Für die Walser hieß der eine Berg Hammerspitze, der
andere Schüsser. Die Oberstdorfer bezeichneten dieselben Berge mit denselben
Namen, aber eben genau umgekehrt.
Damit ist jetzt Schluss: Der 2169 m hohe nordwestliche, dem Kleinwalsertal zugewandte
Gipfel heißt ab sofort "WALSER HAMMERSPITZE", der mit 2260 m höhere
und den Oberstdorfern näher liegende südöstliche Gipfel trägt den Namen
"OBERSTDORFER HAMMERSPITZE". Die Bezeichnung "Schüsser" für
die beiden Berge wird es somit zukünftig nicht mehr geben.
Die Initiative für diesen außergewöhnlichen Schritt ging von den beiden
örtlichen Alpenvereinssektionen, der DAV-Sektion Oberstdorf und der
OeAV-Sektion Kleinwalsertal, aus. Den Anlass dazu gab die neu erarbeitete
Alpenvereinskarte BY2 "Kleinwalsertal - Hoher Ifen, Widderstein“. Bei
Rettungseinsätzen war es immer wieder zu Unklarheiten, Verwechslungen und damit
zu gefährlichen Verzögerungen gekommen. Mit den neuen Namen „Walser
Hammerspitze“ und „Oberstdorfer Hammerspitze“ können die Menschen auf beiden
Seiten der Berge sehr gut leben. Die amtlichen Datengrundlagen des Bayerischen
Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (LVG) in München und des
Bundesamtes für Eich- und Vermessungswesen (BEV) in Wien wurden ebenfalls
geändert.
Am 1.8.2013 wurde die neue Karte BY2 "Kleinwalsertal - Hoher Ifen,
Widderstein“ zusammen mit der neuen BY4 „Allgäuer Hochalpen, Hochvogel,
Krottenkopf“ der Öffentlichkeit vorgestellt. Mit diesen Karten wurden die
letzten beiden DAV-Karten von insgesamt 22 entlang des bayrischen
Voralpengebietes bzw. Alpennordrand vom Berchtesgadener Land bis zum Bodensee
am Markt eingeführt.
Nach der Präsentation der beiden neuen Karten machten sich die Vertreter der beiden Alpenvereinssektionen Oberstdorf und Kleinwalsertal zusammen mit weiteren am Kartenwerk beteiligten Personen des DAV München zur gemeinsamen Tour über die Hammerspitzen Richtung Fiderepasshütte auf. Die Zeit der Besprechungen, Sitzungen und des Vorantreibens unserer gemeinsamen Ziele war nun erfolgreich zu Ende gegangen. Viele Details waren im Vorfeld zu klären gewesen. Unser ganz spezielles und grenzüberschreitendes Anliegen aber war die einheitliche Namensgebung der Berge zwischen Kanzelwand und Fiderepasshütte. Und genau diese Tour hatten wir uns schon vor einiger Zeit als Abschluss des Projektes vorgenommen.
Das Wetter hätte nicht schöner sein können. Beste Fernsicht und gute Laune begleiteten uns auf dem Weg. Wir hatten die Gelegenheit, uns über weitere alpine Angelegenheiten auszutauschen.
Zum Abschluss danken wir unserer Nachbarsektion Oberstdorf für die konstruktive und freundliche Zusammenarbeit. Auch für die Brotzeit ganz am Schluss, bevor sich unsere Abstiege in die Täler trennten, sei ein herzliches Dankeschön gesagt.
Andreas Herz, Obmann