Sicher auf das Dach Österreichs und der Klimawandel
Nach der Öffnung der Ostgrenzen war eine Großglocknerbesteigung das Ziel vieler Bergsteiger aus Osteuropa. Einige waren mit den alpinen Gefahren in diesen Höhen nicht vertraut.
Der Österr. Alpenverein (Peter Haßlacher) lud vor dreißig Jahren die Bergrettungsortsstellen und die Bergführervereine Heiligenblut und Kals, die Nationalparkverwaltung zu einer Besprechung in das Lucknerhaus.
Zum Schutz des Lebens wurde die mehrsprachige Informationsschrift „Großglockner – Sicher auf das Dach Österreichs“ mit Informationen über vorbeugende Sicherheitsmaßnahmen, Anstiege, Schutzhütten, Ausrüstung usw. erstellt und in den Ostländern gezielt vertrieben.
Die Unfallszahlen sind zurück gegangen. Dieses Projekt konnte im Frühjahr 2006 bei der IKAR¹-Tagung in Zermatt vorgestellt werden.
1999 und auch aus Anlass des Jubiläums „200 Jahr Großglockner Erstbesteigung“ haben wir begonnen, den vergessenen Weg der Erstbesteiger über die Salmhütte instand zu setzen. Er ist wieder der Kärntner Normalweg; zwar etwas länger als von Kals jedoch von unvergleichlicher Schönheit.
Seit dem Jahrhundertsommer 2003 hält die Gletscherschmelze unvermindert an. Der einst beliebte Anstieg über das Hofmannskees wird im Hochsommer kaum mehr begangen. Der benachbarte Meletzkigrat bietet sehr schöne Kletterei im II. Schwierigkeitsgrad, er ist steinschlagsicherer; an mehreren Stellen haben wir Anker und Stangen zum Sichern angebracht.
Mittlerweile haben die Bergführer der Vereine Heiligenblut und Kals, mit finanzieller Unterstütung der gebietsbetreuenden alpinen Vereine, auf allen Anstiegen die Anker und Sicherungsseile erneuert.
Wir wünschen den Bergsteigern viele sonnenhelle Tage am Großglockner!
Alpenvereinssektion Großkirchheim-Heiligenblut, Rieger Ernst, Jänner 2022
¹ Internationale Kommission für alpines Rettungswesen