09.10.2020
Mit 3467 m zählt die Sonklarspitze zu den höchsten
Erhebungen der Stubaier Alpen. Unter der kundigen Leitung von Clemens Matt und
Bruno Berloffa fuhren wir mit der Stubaier Gletscherbahn auf das Schaufeljoch und
querten hinüber zum Pfaffenjoch. Von dort gings auf den Wilden Pfaff (3456 m)
und über seinen Ostgrat hinunter Richtung Müllerhütte. Im unteren Teil des
Grates machten Clemens und Bruno den Vorschlag, wegen des angekündigten
Schlechtwetters noch heute die Sonklarspitze zu besteigen. Gesagt getan! Ein
Abseilmanöver und einige Schritte im Blockwerk brachten uns auf den
Übertalferner. Wir querten das Firnbecken und erreichten in leichter Kletterei das
sonnige Gipfelplateau. In die Gipfelrast und den herrlichen Rundblick mischte sich
allerdings etwas Wehmut, mussten wir doch wegen des Wetters auf die für Sonntag
geplante Rundtour über das Hohe Eis und die Hildesheimer Hütte verzichten.
Sonntagfrüh waren die Gipfel in dicke Wolken gehüllt. Daher nahmen wir gleich den Rückweg in Angriff, der uns über den Wilden Pfaff wieder zum Schaufeljoch führen sollte. Plötzlich erspähte Bruno einen Abseilhaken, der einen direkten Abstieg in die Fernerstube versprach. Jetzt war der profilierte Bergretter in seinem Element: Er erkundete das Gelände, richtete die Abseilstelle ein und nachdem Clemens von unten her das ok gegeben hatte, seilten wir der Reihe auf einen Absatz hinunter, von dem es in einer zweiten Runde bis zum Gletscher ging. Dieses Manöver brauchte zwar seine Zeit, nach vollbrachter Tat hatten jedoch alle ihre Freude mit der unerwarteten Einlage. Über das Peiljoch eilten wir im flotten Schritt zur Gletscherbahn und ließen unsere Hochtour auf der Grawaalm ausklingen.
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