Wasser marsch!

Über ein ungewöhnliches Klettercamp im Ötztal.

Auf die Frage der Daheimgebliebenen, wie es denn so war – also im Klettercamp im Ötztal – antworteten alle Teilnehmer unisono: „Ziemlich nass.“ Allerdings: Stets mit einem Grinsen im Gesicht. Denn obwohl der Himmel seine Schleusen tagtäglich öffnete und es alles andere als gemütlich war, morgens bei 7°C aus dem kuscheligen Schlafsack zu kriechen, die Zelttür so vorsichtig zu öffnen, dass man dabei nicht schon die erste Wasserladung abbekam und dann das Gatschfeld zu betreten, das sich Campingplatz nannte: Der Stimmung tat das keinen Abbruch.

Bedingt durch die aktuelle Lage fand das Klettercamp der Alpenvereinsjugend Vorarlberg heuer im nahen Ötztal statt. Mit von der Partie waren – mit wechselnder Besetzung – 18 Jugendliche, junge Erwachsene und Betreuer aus Dornbirn, Wolfurt und dem Kleinen Walsertal.

Am Freitagvormittag packten wir – noch optimistisch in kurzen Hosen – in Dornbirn alles in die drei Busse und düsten nach Längenfeld zum Campingplatz. Doch eine böse Vorahnung bewahrheitete sich nur wenige Minuten nachdem wir dort eingetroffen waren: Die ersten Tropfen fielen aus den dicken, dunklen Wolken. Bevor sich der Campingplatz gegen Abend in ein kleines „Ötzdelta“ verwandelte, schafften wir es aber zum Glück, unser Lager einigermaßen trocken aufzubauen. Und auch das Ötzdelta stellte kein größeres Problem dar. Die Spitzeningenieure unseres Teams kanalisierten es einfach kurzerhand, sodass man sogar über Stromgewinnung nachdenken konnte.

Da das Wetter am Samstag und Sonntag nicht unbedingt ins Freie lockte, statteten wir den Kletterhallen in Imst und Innsbruck jeweils einen Besuch ab. Es gab allerhand zu tun – von kniffligen Boulderproblemen und ausladenden Überhängen bis hin zu Sturztraining und natürlich der Leerung unserer großen Kiste, die mit belegten Brötchen, Obst und Keksen gefüllt war. Auch abends wurde fleißig geschnippelt und gerührt, um unseren Küchenchef zu unterstützen. Spätestens nach ein paar Spielerunden verkrochen sich dann alle erschöpft in ihren Schlafsäcken.

Montags dann, wir konnten unseren Augen kaum trauen, blitzen erstmals die umliegenden Berggipfel zwischen den dicken Wolken hervor. Wir nutzten also das zumindest trockene Wetter für einen kleine Spaziergang zum Lehner Wasserfall – wo wir dann dank des feinen Sprühnebels doch wieder nass wurden. Außerdem entdeckten wir unterwegs einen tollen Klettergarten, doch da die Felsen noch feucht waren, konnten wir nur frohlockend davor stehen. Das machte jedoch erstmal nichts, denn für den Nachmittag stand ein Highlight am Programm: Wir besuchten die Längenfelder Therme AquaDome.

Nachdem wir am Dienstag nochmals in die Imster Kletterhalle ausweichen mussten, war es am Mittwoch endlich soweit: Die Sonne strahlte und wir machten uns auf zum bereits erkundeten Klettergarten. Da waren wir zwar nicht die einzigen – neben Kühen, Pferden und Ziegen gab es auch andere Kletterer – aber wir fanden kleine und große Herausforderungen für jeden von uns. Um auch in Sachen Seiltechnik fit zu bleiben, zeigten uns Susi und Kiri am Nachmittag, welches Sicherungsgerät man wie abbindet und wie man mit Hilfe eines schnellen Flaschenzugs seinem Kletterpartner über eine schwierige Kletterstelle hinweg helfen kann. Trotz des ganzen Geblödels lernten wir dabei viel.

Zumindest wettertechnisch gab es dann ein grande Finale: Nachdem wir am Donnerstagmorgen so schnell wie möglich unser Camp abgebaut und alles möglichst sauber und trocken eingepackt hatten, kamen wir an den Felsen des Affenhimmels in der Nähe von Landeck nochmal richtig ins Schwitzen. Gut gestärkt von einer leckeren Jause fuhren wir anschließend nach Dornbirn, um dort – wie anfangs erwähnt – auf die Frage zu antworten: „Und, wie wars?“ – „Ziemlich nass – aber voll cool!“

Text: Julia Putzger

Fotos: Julia Putzger, Isabelle Feuerstein, Tobias Brenner

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