Walserweg – 3. Etappe von Andermatt nach Zermatt
vom 18.3.2017 – 25.3.2017
Eine große Gruppe von Walsern und zwei Oberstdorfer startete am 18.3.17 , nachmittags mit dem Auto zu unserem Ausgangsort Andermatt (1437 m) ,in der Schweiz, um die 3. Etappe des Walserwegs auf Ski fortzusetzen.
Mit von der Partie waren : Bergführer Olli Sinz und Thomas Paul
Normales „Skivolk „: Joachim Paul, Philipp Willam, Daniela Hilbrand, Thomas Krejcr, Birgit Hänlein, Frank Ebert, Pit Schöch, Gitti Kappeller, Andrea Huber und Moni Geiger.
Sonntag, 19.3.2017:
Bei dichtem Nebel gings mit der Bahn zum Gemsstock (2962 m). Nach 3 Stunden Überbrückungszeit In der Bergstation, kam die Sonne hervor und wir fuhren im schweren Neuschee nach Winterboden (2205 m) . Dort mußte Philipp feststellen, dass er seine Aufstiegsfelle im Auto hatte liegengelassen. Guter Rat war teuer. Also hieß es: die Ski an den Rucksack und als letzter in unserer gut angelegten Spur zum Unteralppass (2.574m ) hinauf. Zu früh hatten wir uns auf die Abfahrt nach Madrano gefreut: Wir konnten keine Abfahrt in dem steilen und fast aperen Gelände finden. Wir gruben einen „toten Mann“ für Olli, damit er auf der Südseite abseilen und das Gelände erkunden konnte. Leider konnte er keinen unkomplizierten Weg für uns finden. Da es schon später Nachmittag war, entschieden wir, das lange Tal nach Andermatt hinauszufahren/schieben und konnten dort alle gerade noch rechtzeitig den Zug nach Airolo (Tessin) erreichen . Zwischenzeitlich war Philipp zum Auto am Hotel zurückgekehrt, wo er seine Tourenausrüstung mit den Felle bereichern durfte ! Nach diesem ersten Skitag genossen wir sehr das Abendessen mit italienischem Ambiente in Airolo.
Montag,
20.3.2017 :
Nach einem sehr
guten Frühstück ging es mit dem Taxi um 7 Uhr bei herrlichem
Sonnenschein Zum All Acqua
(Nufenen), Aufstieg im Val Corno – Einkehr bei der lustigen
Caroline in der modernen Cap.
Corno – Hütte ,über Griespass und Rothornpass, 3112 m,- Abfahrt Rif.
Claudio e Bruno, 2708 m – Aufstieg zum Mittlenbärgpass 3044 m – Abfahrt und
nochmaliger Aufstieg zur Mittlenbärghütte – Ankunft 18.30 Uhr !!
Puh, das war
ganz schön lang und Olli beichtete uns, dass es ca. 2070 Höhenmeter Aufstieg und 27
km Strecke, insgesamt 11 Stunden auf Ski , waren ! Die Tomatennudeln
und genügend zu trinken bei der Hüttenwirtin Pia füllten unsere Reserven wieder
gut auf und nach einer Hüttennacht auf engstem Lager starteten wir
am Morgen bei bewölktem Himmel
und gefrorenem Firn die Abfahrt von der Hütte ins Binntal und
stiegen das letzte Stück zu Fuß zur schmucken Walsersiedlung Fäls
, 1400 m, ab. Nach einer Stunde Kaffeepause brachte uns die
freundliche Taxifahrerin zum Wallfahrtsort Heiligkreuz (1472 m). Es
wurde ein langer Aufstieg
zum Saflischpass: Zuerst 500 hm mit den Skiern am Rucksack durch
apere, sonnige
Lärchenwälder, danach in ein langes, flaches Tal hinein, wo wir
uns bei der letzten Alphütte mit
Joachims mitgebrachtem, herrlichem Bündnerfleich, Bergkäse und für
Olli verhängnisvolle
Aprikosen ….. für die letzten 500 hm noch stärken durften. Am Saflischpass
angekommen, mußten wir zuerst erkunden, wie wir am besten in unser
nächstes. Quartier im
Skigebiet Rosswald kommen. Es galt, einige Querungen im weichen
Nachmittagsschnee flott zu
passieren. Die letzten Schwünge konnten wir auf der buckligen Piste
bis direkt ans Hotel machen. Die
Wirtsleute waren äußerst gastfreundlich und gesellig. Wir durften
einen lustigen Abend mit bestem Essen
und Trinken erleben.
Mittwoch:
22.3.2017
Ein Reisetag:
Bei leichtem Nebel und etwas Sonne fuhren mit der Seilbahn und Bus
nach Oberbrig, eine hübsche
Walsersiedlung, die wir bei frühlinghaften Temperaturen besichtigen
und fotografieren
konnten. Mit dem Bus gings weiter hinauf zum Hotel am Simplonpass
(2041 m). Leider schneite
es nass und wir machten mitten im dortigen Militärgelände einen
Spaziergang. Mit einigen
Flaschen Rotwein und Stricken ging der Nachmittag rasch vorbei. Am
Abend wurden wir als einzige
Gäste bestens bewirtet und bekocht.
Donnerstag: 23.3.2017
Nebel und Schnee, teilweise Sturm waren unsere Begleiter auf einer kleinen „Skitour“ mit Blindflug und Abfahrt mit Fellen. Ich hatte mir leider eine fiebrige Erkältung eingehandelt und war im Hotel bei Tee und Strickzeug geblieben. Wir entschieden, ins nächste Tal, nach Saas-Grund, 1483 m, mit dem Bus zu fahren anstatt mit den Skiern über die Fletschhornhütte. Unser Quartier in Saas-Grund war äußerst einfach, die Wirtsleute aber sehr herzlich.
Das Essen (Racclette und Käsefondue) mit vielen Flaschen Walliser Fendant-Wein und Genepis-Schnaps trugen dazu bei, dass es ein äußerst lustiger Abend wurde. So mancher war in der Früh mit Kopfweh aufgewacht…… Aufgrund der schlechten Wetteraussichten für unsere Hochtour hatten wir am Abend entschieden, die Heimreise bereits am Freitag anzutreten:
Freitag, 24.3.2017:
Um 8 Uhr mit dem Bus nach Brig, mit der Bahn nach Andermatt und mit dem Auto und Pause wieder zurück ins Kleinwalsertal oder Oberstdorf.
Unser Resumee: Wir durften einen kleinen Teil der herrlichen Schweizer Bergwelt kennenlernen, haben viel Schweiß vergossen, lernten lustige Busfahrer und Wirte kennen, haben viel gelacht, gut gegessen und getrunken, tolle Fotos geschossen und werden nächstes Jahr die Tour am Simplonpass fortsetzen.
Moni Geiger, April 2017
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