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Hochtourenperfektion in der Venedigergruppe

Wer schon einmal im Obersulzbachtal war, der kann sich bestimmt noch an den einen markanten und wunderschönen Gipfel ganz hinten im Tal erinnern: den Großen Geiger. Diese gleichmäßige Pyramide begrüßt einen schon, sobald man den oberen Talboden erreicht hat.

Auch wir sind sofort angetan vom „Matterhorn der Hohen Tauern“, wie er auch genannt wird, als wir am Freitag frühmorgens den Zustieg zur Postalm antreten. Dort angekommen, ist es schon frühlingshaft warm und wir genießen den Ausblick. Die vom Winter noch braunen Wiesen im Tal sind wunderschönen weißen, glitzernden Hängen gewichen und die Sonne rückt die umliegenden Gipfel ins beste Licht. Wir können es kaum erwarten und hängen dem Zustieg, der bisher eher aus horizontalen Metern bestand, noch ein paar vertikale an. Direkt neben der Hütte finden wir auch schon einen Hang, der uns anlacht. „Hier geht aber keine Skitour hoch“, lautet der gutgemeinte Rat der Hüttenwirtin. Wir wollen es trotzdem riskieren und starten bergan, Richtung Großes Jaidbachkees. Und es zahlt sich aus! Auch wenn wir bei einer markanten Moräne in dessen Vorfeld unsere Aufwärmtour beschließen, reiht sich bis dahin ein schöner Hang an den nächsten. Wir  sind sehr zufrieden mit diesem ersten Tag und Flo würde sogar das Prädikat „schönste Skitour der Saison“ vergeben.

Nach dem einstimmigen Beschluss vom Vorabend ist eines klar: Am Samstag wollen wir auf den Großen Geiger. Obwohl sich am Morgen alle beim Rucksackpacken beeilen, starten wir mit einer kleinen Verspätung hinein zum Talschluss. Der Weg zieht sich ein wenig, aber wir erreichen bald den Gletschersee und steigen auf zum beeindruckenden Gletscherabbruch des Obersulzbachkees. Nach dieser Steilstufe wird das Gelände wieder flacher und wir wollen ab hier sicherheitshalber am Seil gehen. Es dauert nicht lange und wir erreichen die Geigerscharte. Auf den ersten Blick wirkt sie noch etwas unscheinbar und bald machen sich die ersten mit Pickel und Steigeisen bewaffnet auf den Weg, die felsdurchsetzte Klippe zu bezwingen. Leichter gesagt als getan, müssen wir schnell zugeben, als wir feststellen, dass die Scharte heuer trotz reichlichem Schnee ziemlich ausgeblasen ist. Mit dem schweren Rucksack samt Ski am Rücken wird sie zu unserer heutigen Schlüsselstelle. Wir beratschlagen und überlegen, wie wir am besten hinaufkommen. Die Situation wird schließlich zu einer kleinen Geduldsprobe, nachdem oben und unten schon weitere Seilschaften ankommen. Wir stehen nun schon seit einiger Zeit im Schatten und der kalte Wind wirbelt uns immer wieder Schnee ins Gesicht. Wir beschließen: Ein Fixseil muss her, damit wir ohne Absturzgefahr aufsteigen können. Die von oben abseilende Seilschaft ist so freundlich und leiht uns sogar noch ihr Seil, damit auch der erste von uns schnell und einfach nach oben kommt, um unser Seil anzubringen. Endlich geht es weiter und wir können uns oben auf der Scharte wieder in der Sonne aufwärmen. Wir pausieren nicht lange und machen uns gleich auf zum letzten Hang vor dem Gipfel. Erst noch mit Ski, die letzten Meter stapfen wir zu Fuß zum Gipfelkreuz. Wir freuen uns, ganz oben zu stehen - doch inzwischen ist es schon lange nach Mittag, daher brauchen wir noch eine Stärkung, bevor wir die Abfahrt antreten. Zum Glück hält sich die tageszeitliche Erwärmung dieses Wochenende noch sehr in Grenzen und wir haben bei der Abfahrt keine Probleme. Die ersten Meter bis zur Scharte zurück sind etwas lästig zu fahren, da der Schnee hier ziemlich verspurt und recht hart ist. Die Scharte selber überwindet sich in dieser Richtung durch das Abseilen fast von selber und schon haben wir wieder die Ski angeschnallt und fahren die letzten guten Hänge für heute ab. Der Schnee hat schon einen leichten Deckel aber ist noch angenehm zu fahren, was uns nach dieser langen Tour natürlich sehr entgegen kommt. Als wir das flachere Stück unten erreichen, wird es hier schon langsam wieder schattig und hart. Also noch einmal kurz anstrengen, bevor wir die Hütte erreichen.

Wider anfänglichem Erwarten blinzelt auch am letzten Morgen wieder die Sonne  von den Osthängen herunter. Auf die Beobachtungen der anderen Hüttengäste hin wollen wir unser Wochenende mit den Hinteren Sonntagsköpfen abschließen. Im Vergleich zum Vortag ist der Anstieg fast unspektakulär - man kann mit Skiern bis ganz auf den Gipfel gehen. Nichtsdestotrotz sind auch heute wieder 1400 hm und ein steiler Gipfelhang zu überwinden. Als Belohnung haben wir heute dafür ausgiebig Zeit und können das Panorama und die verdiente Jause so richtig genießen. Neben den umliegenden Hohen Tauern können wir südwestlich sogar noch die Gipfel der Ortlergruppe erkennen. Nach einem letzten Gipfelfoto machen wir uns wieder auf den Heimweg. Am Anfang ist der Schnee wieder ganz gut zu fahren, nach der Hütte müssen wir ein Stück hinaus schieben und - umso weiter wir ins Tal kommen - auch immer wieder die Ski abschnallen und tragen.

Unten angekommen gönnen wir uns fast schon traditionell noch ein Stück Kuchen und lassen dieses erstklassige Wochenende Revue passieren. Auch dieses Mal hat uns dankenswerter Weise wieder das Förderprogramm „Junge Alpinisten“ des ÖAV unterstützt, was diesen doch etwas exklusiven Stützpunkt, eine Privathütte in optimaler Lage, für uns erschwinglicher gemacht hat.

 
 

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