Der Gedanke, einmal einen Gesäuseberg aus eigener Kraft zu besteigen, keimte schon des längeren in meinem Kopf. Letztens stand der Wasserfallweg mit der Familie am Plan. Da packte ich die Gelegenheit beim Schopf und stieg Tags zuvor aufs Radl. Entlang der Ybbs und später der Enns streifte ich so manches Gewitter. Auch der Wind zählte nicht zu meinen Freunden. Umso mehr ersehnte ich den Gastgarten vom Kölblwirt! Nach gut 5 Stunden Fahrzeit und einem leckeren Gemüsegröstl wechselte ich auf Wanderschuhe und stieg auf den 1200m hochgelegenen Koderboden auf. Ein Zeiterl musste ich schon suchen bis ich zwischen den Kuhfladen ein ebenes Platzerl fürs Biwak fand.
Meinen Dämmerschlaf, welcher durch lauten Steinschlag und Schreie mir unbekannter Tiere unterbrochen wurde, beendete ich gegen 4Uhr. Frühstück, Aufräumen. In der Dunkelheit stieg ich mit müden Beinen dem Schneeloch entgegen. Mit den ersten Sonnenstrahlen am Ödsteingipfel wechselte mein Anstieg von Pfad auf leichte Kletterei. Die Gämsen sahen mir genau auf die Finger. Nach 2 Stunden erreichte ich um 6:30 Uhr den Gipfel des Hochtors(2369m), wo ich von der Sonne schon freudigst erwartet wurde! Abstieg über den Josefinensteig und Kaffee in der Hütte. Gestärkt gings dann hinab zum Wasserfallweg. Unterhalb der Ausstiegsleitern bei der „Emesruh“ traf ich dann auf Josef, Hermine, Sepp und Hans. Mit ihnen wanderte ich dann über die Hesshütte zurück nach Johnsbach. Beim abschließenden Bier übernahm dann die Müdigkeit Oberhand!
20.07.2020 Tag1: 125km 1690Hm
21.07.2020 Tag2: 18,5km 1680Hm
Text: Gregor
Fotos: Gregor