vom 13.7. bis 15.7.2020
Leider bestand schon seit längerer Zeit eine instabile Wetterlage und die Wetterprognose war auch für die geplante Tour dementsprechend ungewiss. Dennoch konnten wir bei schönem Wetter anreisen und, wie geplant, von Virgen zur Zupalseehütte aufsteigen. Eine Zusatzrunde zur Akklimatisation auf den Griften (2720m) war ebenfalls möglich. Am Dienstag war das Wetter wesentlich besser als prognostiziert, sodass wir über den Donnerstein (2725m) und Speikboden (2653m) über die Merschenalm und Merschenhöhe zur Lasörlinghütte gehen konnten. Dort informierte mich der Hüttenwirt, dass der Aufstieg über das Prägrater Törl (2853m) sehr heikel sei (viel Schutt, Querung eines steilen Altschneefeldes notwendig). Da noch genügend Zeit war, entschloss ich mich, mir dies vor Ort anzusehen. Drei Teilnehmerinnen schlossen sich mir an. Nach ca. 400 Hm Zustieg hatten wir diese schwierige Stelle erreicht. Der Schotter in der steilen Scharte mit locker aufliegenden Steinen, die leicht losgetreten werden können, war ziemlich durchweicht. Gemeinsam und mit großer Vorsicht schafften wir den Aufstieg, der Abstieg erwies sich als noch schwieriger.
Die Wetterprognosen der letzten Tage waren recht unzuverlässig und der Hüttenwirt meinte, ich sollte den aktuellen, lokalen Wetterbericht für Osttirol am nächsten Morgen um 7:15 Uhr abwarten, um danach eine Entscheidung zu treffen. In der vergangenen Nacht hatte es einige Stunden stark geregnet, was das Abrutschen des Schuttes bzw. die Steinschlaggefahr erhöhte. Laut dieses morgendlichen Wetterberichtes war für Mittwoch und Donnerstag viel Regen angesagt. Somit entschied ich, die Tour nicht mehr fortzusetzen, die geplante Hüttenübernachtung auf der Neuen Reichenbergerhütte abzusagen und den Abstieg entlang des Mullitzbaches nach Virgen anzutreten. Ein großer Dank ergeht an alle TeilnehmerInnen, die stets umsichtig und verständnisvoll agierten und dankbar für drei schöne gemeinsame Tage in der beeindruckenden Lasörlinggruppe waren.
Fotos und Bericht: Annemarie Höfferer