7.-8.9.2013
Vom Parkplatz Riesachfall (1.079 m) wandern wir entlang des Steinriesenbaches bis zur Talstation der Materialseilban zur Gollinghütte. Hier windet sich ein ausgetretener Weg vorbei an einem herrlichen Wasserfall zur 1.641 m hoch gelegenen Gollinghütte. Wir erleichtern nun unsere Rucksäcke und machen uns auf den Aufstieg auf den 2.863 m hohen Hochgolling. Der Wegweiser vor der Hütte zeigt 4 Stunden hierfür an. Entlang des Baches gelangen wir nunmehr in den Gollingwinkel mit der 1.200 hohen Hochgolling-Nordwand – sicherlich einer der eindrucksvollsten Talschlüsse Österreichs. Nunmehr führt unser Weg steil bergauf auf die 2.326 m hoch gelegene Gollingscharte mit herrlichem Blick in den Göriachwinkel sowie zu den Landawirrseen. Der Steig zum Gipfel schwenkt nun nach links in die Nordwestflanke. Trittsicherheit ist hier Pflicht. Auf 2.630 m zeigt uns eine Tafel: links „Nordwestgrat, nur für Geübte“, rechts „Historischer Weg, Normalanstieg“. Wir entscheiden uns für den Nordwestgrat. Eine schöne Felskletterei. Kurze Kletterstellen bis zum Schwierigkeitsgrad II führen uns nun entlang des Grates. Kurz nach 14.00 Uhr stehen wir bei herrlichem Wetter auf dem höchsten Gipfel der Niederen Tauern. Grandios die Sicht – von den Hohen Tauern über Hochkönig, Dachstein, Grimming bis zum Hochschwab. Der Abstieg führt uns auf dem Normalweg zur Gollingscharte, doch auch dieser Weg erfordert Trittsicherheit. Hundemüde erreichen wir schließlich die Gollinghütte. Zu unserem Schrecken ist die Hütte voll ausgelastet. Trotz des riesigen Schlaflagers verbringen wir eine ruhige Nacht.
Am Sonntagmorgen marschieren wir über felsdurchsetzte Matten zu einem kleinen Wasserfall, danach folgt eine kurze seilgesicherte Felsstufe zum Greifenbergsattel. Hier befindet sich der höchstgelegene See der Schladminger Tauern. Ein letzter Anstieg, schließlich erreichen wir kurz vor 9 Uhr den 2.618 m hohen Gipfel. Wir genießen das herrliche Panorama. Mit Höchstein, Hochwildstelle, Hochgolling, Dachstein, Gosaukamm etc. viele Gipfel, die wir mit unserer Sektion schon bezwungen haben. Vor allem aber liegt der Klafferkessel wie auf einem Präsentierteller unter uns.
Der Abstieg führt zuerst rechts am Grat, dann links in den Klafferkessel hinab. Hier schlängelt sich der Weg zwischen den vielen kleinen Bergseen durch. Bei der Unteren Klafferscharte verlassen wir nun das Gewirr der reizvollen Seen und Lacken Richtung Preintalerhütte. Eine kurze Einkehr auf der Hütte, bevor wir den Abstieg vorbei an einigen Wasserfällen auf uns nehmen. Anschließend wandern wir auf einer Schotterstraße durch den langen, flachen Talboden zum Riesachsee und weiter über den „Alpinsteig durch die Höll“ zu den Riesachfällen hinab. Beim Parkplatz angelangt genehmigen wir uns noch ein erfrischendes Bad im Wildbach, bevor wir die Heimreise antreten.
Ich möchte mich jedenfalls bei Hermann aufrichtig bedanken, der große Teile der Wanderstrecke meinen Rucksack getragen hat. Dank aber auch Lore und Franz für die Teilnahme an dieser herrlichen Tour in den Niederen Tauern.
Herbert Klampfer