Sommer 2020, weit überhalb von Reit im Winkl, am Glapfweiher…
Durch das Setzen eines einzelnen Bohrhakens klettern Florian Maier und Marinus Höflinger die Route „Cocorona Express“. Eine 7+ Route, die „länger anhält als man glaubt“, man steigt aus dem Kamin über eine Platte zur überhängenden Kante (Foto).
Inspiration die drei verwilderten, schattigen Wände wieder zu erklettern brachte nicht zuletzt der Fund eines alten Normalhakens, welcher in selbigem Felsen in den 60iger Jahren versenkt wurde.
Mit Auto, ÖV, MFG,…Richtung Reit im Winkl.
Im Wesentlichen gibt es zwei Möglichkeiten zu Parken oder auszusteigen. Entweder (an einem der öffentlichen Parkplätze) im Ort und wählt den Zustieg über den steilen schnelleren Hausbachfall oder man stoppt in der Parkbucht am Maserer Pass und nutzt die längere Forststraße.
#1 Die Forststraße, fahrradtauglich, führt von der Bundesstraße Richtung Süd-Westen und ab halbem Weg Richtung Westen, hier trifft die zweite Zustiegsvariante hinzu…
#2 Vom Ort aus begibt man sich zum Barfußpark und steigt den Hausbachfall Steig empor oder nutzt den Klettersteig. Am Ende folgt man dem Wanderweg welcher euch auf die oben erwähnte Forststraße bringt.
Von dort 10min der Forststraße Richtung Nord-Westen folgen, links erscheint die Glapf Alm, bis die Forststraße kurz darauf durch eine Felsschneise führt. Am Galpfweiher angelangt, reihen sich die Sektoren Monsun, Safari und Jungle in West-Ost Richtung aneinander.
Je nach Motivation braucht man 25min bis 45min zu den Felsen.
Florian Maier, Marinus Höflinger, Sepp Hofmann, Hans Wolfenstetter und Freunde.
Sowie Mitglieder der Alpenvereins Sektion und Bergwacht Reit im Winkl.
Nicht nur die Reliquien aus alten Zeiten des Klettersports welche in Form von Seilen und Haken vorgefunden wurde, auch die Schönheit und die Ruhe dies Ortes waren wohl die treibenden Kräfte, welche Flo und Marinus fast andächtig jeden Feierabend an die Felsen des Glapf Weihers zogen. In Fleißarbeit wurden die mystischen Felsen geputzt - aus dem Sumpf entsteigend, lange nass, bieten sie eine, dem Chiemgau seltene Felsstruktur mit allen Neigungen und Kletterstilen. Löcher, Leisten und Zangen verleihen den Unterarmen selbst bei den relativ kurzen Routen einen satten Pump. Nicht zuletzt ist es ein doppelter Knie-Klemmer, in einer der Top Routen „Toxic Odyssey“ 7b+, welcher für etwas Entspannung sorgen kann.
Die Kletterei ist
durchwegs geprägt von harten Schlüsselstellen, der Wandfuß nach heftigem Regen
gerne ein kleiner See, der Zustieg verhältnismäßig weit und doch ist der Glapf
Zoo mit seiner Kletterei und dem Bergerlebnis einen Ausflug wert. Wer sich im
siebten/achten Grad solide fühlt, wird hier Spaß haben. Bürsten und Helme können
nicht schaden, da alle Routen noch sehr frisch sind. Im Sektor Jungle findet
sich am Umlenker des rechten Wandteils ein Wandbuch, wer den Stift noch halten
kann sollte sich verewigen.
Wir betreiben einen Natur- und Tierverträglichen Sport, wir verhalten uns ruhig, verlassen den Ort vor der Dämmerung und hinterlassen maximal Chalk Spuren an der Wand. An der nicht bewirtschafteten Glapf Alm gibt es gegen einen kleinen Obolus kalte Getränke aus dem Brunnentrog und ebenso ein WC. Hier, zwischen Ziegen und Pferden, entstand der Name „Glapf Zoo“.
Jahreszeit: Sommer, der Fels braucht nach Regen sehr lange zu trocknen
Zustieg: 25 bis 45min
Lage ü. NN: 960m
Ausrichtung: Nord / Nordwest
Sonne: spät Abends
Haken: Bohrhaken (A4 Edelstahl Expressanker und A4 Edelstahl Laschen)