„Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am
Ende beides verlieren“. Mit diesem Zitat von Benjamin Franklin wurde unser Fachsymposium „Verantwortung ermöglichen“ am 29. November 2019 eingeleitet.
Umgemünzt auf die heutige Zeit und das Thema der Tagung: Freiräume und gesunde Risiken sind für die persönliche Entwicklung von Kindern und Jugendlichen essentiell – die wichtigen Fragen unserer Zeit sind in einer lernunfreundlichen Sicherheitskultur nicht zu begreifen.
„Wer Verantwortung ermöglicht, ermöglicht Freiheit, ermöglicht, sich mit Zuversicht dem Leben zu stellen“, betont auch Robert Renzler, Alpenvereins-Generalsekretär in seiner Begrüßung zu Beginn des Fachsymposiums. Und auch Ines Stilling, Bundesministerin für Frauen, Familien und Jugend schlägt in ihrer Videobotschaft in dieselbe Kerbe: „Wir müssen Verantwortung übernehmen, aber wir müssen auch Verantwortung ermöglichen.“
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Risikopädagoge Gerald Koller zeigte auf wie wichtig der sichere Hafen aber auch das Abenteuer in der Entwicklung von Kindern und Jugendlichen sind. „Das heute gängige VATER UNSER mit seinem ‚und führe uns nicht in Versuchung‘ taugt nicht, wenn es darum geht, junge Menschen zu einer ausgewogenen Risikobalance zu begleiten - vielmehr der überlieferte Urtext, der da heißt:‚Und führe uns in der Versuchung‘. "Kinder brauchen in den mannigfaltigen Risiken des Lebens ein Navigationssystem, das nicht nur das Vermeiden, sondern gerade auch das eigenständige Gestalten von Wagnissen möglich macht“, so Koller.
erkundet seit 35 Jahren mit Menschen und Organisationen Wege zu Zuversicht und Entwicklungsmut. Viele seiner Bildungsansätze finden Anwendung im gesamten deutschsprachigen Raum – für den der Rausch- und Risikopädagogik wurde er von der weltweit größten Organisation für sozialen Wandel 2011 zum Ashoka Fellow ernannt.
Als Wegbegleiter im Wandel richtet er mit ermutigenden Geschichten den Blick auf persönliche und gesellschaftliche Potentiale.
Seit
2018 moderiert er die Entwicklungen im Chancendorf Schattendorf und
vermittelt sein bildungspolitisches Programm 360°Respekt.
www.risflecting.at
www.qualitaetleben.at
www.changeradio.at
www.chancendorf.at
Die Elementarpädagogin und Kindergarten-Standortleiterin Claudia Pötzl stellte in ihrem Vortrag die Verantwortung der Einrichtungen für das freie Spiel und das Lernen von Verantwortung übernehmen in stark vorgefertigten Strukturen zur Diskussion. „Da die Tendenz einer Zunahme ‚vorgefertigter Strukturen‘ zu beobachten ist - erscheint das FREISPIEL als selbstbestimmtes und zweckfreies Spiel gleichsam als Gegenpol von besonderer Bedeutung!“, erklärt Pötzl.
Mag.a Claudia Pötzl (vormals Neubauer) studierte Erziehungswissenschaften und Kommunikationswissenschaften mit Schwerpunkt Medienpädagogik an der Universität Wien. Sie ist diplomierte Kindergarten-, Früh- und Horterzieherin. Von 2007-2012 arbeitete Sie im elementarpädagogischen Bereich als Pädagogin bzw. Kindergartenleiterin an der Deutschen Schule Tokyo Yokohama in Japan. Durch Ihre vielzähligen Auslandsaufenthalte u.a. in den USA (Kalifornien), Schweden, Schweiz und Japan konnte sie zahlreiche Erfahrungen im medienpädagogischen Bereich sammeln.
Nun ist sie als Standortleiterin eines 10 gruppigen, bilingualen Privatkindergartens in Neustift am Walde in 1190 Wien tätig
Die Neurobiologin Nicole Strüber betonte die Wichtigkeit von selbstbestimmtem Spiel für die Gehirnentwicklung. „Eine wesentliche Funktion des kindlichen Spiels, und vor allem auch des risikoreichen Spiels scheint zu sein, dass Kinder dabei in einem angenehmen Kontext lernen, ihre Gefühle zu regulieren - verbunden mit einer Verstärkung der dafür notwendigen Verschaltungen im Gehirn. Sie lernen, Frustrationen, Angst und Wut auszuhalten - eine wesentliche Voraussetzung dafür, in vielen Bereichen des Lebens hohe Kompetenzen auszubilden: emotionale, soziale, kognitive und auch motorische Kompetenzen“, so die Neurobiologin.
Dr. Nicole Strüber, Dipl. Biol., Neurobiologin und Wissenschaftsautorin
- Studium der Biologie mit Schwerpunkt Neurobiologie und Nebenfach Psychologie in Bremen
- Mehrjährige Elternzeit mit Zwillingen
- Promotion (Dr. rer. nat.) bei Prof. Gerhard Roth mit einer interdisziplinären Dissertation über die Bedeutung früher Erfahrungen für die Hirnentwicklung und die Entstehung psychischer Erkrankungen
- Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Hirnforschung in Bremen (2012 – 2015)
- Veröffentlichung des Sachbuches „Wie das Gehirn die Seele macht“ in Koautorenschaft mit Gerhard Roth (2014)
- Veröffentlichung der Sachbücher „Erste Bindung. Wie Eltern die Entwicklung des kindlichen Gehirns prägen“ (2016) sowie „Risiko Kindheit. Die Entwicklung des Gehirns verstehen und Resilienz fördern“
- Freiberufliche Tätigkeit als Wissenschaftsautorin und im Rahmen von Vorträgen und Seminaren in Zusammenarbeit mit dem Roth Institut
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Für Bildungsinnovatorin Margret Rasfeld beginnt weltverantwortliches Handeln in der Schule. Die wichtigen Fragen unserer Zeit sind in Stundenplänen und im Fächerkorsett nicht zu begreifen und benötigen einen Systemwandel mit selbstbestimmten Bildungslandschaften, geprägt vom Zusammenwirken von NGOs, Unternehmen, Künstler*innen,
Universitäten.
Margret Rasfeld: Schulleiterin i.R., Bildungsinnovatorin, Referentin, Autorin, Vernetzerin von Ideen und Menschen und Inspirateurin für eine zukunftsfähige Lern- und Arbeitskultur, die wertschätzende Beziehung, Partizipation, Verantwortung, Sinn und Nachhaltigkeit in den Vordergrund stellt. Mit der Initiative Schule im Aufbruch – ausgezeichnet von der UNESCO als Partner.
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Zukunftsforscher Reinhold Popp wagte zum Abschluss ein Bild in die
Zukunft „Die Zukunft kommt nicht schicksalhaft und alternativlos auf
uns zu. Vielmehr ist die Zukunft das, was wir aktiv, kreativ und verantwortungsvoll gestaltend aus ihr machen!"
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Ein Film der Alpenvereinsjugend über Freiräume, Zuversicht und gesunde Risiken.
Mit Bildern von risk'n'fun, Junge Alpinisten und unserem Sommercamp Mut zum Risiko.
Die Idee zu diesem Dokumentarfilm entstand in Kooperation der Alpenvereinsjugend Österreich mit dem Fotografen und Filmemacher Franz Walter. Der Film soll Werkstatt sein, Begegnungsraum und Bühne zugleich.