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Bike & Climb - Großglockner - 11.7. - 14.7.2022 (Bike & Climb - Großglockner 11.7. - 14.7.2022)

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Bike & Climb - Großglockner - 11.7. - 14.7.2022

Am Fuscher Törlzoom

Also der zweite Tag war grenzwertig. Ich glaube, da war jeder froh, endlich das Quartier erreicht zu haben. Aber der Reihe nach.

Ausgeschrieben war eigentlich die 'Bezwingung' des Großglockners in Form einer Radtour von Fusch weg bis zur Franz-Josefs-Höhe. Nagl Josef, der diese Tour als Geburtstagsgeschenk erhielt, dehnte sie spontan bergsteigerisch aus; wenn wir schon dort seien, müsse der Gipfel auch gemacht werden. Kurz überlegt; dann war die Sache beschlossen.

So starten Geiger Willi, Gruber Herbert, Nagl Josef, Raab Josef und Rubitzko Michi (Chladek Erwin fiel leider krankheitsbedingt aus) am 12.7. um 5:30 in Fusch mit den Rädern. Genau eine Stunde später ist die 'Kehre 1' der Großglockner Hochalpenstraße erreicht. Zügig geht es nun bergauf. Um 8:40 ist die Edelweißspitze erreicht. Wir belohnen uns mit einer ausgedehnteren Pause. Um 9:20 geht’s schließlich weiter zum Fuscher Törl, Hochtor und schließlich der Franz-Josefs-Höhe, die wir um 11:50 erreichen. Inzwischen haben wir schon mehr als 2.600 Höhenmeter in den Beinen. Wir betrachten mit gemischten Gefühlen die Pasterze. Viel ist nicht mehr da… Der Glockner schaut auf uns herab uns zeigt sich komplett unverhüllt. Nach den obligaten Fotos brausen wir zum Glocknerhaus zurück; dem Ausgangspunkt des alpinen Teils unserer Tour. Nach einer ordentlichen Stärkung starten wir um 14:00 mit schwerem Gepäck den Zustieg zur Salmhütte. Jetzt mal hinunter zum Margaritzenstausee und dann wieder rauf über die Stockerscharte. Nach drei Stunden ist die Salmhütte erreicht. Hier ist mal ruht.

Am nächsten Tag brechen wir um 6:00 auf. Bestes Bergwetter begleitet uns. Bei der Hohenwartscharte wartet die erste Kletterei auf uns. Für die Überquerung des Hofmannskees werden mal die Steigeisen aktiviert. Die Adlersruhe (= Erzherzog-Johann-Hütte) lässt sich schon weit hinten erkennen, die wir schließlich um 9:20 erreichen. Der Gipfel scheint nun schon zum Greifen nah. Gut gesichert starten wir in zwei Seilschaften den Gipfelsturm. Nach einer weiteren Querung des Hofmannskees beginnt nun die Kletterei beim Eisleiterl. Der Einstieg ist gar nicht mal so ohne… In gleicher Art geht es nun mal rauf auf den kleinen Glockner. Den Übergang vom Kleinglockner auf den Großglockner bei der berühmt- berüchtigten Palvicinirinne erweist sich heute als 'sehr angenehm'. Da de facto kein Schnee liegt, beschränkt sich der Übergang auf vielleicht zwei, drei Meter in 'großzügiger' Breite. Aber jetzt nur noch 30 Höhenmeter; dann sollten wir am höchsten Punkt Österreichs angelangt sein. Kurz nach 12:00 können wir einander glücklich gratulieren. Wir genießen die Traumaussicht auf die umliegende Bergwelt bei Traumwetter. Für Willi und mich als Glocknerdebütanten ein unbeschreibliches Gefühl. Aber auch für Herbert und die beiden Seppen, die schon des öfteren am Glockner waren, auf Grund der Traumverhältnisse ein besonders schönes Erlebnis. Da wir auf Grund des ziemlich langen Zustieges ab der Salmhütte relativ spät dran sind, kommen kaum noch Seilschaften nach und wir können ziemlich alleine ziemlich lange die ziemlich schöne Kulisse auf uns wirken lassen. Gleich vor Ort feiern wir den Gipfelsieg mit einem Flascherl Nagl Cuvee holzgereift, der ab nun mit dem Synonym 'Glocknerwein' versehen, beim 'Nagl-Heurigen' als solcher geordert werden kann :-)

Nach ca. 45 Minuten starten wir den Abstieg über dieselbe Route. Willi verhalf uns dabei noch zu zwei Schreckmomenten. Beide Male verlor er am Hofmannskees den Halt, die Abrutschphase konnte jedoch auf Grund der umsichtigen Sicherung durch die beiden Seppen auf wenige Meter beschränkt werden. Für Herbert gestaltete sich der Abstieg auch etwas ungewohnt. Ihm waren die beim Eisleiterl deponierten Stöcke gestohlen worden. Für unseren excellenten Kletterer kein technisches Problem; es ärgerte mehr der Umstand, dass so etwas unter Bergkameraden vorkommt.

Um 15:30 erreichten wir wieder die Adlersruhe. Ein grantiger Herbert schaut, ob er seine Stöcke irgendwo erblicken kann. Leider nicht. Weiter geht’s. Um 17:00 haben wir den letzten anspruchsvollen Teil, die Hohenwartscharte, hinter uns gelassen. Nun beginnt der gefühlt endlose 'Hatscher' zum Glocknerhaus. Bis zur Salmhütte, die wir um 18:00 erreichen, geht’s ja noch relativ zackig dahin. Nun packen wir noch die dort deponierten Gegenstände in die Rucksäcke und beginnen um 18:30 den Abstieg zum Glocknerhaus. Der nun wieder sehr schwere Rucksack zerrt am Körper, die Strapazen der letzten beiden Tage beginnen schön langsam zu wirken. Das Tempo wird nun merklich geringer. Jede Steigung wird als doppelt so steil und doppelt so lange empfunden. Schließlich stehen wir um 19:30 wieder auf der Stockerscharte. Das Glocknerhaus ist gut erkennbar. Jetzt sollten wir es ja eigentlich schon geschafft haben. Herbert, der einzige, der noch frisch wirkt, trennt sich von uns, um uns im Glocknerhaus anzukündigen und dafür zu sorgen, dass wir noch Essen bekommen. Mit unglaublicher Leichtigkeit 'schwebt' Herbert hinab, während sich der Rest von uns wie angeschossene Maulesel die 500 Höhenmeter hinunterquält. Für die letzte Steigung vom Stausee zum Glocknerhaus hinauf wählen wir die gemütlichere Straße. Keiner von uns möchte sich mehr den Steig hinaufquälen. Willi hält sogar einen LKW-Fahrer auf und fragt, ob er uns zum Glocknerhaus hinaufführen kann, was dieser jedoch mit dem Hinweis, er fahre in die andere Richtung, verneint. Punkt 21:00 erwartet uns dann Herbert mit einem Krügerl in der Hand beim Glocknerhaus und kann sich den einen oder anderen Scherz über unser bemitleidenswertes Wirken auf die Umwelt nicht verkneifen. Das waren wohl die heftigsten 15 Stunden meines bisherigen Lebens. Beim Abendessen kommt schön langsam Leben in unsere Körper zurück…

So; am nächsten Tag mal ausschlafen. Frühstück erst um 8:00. Abfahrt um 9:00. Mit den Rädern geht es nun wieder zurück ins Tal. Aber wer die Strecke kennt, weiß, dass es auch nicht nur bergab geht. Mit der Auffahrt vom Heiligenblut-Kreisverkehr zum Hochtor und von der Fuscher Lacke zum Fuscher Törl wollen auch noch zwei Anstiege mit in Summe 800 Höhenmeter erledigt werden. Ich genieße trotzdem den leichten Radrucksack. Um 10:15 am Hochtor; eine halbe Stunde später am Fuscher Törl, dann das unglaubliche Gefühl: es geht nur mehr bergab. Mit bis zu 75 km/h schmeißen wir uns die Straße runter und können dabei auch das eine oder andere Auto überholen. Yes, let's fetz. Um 12:45 ist dann der Spaß auch schon wieder vorbei. Wir sind in Fusch angekommen und treten die Heimreise an, nachdem wir die Alpinausrüstung vom Glocknerhaus geholt haben.

So abschließend betrachtet waren es trotz der Strapazen des zweiten Tages drei megacoole Tage in einer megacoolen Truppe. Besten Dank an Josef Nagl für die spontane Idee, die Radtour um den Alpinteil zu erweitern. Damit ist ein langgehegter Wunsch von mir in Erfüllung gegangen. Besten Dank auch an 'meinen Bergführer' Herbert und Josef Raab, der die zweite Seilschaft führte und die bestens für unsere Sicherheit sorgten.

Michi Rubitzko / MTB-Team

 
 
 

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