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Stellungnahme des AV Kleinwalsertal zum Ifenprojekt (Stellungnahme Ifen)

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Stellungnahme des AV Kleinwalsertal zum Ifenprojekt

Die Kleinwalsertaler Bergbahn AG hat das geplante Ifen-Projekt  mit geringen Änderungen nunmehr zur Beurteilung an die Gemeinde eingereicht. Wir sehen mit diesem Projekt schwerwiegende Eingriffe im einzigen Schutzgebiet des Kleinwalsertals und dieses öffnet auch die Tür für Menschenmassen in einen äußerst sensiblen Landschaftsraum. Bestehende Grundsätze der Gemeindeentwicklung und des Natur- und Landschaftsschutzes bleiben unberücksichtigt.

Dazu haben wir unsere Bedenken bei den Stammtischgesprächen eingebracht. Diese wurden zur Kenntnis genommen, nach außen wird jedoch der Eindruck vermittelt, dass es zu allen Verbindungen eine positive Resonanz gibt und die präsentierten Varianten als sehr gut bewertet werden.

Diese einseitige Darstellung veranlasste uns zusammen mit dem Verein Landschaftsschutz Kleinwalsertal unsere Standpunkte bei der Pressekonferenz am 19. Juli 2011 nochmals vorzutragen.


Presseerklärung Ifen-Seilbahnprojekt im Kleinwalsertal 

Gemeinsame Stellungnahme zur Pressekonferenz am Dienstag, 19. Juli 2011, Österreichischer Alpenverein Sektion Kleinwalsertal und dem Verein Landschaftsschutz Kleinwalsertal.


Wir wollen

  • eine qualitätsgeprägte touristische Weiterentwicklung
  • den Erhalt von ursprünglichen Naturlandschaften für uns, unsere Kinder und unsere Gäste
  • die Respektierung von beschlossenen Grundsätzen der Gemeindeentwicklung
  • Fehlentwicklungen aufzeigen, die später nicht mehr korrigierbar sind

Wir verstehen

  • die Notwendigkeit der Modernisierung der bestehenden Ifenlifte
  • die Notwendigkeit der Verbindung der Skigebiete im Tal durch Skigleitwege und andere Maßnahmen

Wir wehren uns

  • gegen die Verbindungsbahn Ifen-Walmendingerhorn
  • gegen zwei Bergstationen am Alpbord
  • gegen ein 550-Personen-Restaurant am Alpbord
  • gegen die ungelösten verkehrsinduzierenden Auswirkungen des Konzepts

Wir fordern

  • umfassende und vollständige Informationen zum Thema Ifen
  • die Zulassung von Alternativen in der öffentlichen Diskussion
  • die Prüfung der skitechnischen Verbindung Ifen Heuberg/Schöntal
  • die Reduzierung auf eine einfache Ausstiegsstelle der Ifenbahn am Alpbord für den Wintersportler

 

Schutzgebiet Ifen-Gottesacker-Schwarzwassertal 

Das vorliegende Gesamtkonzept liegt im Schutzgebiet Ifen-Gottesacker-Schwarzwassertal. Es ist das einzige Schutzgebiet im Kleinwalsertal! Im Biotopinventar des Landes ist es ein Gebiet von überregionaler Bedeutung und besitzt als beeindruckendes Naturphänomen internationale Bedeutung. Der Anteil auf deutschem Gebiet genießt als EU-Vogelschutzgebiet und Flora-Fauna-Habitat-Schutzgebiet die höchste Schutzkategorie, die es in der EU zu vergeben gibt. Auf nationaler Ebene ist das Gottesacker zusätzlich als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Der österreichische Teil ist bisher im Rang eines Pflanzenschutzgebiets, in dem nach geltender Gesetzeslage nicht einmal ein Blümchen gepflückt, geschweige denn mit einem Baufahrzeug zerstört werden darf.

Diese Fakten werden von den Antragstellern nicht einmal erwähnt! 

Ja zur Modernisierung der Liftanlagen für den Wintertourismus -
Nein zum vorliegenden Gesamtkonzept

Alpenverein und Landschaftsschutz stellen sich nicht grundsätzlich gegen die Modernisierung der bestehenden Ifenlifte für den Wintertourismus, lehnen aber Teile des vorliegenden Konzeptes wie die Verbindungsbahn WalmendingerhornIfen ab. Es ist inakzeptabel, dass man nicht bereit ist, alternative Möglichkeiten in der öffentlichen Diskussion zuzulassen. Die unterschwellige Drohung des Antragstellers, entweder werde das gesamte Konzept umgesetzt oder sonst nichts, ist eine respektlose Haltung gegenüber allen Bürgerinnen und Bürgern des Tales, die sich um diesen massiven Natureingriff Sorge tragen.

Es gibt mehr als nur EINE Lösung!

Ja zur Anbindung des Skigebiets Ifen an das Talskigebiet -
Nein zur Verbindungsbahn Ifen-Walmendingerhorn

Der geplante Bau einer 100 Personen-Gondelbahn (!) vom Gipfel des Walmendingerhorns zum Ifen-Alpbord mit einer Spannweite von ca. 2,5 km wird mit aller Entschiedenheit abgelehnt! Der Bau bedeutet eine Zerschneidung des einmaligen, ursprünglichen und bislang unberührten Landschafts- und Bergjuwels Schwarzwassertal. Ein Bau dieser Bahn kann nicht im Einklang mit der Natur umgesetzt werden, wie die Projektbetreiber immer wieder erklären. Außerdem ist zu befürchten, dass als Ausgleichsmaßnahme Ruhegebiete behördlich ausgewiesen werden. Varianten- und Tourenabfahrten könnten für den Naturfreund gesperrt werden, damit sich woanders Massen tummeln dürfen. Eine eigenartige Sicht der Dinge. Das Ziel das Ifen-Skigebietes an das Talskigebiet anzubinden ist für uns nachvollziehbar. Dies kann durch eine skitechnische Verbindung Ifen - Heuberg/Schöntal landschaftsschonender umgesetzt werden. Wir fordern, dass diese oft vorgeschlagene Alternative seriös geprüft wird! 

Ja zu einer einfachen Ausstiegstelle am Alpbord im Winter -
Nein zu zwei Bergstationen und einem 550-Personen-Restaurant am Alpbord

Eine der schönsten und bislang unberührten Stelle am Ifen, das sog. Alpbord, soll in Zukunft zwei Bergstationen (Verbindungsbahn und Ifenbahn) und ein 550-Personenrestaurant zum Opfer fallen. Mit zwei Bahnen können stündlich 3.400 Personen das Alpbord erreichen. Wir hegen große Bedenken gegen diese Baumaßnahmen und Menschmassen auf dem Alpbord. An einem Ort, wo in unmittelbarer Nähe das Klettern einzelner Sportler aus Naturschutzgründen behördlich untersagt ist. Das passt nicht zusammen. Brauchen wir neben Nebelhorn, Fellhorn, Söllereck, Kanzelwand, Heuberg, Walmendingerhorn noch eine 7. Bergbahn im touristischen Sommer-Angebot? Nein! Wir fordern die Reduzierung auf eine einfache Ausstiegsstelle der Ifenbahn am Alpbord für den Wintersportler.

Sommerbetrieb bis zum Alpbord?

Bürgerinnen und Bürger aus dem Tal, Gemeindepolitiker, Bezirks- und Landesbehörden haben den Sommerbetrieb immer schon kritisch beurteilt. Sie haben ihre Verantwortung zum Erhalt dieses einmaligen Naturjuwels am Ifen, die Gefahren einer drohenden Zerstörung, die Folgen der zu erwartenden Menschenmassen und die Verkehrsproblematik erkannt und sehr ernst genommen. Es ist nicht verwunderlich, dass wiederholte Anträge auf Zulassung des Sommerbetriebs zur Bergstation in den letzten Jahren und Jahrzehnten von den zuständigen Landes- und Bezirksbehörden mit dem Hinweis auf die besondere Sensibilität und Verletzlichkeit des Gottesackers immer abgelehnt wurden. Bisher ist der Sommerbetrieb bis zur Ifenhütte genehmigt. Die Antragsteller wollen ihn bis zum Alpbord erweitern. Welche Folgen würde diese neue Situation mit sich bringen? Die Besucherzahl ist am Ifen-Gottesacker seit Einführung des Sommer-Inklusivtickets stark gestiegen. Das Alpbord ist dem Ifen und dem Gottesacker 140 Höhenmeter näher als die Ifenhütte, somit könnten die Besucher den höchst sensiblen Landschaftsteil am Ifen schneller erreichen. Das Landschaftsbild am Alpbord würde durch neue Bergstationen und einen Restaurantbetrieb nachteilig beeinflusst. Die BH Bregenz hat im Bescheid vom 22.2.2001, Seite 19 und 20 festgestellt:

Es sollte nicht übersehen werden, dass Menschen in der Vergangenheit und in Zukunft gerne die Einsamkeit und die Anstrengungen eines Aufstiegs während der Sommermonate auf sich nehmen, um die Faszination der Bergwelt erleben zu können. Diese Art des Naturgenusses entspricht auch den Zielsetzungen des sanften Tourismus, welcher in Punkt 8.2.2 des Tourismuskonzeptes Kleinwalsertal niedergeschrieben ist. Dieses Konzept stellt sicher, dass nur eine maßvolle Anzahl von Personen den Aufstieg zum Gottesackerplateau bzw. zum Hahnenköpfle in Anspruch nimmt.

(...) Diese Beeinträchtigungen können nach Auffassung der Bezirkshauptmannschaft Bregenz auch nicht durch die von der Antragstellerin argumentierte Führung der Wanderer auf markierten Wegen vermieden werden. Im Rahmen dieses Verfahrens nach dem Gesetz über Naturschutz und Landschaftsentwicklung ist es nicht möglich, an Dritte (z. B. Wanderer) Verhaltensregeln zu erlassen

Verkehrsentwicklung

Die geplanten Kapazitätserweiterungen der Ifenbahnen führen zu einer Attraktivitätssteigerung des Skigebietes mit einer starken Sogwirkung in Bezug auf Tagestouristen. Neue Bahnen sind für die Spezies der Skigebiete-Hopper (mal da, mal dort) ein attraktives Ziel, eine neue Destination anzusteuern. Seit dem jüngsten Ausbau der Verkehrswege B19 und B17 sind die Fahrzeiten aus dem Großraum Stuttgart-Ulm-Augsburg kürzer geworden. Es wird also mit einer deutlichen Verkehrszunahme besonders an Schönwettertagen sowohl auf der Schwarzwassertalstraße, als auch auf der gesamten Talachse bis nach Mittelberg zu rechnen sein. Belegte Parkplätze an der Auenhütte können zwar über ein Verkehrleitsystem angezeigt werden, der ortskundige Tagesgast wird dann allerdings versuchen, das Ifengebiet über die Verbindungsbahn von Mittelberg aus anzusteuern.

Die Metron Verkehrsstudie stellt fest, dass die Frequenzen der Busse und PKWs innerhalb des Tales in Bezug auf den Urlaubsgast abnehmen werden. Dies ist nur eine Seite der Medaille. Der Tagestourismus wird im Saldo zu einer spürbaren Steigerung der Verkehrsfrequenzen im ganzen Tal führen. Ist dies im Sinne eines Qualitätstourismus

Alternativer Lösungsansatz:

1. Modernisierung der Ifenbahn bis zum Alpbord mit einfacher Ausstiegstelle im Winter.

2. Modernisierung der Hahnenköpflebahn. Trassenführung möglichst versteckt.

3. Anbindung des Skigebietes Ifen an das Talskigebiet durch

    a. einen Skigleitweg von der Heubergarena (Schöntal) zur Auenhütte.

    b. Bau einer Verbindung vom Ifen (Klettergarten) zum Heuberg (Schöntal).

4. Verzicht auf den Sommerbetrieb der Ifenbahn.

5. Kein Bergrestaurant am Alpbord.

 

Guido Matt, Mittelberg, Alpenverein Sektion Kleinwalsertal, Naturschutzwart

Karl Keßler, Riezlern, stv. Obmann Landschaftsschutz Kleinwalsertal

Elmar Grabherr, Riezlern, Vorstandsmitglied Landschaftsschutz Kleinwalserta

 

Interessantes und noch mehr zum Thema gibt es unter www.ifensignal.org

 
 
 
 

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