Stoneman Trail - Bike-Erlebnis in den Dolomiten
Der Stoneman Trail ist eine Mountainbike-Rundtour, verlaufend an der Grenze zwischen Ost- und Südtirol und zu einem geringen Teil im Veneto. Die Streckenlänge beträgt ca. 120km bei über 4.000 Hm Anstieg. Das besondere an dieser Tour sind die abgelegenen Trails direkt an den Grenzbergen zwischen Italien und Österreich. Die Strecke wurde von Roland Stauder, MTB-Rennfahrer, für Mountain Biker ins Leben gerufen. In den Talorten kann man Startpakete kaufen. Entlang der Strecke befinden sich Checkpoints, welche passiert werden müssen. Gelangt man nach dieser Runde wieder an den Startort, bekommt man seine Stoneman-Trophäe von Gold bis Bronze (in Abhängigkeit von der Fahrzeit in Tagen). All das waren gute Gründe für uns, diese Strecke in diesem Jahr unbedingt in Angriff zu nehmen.
Wir starteten bei strahlendem Sonnenschein in Sexten. Wir teilten die Tour in zwei Tagesetappen ein. Zunächst ging es für ca. 12km leicht bergab von Sexten nach Innichen und Toblach (1.120m). Von hier aus wartete wieder ein 1400Hm-Anstieg zum Marchkinkele auf uns. Der einzige Anstieg des Tages mit durchgehend bester Aussicht auf die Dolomiten. Kurz nach der Silvester-Alm (1.800m) war die Baumgrenze erreicht und wir waren durchgehend der Sonne ausgesetzt. Zwischendurch ermöglichte glücklicherweise eine Quelle unsere Wasservorräte wieder aufzufüllen. Als die letzte Gerade zum Checkpoint geschafft war, gönnten wir uns eine Pause. Bei diesem Rundblick gab es viele Gipfel in alle Himmelsrichtungen zu betrachten, außerdem kleine Seen und Schafherden. Nun stand wieder eine lange Abfahrt am Programm, an keiner Stelle würde es von hier aus noch bergauf gehen. Der Trail führte uns vorbei an Mannschaftsunterkünften aus dem Krieg, sogenannten Kavernen. Zurück in Sillian ging es den Radweg zurück nach Sexten wo wir unser Hotel bezogen hatten. Tagesfazit: 61 km 1700hm
Nach einem perfekten Frühstück ging es los. Wir endschieden
uns einen anderen Weg zur Silianerhütte zu fahren. Wir fuhren von Sexten zur
Lärchenhütte und Helm (2055m). Von dort ging es 400 hm zum Checkpoint hoch. Dort holten wir uns den 2.
Stempel. Die letzten 100 hm zur Silianerhütte hatten es in sich. Angekommen auf
der Hütte gönnten wir uns eine kleine Pause. Von hier an begann die bereits
berühmte Demut-Passage, benannt nach dem 2.592m hohen Gipfel, welcher direkt an
unserer Strecke gelegen ist. An den umliegenden Gipfeln vorbei, führt der Trail
(2300-2400hm), welcher nicht breiter als ein Wanderweg ist. Kurze Abfahrten -
Schieben - Tragen - alles ist hier notwendig. Der Blick nach Süden zeigt uns
ständig, die leider etwas in den Wolken versteckten, Sextener Dolomiten mit
ihren berühmten „Drei Zinnen“. In diesem Gelände sind immer wieder annähernd
100 Jahre alte Schützengräben aus dem ersten Weltkrieg sichtbar. Außerdem
machte uns ein Kriegerfriedhof auf die grausamen Geschehnisse an diesem Ort
aufmerksam. Nach der 10 km langen Demutpassage holten wir uns am Passo Silvella
den 3. Stempel . Nun ist es endlich soweit, eine durchgehende Abfahrt von
1.300Hm steht uns bevor. Diese war ein großer Genuss. Teilweise waren auch technische
Herausforderungen dabei, größtenteils aber flowige Wanderwege, welche dann zu
guter Letzt in Forststraßen nach Casamazzagno mündeten. Von dort ging
es auf den Radweg nach Padola zum 4. Ceckpoint weiter. Nun hatten wir noch den
Kreuzberg Pass und den letzten Checkpoint im Skigebiet Rotwandwiesen (1.900m)vor
uns. Oben angekommen auf der Rotwandwiesen, holten wir uns den 5. und letzten
Stempel. Jetzt ging es noch einmal einen Trail Richtung Sexten runten. Am Info-Point
„Stoneman“ gaben wir unser Stempelarmband ab und es wurde uns die silberne Stoneman-Trophäe
verliehen.
Ausgepowert, aber glücklich kehrten wir von der Tour zurück und ließen den Tag
bei einer Pizza und Weizenbier ausklingen. Tagesfazit: 64 km 2700hm
Eines steht fest: der Stoneman-Trail hat uns sicherlich nicht das letzte Mal gesehen!
22 Bilder