Die Ersatzschitour auf das Reitereck (2790m) in der Ankogelgruppe war zwar jahreszeitlich zu spät anberaumt, jedoch hinsichtlich der äußeren Bedingungen anspruchsvoll und auch lehrreich. Nach der Auffahrt zur Leonhardhütte (1600m) am Maltaberg marschierte die Achtergruppe vorerst ca. 35-40 Minuten zu Fuß durch das flache und lange, bereits schneefreie Faschaunertal, in Ri. Norden. Erst auf einer Seehöhe von ca. 1800 m konnte der weitere Anstieg mit Schiern in Richtung Ochsenhütte (2200m) fortgesetzt werden. Bald darauf gerieten wir in die bis 2400 Hm herabreichende Nebeldecke, die das Orientieren beträchtlich erschwerte. Beim Überqueren mehrerer Lawinenkegel kamen wir nichtsahnend in eine Steilrinne westlich des Normalanstieges. In dem etwa bis 40 Grad steilen Gelände wurde das Aufsteigen mit den Schiern zunehmend schwieriger, worauf wir zu Fuß bis zum Gratrücken hinaufstapften. Die Sicherheit der Teilnehmer war so einfach besser gegeben. Die zwei tschechischen Teilnehmer (Antonia und Martin) verzichteten aus technischen Gründen auf den weiteren Steilanstieg und blieben in gesicherter Position zurück. Nach dem Schidepot auf dem Gratrücken stiegen wir dann auf dem felsdurchsetzten Grat zum höchsten Punkt des Westgipfels. Der erhoffte Rundblick blieb uns dort leider versagt.
Beim steilen Abstieg zum Schidepot war nun äußerste Vorsicht geboten, was von den Teilnehmern auch erkannt und befolgt wurde. Bei der Abfahrt im obersten Bereich lichtete sich der Nebel erfreulicherweise immer mehr. Erst ab dem Rastplatz der zwei tschechischen Freunde kam die Sonne so richtig durch, worauf wir bei guter Sicht die Steilhänge abfahren konnten. Der nun mehr oder weniger tiefe Firnschnee bereitete allen Teilnehmern offensichtlich Spaß und Freude beim Hinunterschwingen bis in die Faschaun. Von dort war wiederum ein halbstündiger Fußmarsch angesagt. Der letzte Schwung (der Einkehrschwung) auf der Leonhardhütte war auch nicht zu verachten, denn die Hüttensuppe schmeckte allen ausgezeichnet.
Bericht: Fritz Steinwender
Fotos: Günter Sommeregger und Jürgen Bock