauer Halt?“
Nachdem am Gipfel einige Touristen anzutreffen waren, freuten wir uns schon auf den Abstieg, der uns wieder zurück zu unserer Einsamkeit führte. Wir gingen abwärts zum Kohllahnersattel und das ganze Kohltal wieder raus. Die bunten Farben der Sonne im Herbstlaub begleiteten uns auf diesem Weg, den wir mit tollen Gesprächen verfeinerten. Gegen 15:00 kamen wir am Auto an und beschlossen, diese wunderschöne Tour bei einem gigantischen Stück Kuchen im Kaffee Annelies in Schwendt (sehr empfehlenswert!) ausklingen zu lassen. Und das haben wir uns redlichst verdient. Immerhin hatten wir laut einer Fitnessuhr 3000 Kalorien verbrannt.
Wanderführerin Susi Rank.
Danke an euch, es war ein sehr schöner und gelungener
Herbstwandertag!
( Facts: 1240 HM und
18,4 KM )