Rückblick: Glocknertrophy 2014 (Rückblick: Glocknertrophy 2014)

Gelegenheit macht Siege…

…in unserem Fall Gipfelsiege - aber alles der Reihe nach…

Die Glocknerrunde führt in sieben Tagesetappen quer durch den Nationalpark Hohe Tauern und rund um das mächtige Glocknermassiv mit seinen wilden Dreitausendern. Mit dem Startpunkt in Kals wählen wir unsere Stützpunkte mit Salmhütte, Glocknerhaus, Trauner Alm, Gleiwitzerhütte, Fürthermoar Alm und Rudolfshütte.

Die erste Tagesetappe stellt mit seinen 1400hm Aufstieg auch gleichzeitig die erste Hürde dar, doch schon am ersten Tag wird klar, dass unsere 4 Schützlinge, Alexander, Johannes, Bastian und Fabian weder Distanzen noch Steigungen scheuen und reichlich Motivation für alles Bevorstehende mitgebracht haben. Wir genießen die Stille, die Weite, lassen unsere Gedanken fliegen und landen bei dem hypothetischen Szenario doch auch mal den Großglockner zu besteigen. Und als Helga, die Hüttenwirtin der Salmhütte, genau 6 Gurte, 6 Steigeisen, Helme und Seile vor uns ausbreitet glauben wir schon beinahe an Schicksal und uns wird klar, dass alles Gedachte schnell mal zur Realität werden kann. Wir nutzen den einzigen sonnigen Tag der Woche und steigen um vier Uhr aus den Federn um über die Hohenwartscharte und die Adlersruhe den höchsten Berg Österreichs zu erklimmen. Nach fünf Stunden stehen wir stolz am Gipfel und nach 13h fallen wir erschöpft und glücklich in die Betten des Glocknerhauses. Ein langer Tag geht zu Ende, aber die Wanderwoche hat gerade erst begonnen.

Für die weiteren Tage ist die Prognose mit Regen, Regen und nochmals Regen nicht gerade erbauend, aber da Bergsteiger die Sonne ja bekanntlich im Herzen tragen, trotzen wir dem Wetter und setzen unsern Weg fort. Mehr als einmal erreichen wir völlig durchnässt die Unterkunft und vertreiben uns mit Brett- und Kartenspielen die Nachmittage und Abende. Die Beherrschung des legendären “Uno Extreme“ ist für angehende Alpinisten immerhin Pflicht und so muss die Wahrscheinlichkeit dieses Spiel zu beherrschen mindestens oder genau so groß sein wie die einen Sechser beim “Mensch Ärgere Dich Nicht” zu würfeln...

Nach fordernden sieben Tourentagen sind wir uns, trotz sich einstellender Erschöpfung, nicht ganz sicher ob wir uns darüber freuen wieder nach hause zu fahren. Doch die nächsten Ideen sind in unseren Köpfen bereits geboren und erfahrungsgemäß ist es vom der Entstehung eines Gedankens bis zu dessen Realisierung ein oftmals überraschend kurzer Weg.

Gabi und Daniel