Bei dunstigem Wetter und vom nächtlichen Regen noch feuchtem Untergrund starteten wir beim Forsthaus Brunnjäger beim Brunnsee mit unserer Wanderung auf die Riegerin. Auf einem Forstweg ging es gemächlich ansteigend das Brunntal hinein. Nicht weit nach der Querung des gewaltigen Schotterfelds nahmen wir die Abkürzung – ein nettes Steiglein im Wald – bis zum eigentlichen Einstieg in den Riegerinsteig, einem vor wenigen Jahren revitalisierten Jägersteig. Zu Beginn stark steigend ging es zahlreiche Kehren hinauf; zum Teil war diese Passage von frischen Murenabgängen durchzogen, aber durchaus ohne Probleme passierbar. Am Wandfuss der Rotmäuer angekommen, ging es dann etwas „luftiger“ und steiler zur Sache. Von unten war es schwer vorstellbar, wo man hier die Wand als Wanderer bewältigt – der Steig schlängelt sich hier der Wand entlang, bis man den Durchbruch erreicht.
Gemächlicher verlief der Weg bis zur Riegerinalm, wo wir unsere erste Rast einlegten. Später ging es nur durch gelegentlich mittels Steinmännchen und/oder roten Farbpunkten gekennzeichneten Weg zuerst zu einer Senke (Bärengraben) hinab, dann durch lichten Wald und danach zwischen Latschen bis zum Rand des Eiskars. Von hier konnten wir zahlreiche Gemsen beobachten. Nun war es nicht mehr weit, über die von wenigen Felsen durchsetzte Gipfelwiese erreichten wir sehr bald den Riegeringipfel. Hatte es unmittelbar nach der Riegerinalm aufgelichtet – sogar die Sonne kam zum Vorschein – fiel leider gerade bei Erreichen des Gipfels der Nebel ein. Die Fernsicht geriet damit in weite Ferne…
Die Gipfeljause ließen wir uns daher etwas tiefer windgeschützt und wieder bei Sonnenschein schmecken, danach ging es bis knapp vor der Riegerinalm auf dem Aufstiegsweg retour. Es folgte eine unmarkierte Passage (Wald und Wiese, mit weiterer Gemsenbeobachtung), um zur Viererscharte zu gelangen. Diese Scharte ist der Ein-/Ausstieg des Wegs, der vom/in das Gschöder führt. Zuerst mussten wir über Geröll steil hinunter, nach der Querung eines Schotterfelds ging es in den Wald, dort mit Gespür (die wenigen Farbpunkte waren einem Windbruch vor einigen Jahren zum Opfer gefallen und nicht wieder neu markiert) den Wegspuren des diesseitig angelegten Jägersteigs hinunter, bis wir auf die Forststraße auf ca. 1.200 hm trafen. Von da an eine längere Wegstrecke ohne realistische Abkürzungsmöglichkeit diese Forststraße bis zum Ausgang des Gschöders hinunter.
Tourendaten: 5 Begleiterinnen (das sogenannte „starke“ Geschlecht war diesmal deutlich unterrepräsentiert) bezwangen flotten Schrittes die ca. 18km mit 1.480 Höhenmeter in einer (Netto-)Gehzeit von ca. 7 Stunden.
euer Tourenführer,
Wolfgang