Spitzmauer
Auf dem Gipfel der Spitzmauer
Wie schon öfter in diesem Jahr, musste ich das ursprüngliche Ziel – es war in diesem Fall die Parseierspitze in den Lechtaler A. – wegen des unsicheren Wetters abändern. Statt einer 3-tägigen Bergfahrt nach Tirol, entstand ein 2-tägiges Unternehmen im Raum Hinterstoder. Am Freitag, dem 22. Aug. fuhren wir im Sportbus zu neunt von Krems nach Hinterstoder. Bei sonnigem und warmen Wetter wanderten wir durch die Polsterlucke, vorbei am Klinser Fall und legten beim „ Gott sei Dank- Bankerl“ eine kleine Rast ein. Nach 3.00 erreichten wir das schmucke Priel-Schutzhaus 1420m, wo wir auch übernachteten; schwarze Wolken verhüllten die hohen Gipfel Priel und Spitzmauer. Nach einem genüsslichen Mittagessen auf der Hüttenterrasse unternahm unsere Gruppe eine kleine Nachmittagswanderung zum nahen Bloßkogel 1550m und dann noch weiter Richtung Goldkar bis 1770m hinauf. Dann war es höchste Zeit zur Hütte zurückzukehren , bevor kräftige gewittrige Schauer niedergingen. Nach Durchzug des Gewitters klarte es auf und zum ersten Mal konnten wir die gewaltige Felspyramide der Spitzmauer im Abendlicht bewundern. Voller Optimismus erwarteten wir am nächsten Morgen einen wolkenlosen Himmel für unsere Bergtour. Ein erster Blick aus dem Hüttenfenster um 6:00 früh zerstörte leider alle Illusionen. Als wir um 7:30 losmarschierten, war es stark bewölkt, aber trocken, die Sicht auf Priel und Spitzmauer war gar nicht schlecht, nicht ganz das optimale Licht für die Fotografen, aber man wird ja bescheiden. So wanderten wir durch die Klinser Schlucht und näherten uns auf einem steilen Geröllhang dem Stodertaler Steig, der in eleganter Linie den westlichen und niedersten Teil der Spitzmauer- Nordwand überwindet. Der Klettersteig hat die Schwierigkeit A / B mit einer C Passage und ist mit Eisenklammern und Stahlseilen hervorragend abgesichert. Alle Teilnehmer kraxelten ohne Probleme mit großer Begeisterung durch die teils senkrechten Wandstufen. Der letzte Teil des Gipfelaufbaus wird auf einem felsigen Steig überwunden. Leider war der Gipfel bereits in Nebel gehüllt, als wir nach 3:30 das Gipfelkreuz der Spitzmauer 2246m erreichten. Wir genossen das Gipfelgefühl in vollen Zügen, mussten allerdings auf eine spektakuläre Aussicht, für die dieser markante Felsgipfel bekannt ist, leider verzichten.
Der Abstieg am Normalweg, der in einem langen Bogen rund um das Gipfelmassiv zur Klinserscharte leitet, führte uns durch eine sehr reizvolle Karstlandschaft; der Rückweg zog sich gewaltig, noch dazu setzte Regen ein. Nach einer Erholungspause im Prielschutzhaus, marschierten wir bei Dauerregen talwärts bis zum Parkplatz beim Johannishof bei Hinterstoder. Dass wir bei diesen Wetterbedingungen alle unsere Ziele erreichen konnten, erfüllte uns mit großer Freude und Dankbarkeit. Es war wieder einmal ein eindrucksvolles Bergerlebnis, denn bei schönem Wetter kann ja jeder in die Berge gehen…
Tourdaten : Erster Tag 4:30 Gehzeit mit ca. 1200 Höhenmetern, am Gipfeltag Aufstieg 3:30, Abstieg 5:30 , 1100 Hm im Aufstieg, 2000 Hm Abstieg. Teilnehmer: 8. Tourenführer und Fahrer Sepp Krims