Logo Sektion Hermagor

Wegschilder (Wegschilder)

aktiv
MITGLIED werden
zur Anmeldung

Wegschilder

Viele dieser alten Hinweistafeln dümpeln im Keller vor sich hin.
Für Interessierte gibt es ab sofort eine Tafel-Aktion: Die Tafeln können gegen einen kleinen Beitrag, der der Sektion zu Gute kommt, erworben werden.

Einfach ein Mail an oeav-hermagor@gmx.at mit der Nr. des Bildes und der Tafel die gewünscht wird, oder im AV-Büro vorbeikommen.

 

Wegewarte in 3 Generationen

Wegmarkierung

Alles begann im Jahr 1938, als DI Fritz Fink aus Graz als Vermessungsingenieur nach Hermagor kam, um die Grenzen neu zu vermessen. In der Folge wurde er vom damaligen Fremdenverkehrsobmann Kury zum Markieren der Wege eingeteilt, weil er sich ja bereits so gut auskannte. Seine Söhne hat Fritz Fink sowohl zum Vermessen, zum Messstange halten, als auch zum Markieren mitgenommen. So wurde Georg Fink bereits als Kind vom „Wegewart-Gen“ infiziert und im Jahr 1973 vom damaligen Sektionsobmann Kandutsch mehr oder weniger überredet, diese Aufgabe zu übernehmen. Im Jahr 2003 ist dann sein Sohn Andreas, ebenfalls von klein auf aufs „Wegewarten“ programmiert, in seine Fußstapfen getreten.

Damals fiel die Wegemarkierung und -erhaltung inkl. Garnitzenklamm sowie die Betreuung der Nassfeldhütte in den Aufgabebereich von Georg Fink. Man muss sich vorstellen, dass das Gebiet in welchem die Wanderwege in Schuss zu halten waren, von der Windischen Höhe bis zum Reißkofel und vom Oisternig bis zum Hochwipfel reichte. In der Anfangszeit war sogar auch noch der Bereich Straniger Alm und Findenig dabei.

Zu dieser Zeit war Georg Fink als Zollbeamter tätig. Sein Dienstbereich umfasste das Grenzgebiet zwischen Eggeralm und dem Nassfeld, das kam ihm natürlich für seine ehrenamtliche Arbeit zu Gute; ob für den Alpenverein oder auch die Gemeinden Hermagor und St. Stefan, die Georg zum Markieren und Wegeanlegen engagiert haben. Eine Zeit lang standen ihm für die Arbeit sogar Langzeitarbeitslose zur Seite. Manchmal, so hat er uns erzählt, wurden auch seine Arbeitskollegen zum Mithelfen eingeteilt.

Großartige Unterstützung erfuhr er auch von seiner Frau, was den beiden zufolge nicht immer ohne Diskussionen ablief. Die Kinder, Barbara und Andreas, die von Klein auf überall hin auf die Berge mitgenommen wurden, genossen die freie Zeit zum Spielen und Austoben, während Papa Georg mit dem Ausschneiden und Ausbessern von Wegen oder dem Markieren beschäftigt war. Mit der Zeit übernahmen dann auch die Kinder die eine oder andere Aufgabe. Wie uns Ulrike Fink berichtet hat, hat diese Arbeit viel Freizeit und auch Familienurlaube in Anspruch genommen.

Anfang der 70er Jahre wurden auf viele Almen Straßen gebaut und danach auch umfangreiche Schlägerungsarbeiten vorgenommen. Um die alten Steige hat sich keiner mehr gekümmert. Es ist sogar passiert, dass beim Aufforsten die Jungbäume direkt auf die alten Wanderwege gesetzt wurden. Man sagte, die Gäste bräuchten jetzt keine Wandersteige mehr. Wenn man aber schon einmal über längere Zeit auf einem Schotterweg gehen musste, weiß man, wie angenehm ein Steig ist, der über Waldboden führt.

Familie Fink war es zu verdanken, dass viele dieser aufgelassenen Steige in mühevoller Arbeit wieder aktiviert wurden. Unter anderem der Weg auf die Kohlröselhütte, auf die Radniger Alm und auch auf die Obervellacher Alm.

Auch der Auernig-Artilleriesteig am Nassfeld, der schon total verwachsen war, wurde mit viel Aufwand freigelegt. Georg’s Kinder kannten den Weg nur als „Säge-Säge-Hack-Hack-Weg“, da die Arbeitsgeräusche weithin hörbar waren.

Zu dieser Zeit war Georg Fink oft auch mit Gästen vom Camping Schluga in den Bergen unterwegs. So kam es auch, dass die Schluga-Gäste im Zuge der Wanderungen Einblick in die Arbeit von Georg bekamen. Georg hat erzählt, dass die Gäste dann manchmal sogar Werkzeug in den Urlaub mitgebracht haben und von sich aus Wegepflege übernommen haben. Heute fast nicht mehr denkbar.

Eine besonders schöne Einrichtung der 80er bis Mitte der 90er Jahre war die, von Schluga Norbert sen. angeregte, Einführung eines Wanderpasses. Die Gäste bekamen den Pass mit einem kleinen Stempelkissen im Fremdenverkehrsbüro ausgehändigt. Damit konnten auf den umliegenden Bergen „Stempeln“ gesammelt werden. Dafür war aber die Anbringung bzw. Errichtung von Stempelstellen erforderlich. Auch mit diesen Arbeiten war die Familie Fink gemeinsam mit vielen Helfern/Urlaubern beschäftigt. Wenn man bedenkt, dass dafür oft auch Zement, Wasser und Sand mühsam zu Fuß hinaufgeschafft werden mussten, kann man sich vorstellen welche Strapazen damit verbunden waren.

Beton war auch für die Anbringung von Tafeln auf dem Trogkofel erforderlich. Diese Tafeln weisen den Wanderern auch heute noch den Weg. Eine sehr haltbare, wenn auch aufwändige Methode.

Appropos Tafeln. Als Georg Fink mit seiner Arbeit als Wegebetreuer begann, gab es kaum Tafeln und nur vereinzelte, rote Markierungspunkte. Daher mussten beim ersten Mal gleich 50 neue Tafeln angeschafft werden. Diese hat er dann auf ein Holzbrett geschraubt, welches er auf einer Seite spitz zugeschnitten hatte. Das hatte den Vorteil, dass die Tafeln selbst richtungsunabhängig verwendet werden konnten. Ganz ungefährlich war die Arbeit aber nicht, kam er doch einmal beim Zuschneiden der Bretter mit einer Hand in die Kreissäge.

Wurden am Beginn für die Nummerierung der Wege Blechtäfelchen mit zweistelligen Nummern genutzt, so wurden im Laufe der Zeit die Nummern Österreich weit neu geregelt. Gipfelgruppen im Gailtal bekamen die 200er und 400er Nummern zugeteilt. Seit 2000 werden außerdem die einheitlichen, gelben Tafeln verwendet. Da sollten dann alle alten Tafeln und Weg Nr. durch die neuen ersetzt werden.

Die Wege-Nummern 1-10 wurden den Bundesländern nachträglich wieder „weggenommen“ und werden seither für die Weitwanderwege verwendet. Z.B. der 560 km lange Rupertiweg, der von der Tschechischen Grenze über OÖ und Salzburg nach Kärnten aufs Nassfeld führt, trägt die Nr. 10. Dies führte dazu, dass bei einigen Wegen Tafeln und Wegnummer wieder abzuändern waren.

Es gab in der Gemeinde Hermagor auch eine Zeit, in der auf Anregung eines Fremdenverkehrs-obmanns die Blechtafeln entfernt und reine Holzwegweiser zu montieren waren. Diese Tafeln waren zwar schön anzusehen, haben aber nicht lange gehalten. 

Wie man sich denken kann, wurden und werden die Wegerhaltungs- und Markierungsarbeiten nicht von allen Grundeigentümern akzeptiert. Da konnte es schon mal vorkommen, dass die Markierungen, bereits schon viele Jahre begangener Wege, auf einmal schwarz übermalt waren, ob am Guggenberg oder am Nassfeld. Wenn man weiß, wie aufwändig das Markieren ist, ist das einfach nur ärgerlich. Als Georg einen Grundeigentümer einmal zur Rede stellte, sagte ihm dieser: „Ich habe eigene Gesetze, mich interessiert das nicht, was ihr hier macht und damit haben wir ausgeredet.“

Die Markierungsarbeiten, so hat uns die Familie Fink erzählt, werden immer im Team erledigt. Der erste bereitet den Untergrund vor. Es muss u.a. die äußere Schicht der Rinde etwas abgenommen werden, damit die Farbe besser haftet. Der zweite setzt den weißen Mittelstrich und der dritte malt den oberen und unteren roten Strich dazu. So wird der Weg zu erst in eine Richtung gekennzeichnet und beim Zurückgehen nochmals übermalt, damit die Farbe länger hält. Dazu gab es sogar einmal einen Fernsehbericht im ORF. Herr Peter Matha hat Familie Fink einen Tag lang bei den Markierungsarbeiten vom Vellacher Egel auf den Spitzegel und retour begleitet.

Zur Ausstattung eines Wegewarts gehören neben Tafelmaterial und Farbe, wie schon erwähnt, auch Säge und Hacke. Besonders in den Gipfelbereichen sind Wege regelmäßig von Latschen und anderen Stauden zu befreien. Da ist Muskelkraft gefragt.

Auf die größten Herausforderungen angesprochen, teilt uns Andreas mit, dass es früher einfacher war die Wege zu markieren. Seit 2003 ist es nämlich erforderlich, dass auch Wegezeiten auf den Tafeln angegeben sind. Das verkompliziert die Sache natürlich. Schon für die Bestellung der Tafeln muss ein Konzept erstellt werden und dann ist es noch eine Herausforderung, dass die Tafel mit der richtigen Zeitangabe am richtigen Platz montiert wird.

Stellt euch vor, der ganze Wegetrupp - Tage lang unterwegs - und ein einziger Sturm reicht aus und die Markierungen liegen kreuz und quer am Boden – alles um sonst. Oder ein schweres Gewitter bzw. Schneebruch und die Wege sind nicht mehr passierbar. Wieder sind neue Wasserableitungsgräben zu ziehen sowie Geröll, Steine, Bäume und Äste zu entfernen. Werden Bäume gefällt, fallen dabei oft Markierungen zum Opfer und die Steige werden auch nicht von den Ästen gesäubert. Dann ist wieder der Wegewart mit seinen Helfern gefragt.

Daher gilt der Familie Fink und allen Wegebetreuern und Helfern ein herzliches Dankeschön. Die meist ehrenamtlich, in unzähligen Stunden geleistete Arbeit kann nicht hoch genug geschätzt werden.

Denkt also bei der nächsten Wanderung daran, mit den Wegeeinrichtungen sorgsam umzugehen und die Steige bewusster zu benützen. Vielleicht kann der eine oder andere aber auch selbst Hand anlegen.

Bericht: Sigrid Schlosser

 
 
 

Anfragen zum Internetauftritt und zur Wartung
 

Datenschutzeinstellungen

Nur wenn Sie es uns durch Klick auf das entspechende Feld unten erlauben, setzt diese Website Analyse-/Marketing Cookies ein (Details siehe Datenschutzmitteilung). Wir verwenden diese, um Analysen und Statistiken zu erstellen, sodass wir die Website laufend verbessern können.

Ebenso abhängig von Ihrer Zustimmung werden externe Komponenten geladen (Details siehe Datenschutzmitteilung), die u.U. ebenfalls Cookies setzen. Die externen Kompenenten ergänzen die von uns auf dieser Website dargestellten Informationen und bieten zusätzliche Funktionen an. 

Diese Cookies und Komponenten können vom jeweiligen Anbieter dazu genutzt werden, Daten über Ihren Website-Besuch zu sammeln.

 
 

 

 

 

 

Datenschutzhinweis

Bitte beachten Sie, dass der folgende Link eine externe Website öffnet, für deren Inhalt wir nicht verantwortlich sind und auf die unsere Datenschutzbestimmungen keine Anwendung finden. Informieren Sie sich bitte auf der neuen Webseite über den dortigen Datenschutz.

Ziel: