26. – 28. Juli 2012
Wieder einmal standen wir vor der schwierigen Entscheidung:
Soll die Tour, trotz nicht guter Wettervorhersage, stattfinden oder sollen wir
sie absagen. Schließlich entschieden wir uns, doch zu fahren. Eine gute
Entscheidung, denn es wurden drei schöne Wandertage. Bei der Anreise über den
Phyrnpass regnete es noch, aber das Ennstal präsentierte sich schon freundlich.
Einen Tag vor der Abreise gab es noch eine Hiobsbotschaft. Unsere Vermieterin
hatte sich beim Schwammerlsuchen das Fußgelenk verletzt, einen Liegegips
eingehandelt und wäre über unsere Absage nicht böse gewesen. Ihre Nachbarin bot
sich aber als Hilfe und wir als Mithilfe an und somit war die Tour gerettet.
Da
die Berge bei unserer Ankunft noch in Dunstwolken eingebettet waren, machten
wir eine Wanderung auf die Michlirlingalm, 1718m. Hier
genossen wir – nach 700 Höhenmetern Aufstieg – die ersten Sonnenstrahlen vor
der Hütte und eine Erfrischung, die im Brunnentrog eingekühlt war. Die Ausbeute
dieser Wanderung waren ca. 2kg Eierschwammerln.
Am nächsten Tag war eine
Gipfelrunde oberhalb der Mörsbachhütte geplant. Erstes Ziel: Gr. Bärneck,
2071m. Beim Anstieg zum Gipfel trafen wir einen Senner, der uns berichtete,
dass vor einigen Wochen ein Braunbär 36 Schafe gerissen hatte. Unsere
Gipfeltour führte uns weiter über die Sonntagskarspitze, Schwarzkarspitze zur
Mößnascharte, wo ein mühsamer Abstieg begann. Alles drinnen, was den Füßen nicht
gut tut. Aber eine Einkehr in der Mönchshütte ließ uns das wieder vergessen.
Der letzte Tag brachte eine Wanderung von der Planneralm auf den
Hochrettelstein, 2220m. Vom Plannerknot aus erster Sicht ein weit entfernter
Gipfel. Doch die Weite trügt oft und bald hatten wir den Gipfel erreicht. Hier
bot sich uns eine wunderbare Aussicht. Eingedenk des angesagten Wettersturzes
hielten wir nur eine kurze Gipfelrast und kehrten zur Planneralm zurück. Eine
kurze Stärkung, doch die Gewitterwolken mahnten zur Rückkehr zum Auto.
Kaum fuhren wir ab, öffnete der Himmel die Schleusen zu einem heftigen Gewitterregen. Ein kräftiger Druck aufs Gaspedal und wir ließen auf der Heimreise die Front hinter uns. Glück gehabt!
Gerold Sprung