Zu
acht starteten wir gemeinsam mit dem VW Bus Richtung Burgeis am
Reschenpass. Mit der Watles Seilbahn gelangten wir mühelos zum
Berggasthaus Plantapatsch, wo wir noch eine kleine Rast einlegten.
Tolle Blicke zum Ortler, Öztaler Alpen, Sesvenna Gruppe und hinab
ins Vinschgau begleiteten uns. Über einen wunderbaren, an
Blütenpracht kaum zu überbietbaren Höhenweg erreichten wir unser
Tagesziel, die Sesvenna Hütte. Dort erwarteten uns Vierbettzimmer
mit Dusche und WC, sogar frische Handtücher waren für jeden
vorhanden. Wenn das kein Luxus ist? Eine nette, freundliche
Hüttenmannschaft sorgt für das leibliche Wohl!
Gut
ausgeschlafen und nach ausgiebigem Frühstück, machten wir uns bei
schönstem Wetter auf die Socken. Nach einer guten halben Stunde
erreichten wir die Schweizer Grenze am Schlinigpass. Eine Stunde
weiter tut sich zu unseren Füßen ein dunkle, gähnende Schlucht
auf. Die berühmte, bei Bikern berüchtigte, Uina Schlucht! Wir kamen
aus dem Staunen nicht heraus, tief unten der schäumende Bach und in
die Felswand gesprengt ein kühn angelegter Weg! Solche
Pionierleistungen von bergbegeisterten Menschen wären heute kaum
denkbar.
Am Ende der Schlucht tut sich dann ein schönes
Hochtal mit einem lichten Lärchenwald auf. Eine halbe Stunde weiter
kommt gerade rechtzeitig die Alpe Uina Dadaint. Zusammen mit einer
fröhlichen Schar Biker genießen wir die Rast bei der hübschen
jungen Sennerin. Den Bikern war allerdings noch nicht ganz bewusst
was sie dort oben in der Schlucht noch erwartet.
Der
weitere Weg nach Sur En gestaltete sich angesichts der Hitze und
Länge noch als sehr kräfteraubend . Ein wild tosender Bach und noch
einige kleinere Schluchten begleiteten uns auf dem langen Weg zum
Inn. Endlich in Sur En angekommen kauerten wir am Dorfplatz im
Schatten und warteten auf den Bus, der uns nach Scuol bringen könnte.
Keiner der Teilnehmer fragte nach dem Weiterweg entlang am Inn
Richtung Scuol! Der Postbus überquerte dann den Inn auf einer
uralten schmalen holzgedeckten Brücke, für den Buslenker eine wahre
Meisterleistung.
In Scuol stiegen wir dann bei 33° in den
Bus, der uns in das 1810 m hoch gelegene S-charl bringen wird. Eine
unvergessliche Postbusfahrt, die kaum zu glauben, bei uns in
Mitteleuropa stattfindet. Zuerst eine Anzahl von Serpentinen, danach
Immer wieder Schluchten und Geröllhalden und die hälfte der Strecke
ungeteert. So erreichten wir schon zeitig die alte Bergwerksiedung
S-charl im Schweizer Nationalpark. Einige Häuser aus der Zeit des
Bergbau, eine Kirche, zwei Gasthäuser und ein Museum das war´s dann
so ziemlich.
Das Gasthaus „Major“, das schon fünfhundert
Jahre im Besitz der Familie Major ist, war unsere Herberge für eine
Nacht. Lange haben wir noch auf der alten Terrasse gesessen und den
warmen Sommerabend genossen.
Der
nächste Morgen versprach wieder schönstes Bergwetter. Pünktlich
waren alle zum langen Marsch bereit. Das Val S-charl aufwärts, durch
den „Tamangur“, den höchsten Arvenwald Europas, vorbei an
großen, wunderschön gelegenen Alpen geht es ständig bergauf durch
den Nationalpark. Am Pass da Costainas ist der höchste Punkt
erreicht. Über bunt blühende Wiesen geht es hinab zur Alpe
Champatsch und durch einen schönen Lärchenwald zu der kleinen
Ortschaft „Lü“ am Ofenpass. Ein Gewitter drängt uns zu
schnellerem Schritt und gerade noch rechtzeitig erreichen wir die
Terrasse von der einzigen Ustria , Gasthof Hirsch.
Und
wieder bringt uns ein kleiner Postbus hinab ins tiefe Tal, in Fuldera
steigen wir dann in einen größeren Bus um, der uns wieder nach Mals
am Reschenpass bringt.
Meine letzte Führungstour für
den OeAV, Sektion Kleinwalsertal, findet somit ein glückliches
Ende.
Teilnehmer
waren:
Herta, Heinz K., Friedhhelm, Doris, Paula, Erich und als Gast Heinz St.
Berg Heil
Werner
(Tourenführer)
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