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Tourenbericht Ortler (Ortler)

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Vor dem Start in Sulden
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Am Tabarettagrat
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Blick auf das Stilfserjoch vom Tabarettakamm
Die Payer Hütte
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Vor dem Gipfelanstieg
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Im Spaltengebiet
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In der Schlüsselstelle
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Die Horner Alpinisten am Ortler
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Nachher sind die Gesichter entspannt

Tourenbericht Ortler

Weitere Fotos

Mit 3905 m war der Ortler der höchstgelegene Gipfel im diesjährigen Tourenprogramm des ÖAV-Horn. Der höchste Berg Südtirols ist ein begehrtes Tourenziel, jedoch bereits auf dem Normalanstieg müssen Kletterpassagen im II. Schwierigkeitsgrad und Gletscherflanken von über 40° Neigung bewältigt werden. Kurzum der Ortler ist kein Wanderberg sonder nur was für echte Bergfexe.

Wissenswertes:

In Wikipedia kann man über den Ortler folgendes erfahren: Der Ortler ist mit einer Höhe von 3.905m die höchste Erhebung der italienischen Provinz Südtirol und der Region Tirol. Der größtenteils aus Hauptdolomit aufgebaute, stark vergletscherte Berg ist der Hauptgipfel der Ortleralpen, einer Gebirgsgruppe der Südlichen Ostalpen. Seine Erstbesteigung auf Befehl von Erzherzog Johann von Österreich im Jahre 1804 zählte zu den bedeutendsten alpinistischen Ereignissen dieser Zeit. Heute gilt der Ortler unter Bergsteigern als eines der bedeutendsten Gipfelziele der Ostalpen. Alle Routen zum Gipfel sind anspruchsvolle Hochtouren, von denen der Normalweg von Norden die am meisten begangene ist. Alpinistisch bedeutend ist auch die Nordwand des Berges, die als größte Eiswand der Ostalpen gilt.

Kriegswirren mit Schützengräben in der Gipfelregion


Ein trauriges Kapitel war der erste Weltkrieg und die damals stark umkämpfte Ortlerregion, so gab es Stellungen auf zahlreichen Gipfeln und sogar Kanonen wurden bis in die Gipfelregion transportiert. Eine der sogenannten "Ortlerkanonen" wurde vor 10 Jahren von einem Bergführer entdeckt und ist im Trafoier Haus der Natur ausgestellt.

Die Ortler-Nordwand ist die größte Eiswand der Ostalpen


Die steile und abweisende Nordseite des Ortlers fällt in einer der größten Eiswände der Ostalpen von 3800m auf 2500m ab, ist äußerst anspruchsvoll und durch Steinschlag und Eislawinen objektiv sehr gefährlich. Die Nordwand fordert regelmäßig Opfer, an die wir beim Aufstieg durch zahlreiche Gedenktafeln erinnert wurden

Tourenbericht:

Vier Bergfexe des ÖAV-Horn, nämlich Mag. Stefan Grusch, Dr. Leopold Mayerhofer, Hermann Mader und Franz Langthaler als Tourenleiter stellten sich dem König Ortler und wurden mit einem eindrucksvollen Bergerlebnis bei schönstem Hochsommerwetter belohnt. Als Hüttenstützpunkt hatten wir die markant auf einem Felszacken des Tabarettakamms gelegene Payerhütte ausgewählt. Von der Payerhütte starten  jene Bergsteiger, die den Ortler über den Normalweg, auch als Tabarettakamm bezeichnet, besteigen wollen. Der Normalanstieg bietet im unteren Teil Felskletterei in teilweise etwas brüchigem Dolomitgestein bis  zum II. Schwierigkeitsgrad. Ab ca. 3300m quert man in die Gletscherflanke des Ortler-Ferners, die teilweise 40° steile Flanken und auch zahlreiche Gletscherspalten bietet. Nachfolgend ein kurzes Tourenstenogramm:

Freitag 19.August 2011

Um 7 Uhr treffen wir uns bei schönstem Bergwetter vor dem Parkplatz des Hallenbades Horn, verladen unsere Bergausrüstung und treten die 7-stündige Anreise über Salzburg Innsbruck Reschen Pass nach Südtirol an. Um ca. 16 Uhr brechen wir von Sulden mit unseren nicht ganz leichten Rucksäcken Richtung Payer-Hütte auf. Auf halbem Weg überqueren wir die gewaltige Moräne des Gletscherauslaufes der Ortler-Nordwand und passieren die Tabarettahütte, die von vielen Bergwandern frequentiert wird. Richtung Payerhütte wird der Weg steiler, ist aber unschwierig und nach 4 Stunden Aufstieg  treffen wir auf unserem markant gelegenen Ausgangspunkt ein. Vor dem Abendessen erkunde ich noch die erste Hälfte des Felsaufstieges, um im Morgengrauen auch in der Dunkelheit den richtigen Weg zu finden. Wir schlafen trotz 2700m Höhenunterschieds zum Vortag wie die Murmeltiere.

Samstag 20. August 2011

Um kurz nach 5 Uhr ist Tagwache und nach einem verkürzten Frühstück schultern wir unsere mit allerlei Eisenzeug, Steigeisen und Pickel bestückten Rucksäcke und starten den Gipfelanstieg. Vorher schießen wir noch schnell ein Photo und dann geht es los. Es macht sich bezahlt, dass wir am Vortag den Weg erkundet haben, denn die Route ist im brüchigen Fels gar nicht so leicht zu finden und einige Seilschaften vor uns kommen vom richtigen Weg ab, müssen  umdrehen und verlieren fast eine Stunde Zeit. Wir kommen gut voran, gehen anfangs am gespannten Seil und benutzen in der Schlüsselstelle die Versicherungen für gesichertes Klettern. Nach ca. 2 Stunden Felsaufstieg queren wir auf den Ortlerferner hinaus, legen die Steigeisen an und seilen uns für den Gletscheraufstieg an. Bei Temperaturen um die 10 Grad und Sonnenschein durchqueren wir eine Spaltenzone, meistern zwei Steilstufen und können bald das Gipfelkreuz erkennen. Oben wird der Gletscher flach und spaltenfrei und um 10 Uhr stehen wir am Gipfel des Ortlers. Der Ausblick ist grandios, der Himmel blau nur vom Hintergrat ziehen immer wieder Nebelschwaden herauf, die sich jedoch am Plateau rasch auflösen. Nach einer kurzen Gipfelrast treten wir wieder den Abstieg an. Der Gletscherabstieg verläuft problemlos die Felspassagen sind jedoch im Abstieg anspruchsvoller als im Aufstieg. Wir klettern konzentriert und um ca. 15 Uhr sind wir wieder auf der Payer-Hütte. Für Hermann Herminator ist der Bergtag jedoch noch nicht zu Ende. Er befindet, dass er gerade erst so richtig aufgewärmt ist und noch genügend Energie für ein weiteres Bergerlebnis hat. Er packt seine Gletscherausrüstung aus dem Rucksack, läuft förmlich die 600 Höhenmeter zur Tabarettahütte hinunter, um den im Jahr 2005 errichteten Tabaretta-Klettersteig mitzunehmen. Der Klettersteig zeichnet sich durch lange - nur mit einem Stahlseil gesicherte - Steilpassagen, luftige Kanten und ausgesetzte Quergänge aus, und weist Schwierigkeiten C-D, einige Stellen sogar in E auf ! Unser Herminator läuft richtiggehend diesen anspruchsvollen Klettersteig, der immerhin 500m Wandhöhe aufweist, hinauf und ist zum Abendessen um 1800 Uhr wieder daheim. Im Anschluss wird unser Gipfelsieg bei ein paar Gläsern Vernatsch gefeiert und die Tour nachbesprochen. Auch die zweite Nacht schlafen wir wie die Murmeltiere, wobei vermutlich der Vernatsch ein wenig mitgeholfen hat.

 

Sonntag 21. August

Nach einem kleinen Bergsteigerfrühstück geht es wieder talwärts. Die schweren Rücksäcke mit Seil, Pickel, Steigeisen und Eisenzeug fordern unsere Oberschenkel, aber Waldviertlerblut ist ja bekanntlich keine Nudelsuppe und so steigen wir zügig und unbeirrt Richtung Sulden ab. Hermann beschließt ab der auf 2600m gelegenen Tabarettahütte die Schuhsohlen seiner Bergschuhe zu schonen und marschiert barfuß !!! über das spitze Gestein der Gletschermoräne bis ins Tal nach Sulden hinunter. Um die Mittagszeit sind wir wieder am Parkplatz und können endlich unsere schweren Rucksäcke ins Auto laden. Nach 7 Stunden Autofahrt erreichen wir wieder Horn um ein wunderbares Bergerlebnis reicher und auch ein wenig stolz auf unsere alpine Leistung.

Abschließend möchte ich meinen Tourenmitgliedern Respekt und Dank über die problemlose und sehr humorvolle Bewältigung der Ortlertour aussprechen. König Ortler ist ein Bergerlebnis der besonderen Art, das wir nicht so schnell vergessen werden.

Franz Langthaler

 

 
 
 

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