Wie für viele Vereine, sind auch die Mitglieder der Alpenvereinssektion Imst-Oberland seit Herbst zum Abwarten gezwungen.
Endlich wieder gemeinsam außen unterwegs sein – derzeit bleiben nur die Erinnerungen an vergangene Tage und Touren, wie hier beim Venedigerdach.
Die Alpenvereinssektion Imst-Oberland hat das Tourenprogramm für den Sommer 2021 durchgeplant – die Sehnsucht nach gemeinsamen Aktionen wie hier der Überschreitung vom Vorderen zum Hinteren Plattein 2020.
Die Muttekopfhütte ist ein beliebtes Ziel bei Einheimischen und Gästen. Das soll auch im Sommer 2021 so sein. Allerdings bleibt aufgrund des Seilbahn-Neubaus und der Sperre des Drischlsteigs heuer nur der Zugang über die Latschenhütte.
Noch liegt die Muttekopfhütte im Winterschlaf – im Sommer sollen sich hier Gäste wieder kulinarisch verwöhnen lassen können.
Bildnachweis: Fabian Niederbacher
Derzeit geht es dem mitgliederstärksten Verein in Imst wie vielen anderen – aktuelles Programm gibt es keines, Planungen sind schwierig und alle warten auf weitere Lockerungen. Im gesamten Winter 2020/21 gab es aufgrund der Covid-19-Maßnahmen keine einzige geführte Tour oder Aktion. Nur der Vorstand, der Ausschuss und Mutte-Wirt Patrick Zangerl organisieren im Hintergrund so gut es geht für die Zeit nach den Beschränkungen und das Jubiläumsjahr 2022.
Die Hoffnung stirbt zuletzt. Das gilt auch für die Sektion Imst-Oberland des Österreichischen Alpenvereins. Auch wenn derzeit noch viele Fragezeichen im Raum stehen, Konkretes in der Luft hängt und Sitzungen virtuell abgehalten werden. „Die Situation ist für uns nicht einfach. Planbarkeit ist seit dem Herbst keine mehr gegeben“, beschreibt Obfrau Tini Gastl die Situation. Die traditionell für Ende April angesetzte Jahreshauptversammlung musste wie schon im Vorjahr auf September verschoben werden. Einzig die Kletter-Jugendgruppe trifft sich unter Einhaltung aller Covid-19-Maßnahmen seit März mit bis zu zehn Kindern und zwei Betreuern am Kletterturm im Freien.
„Wir sind nach wie vor zuversichtlich und hoffen vor allem auf den Sommer. Wenn wir wieder etwas machen dürfen, werden wir sofort unser Tourenprogramm präsentieren“, so die Obfrau. Alpinreferentin Christine Welzl ergänzt: „Das Programm steht. Wir haben ab Mai Touren geplant und werden diese, wenn es die Situation irgendwie zulässt, durchführen.“ Währenddessen nutzen die Verantwortlichen der Sektion die ruhigere Zeit für die Planungen für 2022. Da stehen gleich zwei große Jubiläen an: „Die Sektion feiert ihr 150-jähriges Bestehen und die Muttekopfhütte 130 Jahre. Aus diesem Anlass wird es über das gesamte Jahr Aktionen geben. Der Alpenverein soll in der Stadt und dem gesamten Sektionsgebiet sichtbar werden“, verrät Obfrau Tini Gastl.
Auch Patrick Zangerl, der heuer als Wirt der Muttekopfhütte in seine 3. Saison geht, lässt den Kopf nicht hängen und bleibt optimistisch: „Ich bin positiv gestimmt. Wenn wir öffnen dürfen, kommen unsere Gäste. Das zeigen die aktuellen Buchungsanfragen.“ Mit dem Ergebnis von 2020 wäre Zangerl heuer wieder zufrieden. Im Vorjahr kam man mit einem blauen Auge davon. Heißt in Zahlen: „Ein Minus von 30 Prozent an Nächtigungen im Vergleich zur Saison 2019“, wie Hütten- und Baureferent Markus Welzl zu berichten weiß. Dieser Rückgang ist auf die geringere Maximalbelegung aufgrund der Abstandbestimmungen zurückzuführen. „Das Ziel ist ganz klar, die Hütte offen zu halten, denn ein stillstehendes Gebäude – noch dazu in Extremlage – sorgt unausweichlich für Folgekosten – abgesehen von fehlenden Pachteinnahmen für die Sektion und Existenzfragen für den Wirt“, verdeutlicht Markus Welzl und fügt an: „Die Wirtschaftlichkeit muss aber gegeben sein.“
Erschwerend kommt für die Hütte in der Sommersaison 2021 hinzu, dass die Alpjochbahn der Imster Bergbahnen wegen des Neubaus geschlossen bleibt, ebenso der Drischlsteig. „Ich rechne aufgrund des fehlenden Liftes mit rund 50 Prozent weniger Tagesgästen“, erklärt Patrick Zangerl, der den Neubau der Seilbahnen langfristig positiv sieht. Zu heuer ergänzt er: „Ich hoffe stark auf die heimischen Besucher, dass sie uns die Treue halten und den Anstieg über die Latschenhütte nehmen.“
Die Saisonvorbereitung auf der Hütte soll laut Zangerl möglichst bald beginnen: „Nach dem Winter gilt es immer einiges herzurichten, das Gebäude auf Betriebstemperatur zu bringen und bereit für die Gäste zu machen.“ Für zusätzliche Arbeit sorgt ein Lawinenschaden. „Das Material-Lager wurde komplett weggerissen. Darin hatten wir mehrere Geräte und Küchenutensilien aufbewahrt.“ Alle in der Sektion und auf der Hütte hoffen, dass dies die größten Sorgen im Sommer 2021 bleiben. „Mein Team und ich sind jedenfalls bereit und startklar“, so Patrick Zangerl.
Derzeit treffen sich die Ausschussmitglieder der Sektion Imst-Oberland virtuell zu ihren Sitzungen.
Die für Ende April geplante Jahreshauptversammlung musste wie bereits 2020 auf September verschoben werden und soll wie im Vorjahr im beeindruckenden Ambiente beim Kletterturm stattfinden.