Am 30.04., um 7 Uhr hieß es Abfahrt zu 4 herrlichen Tagen im Süden, voll Abenteuer und Gaudi.
Am Brenner war für uns schon klar, dass es die richtige Entscheidung war, als wir den Schneefall sahen.
Nach 3,5 h haben wir unser erste Ziel erreicht den Via Ferrata ArtPinistico delle Niere oder auch als Künstlerklettersteig bekannt.
Es ist ein Steig der etwas anderen Art, jedoch nicht uninteressant und zum Eingehen gerade richtig. Es stand auch noch der Sentiero del Colodri auf dem Programm, wobei es sich mehr um einen versicherten Steig als einen richtigen Klettersteig handelt, aber die Aussicht auf Arco und Riva ist sagenhaft.
Als wir ihn wieder runter kletterten, war der Tag zu Ende und wir fuhren in unser Quartier (Hotel Rolly), wo uns ein sehr vorzügliches Essen erwartete.
Für den nächsten Tag stand ein außergewöhnlicher Steig auf dem Programm, der uns jedoch zur Umkehr zwang, da zu großen Teilen die Seilversicherung fehlte, und die extrem lange Ausgesetztheit uns kein Gefühl der Sicherheit vermittelte. So mussten wir eine Ausweichroute nehmen, die sich aber als Glücksgriff erwies, da die Teilnehmer diese noch nicht kannten. Es ging über den Via Ferrata F. Susati und Via Ferrata M. Foletti. Schlussendlich brachte uns der Sent. dei Camminamenti mit seinen Stollen und Leitern auf den Cima Rocca(1089m).
Diese Aneinanderreihung von Steigen ist naturlandschaftlich eine sehr schöne Sache. Man sollte beim Abstieg aber den Umweg zur Hütte Malghetta nicht scheuen, weil dieses Kleinod einen atemberaubenden Anblick bietet. Zum Abschluss des Tages besuchten wir noch den Gartenpark Cascarda Verone mit seinem beeindruckenden Wasserfall.
Der Dritte Tag stand ganz im Zeichen der Revolution, denn wir nahmen den Che Guevara Klettersteig, oder auch unter den Namen Via Ferrata Ernesto bekannt. Mit seinen 1400 Hm, von denen 1200 Hm reine Kletterei sind, ist er doch eine sehr anstrengende Angelegenheit. Leider mussten wir auch einen größeren Steinschlag erleben, welcher genau in unserer Falllinie war.
Zum Glück flogen die Geschosse links und rechts an uns vorbei. Der Steig endet auf dem Monte Casale (1632m) und von dort ist die Aussicht einfach überwältigend. Wenn man nämlich über die imposante Wand raufsteigt empfängt einen oben eine sanfte Almlandschaft mit den verschiedensten Blumenarten.
Und so folgte Breits der letzte Tag, der uns den Via Ferrata Rio Sallagoni bescheren sollte. Leider war das Vergnügen ein wenig getrübt, da mehrere Kletterbegeisterte dieselbe Idee hatten. Aber wir ließen und diesen sehr schönen Steig nicht vermiesen und genossen die herrliche Urlandschaft, mit seiner Vegetation und glitschigen Wänden.
Es bleibt nur noch zu sagen, dass es ein herrliches verlängertes Wochenende mit Traudl, Christine, Erika und Arnold war.