Die Vorbereitungen für die alljährliche Sonnwendfeier auf unseren Hausbergen beginnen schon Tage vorher indem bei den einzelnen Weggenossenschaften in Möschach und Radnig um die Auffahrtsgenehmigung angefragt wird. Wenn das erledigt ist, wird das notwendige Scheitholz für das Feuer organisiert.
Den letzten Schritt bildet die Organisation des schönen Wetters - die Quelle dafür wird nicht verraten.....
Aber auch dieses Jahr hat dieser letzte Schritt bestens geklappt und so trafen wir uns um 18:30 Uhr beim Badl in Radnig. Es fällt auf, dass der harte Kern nahezu jedes Jahr der Gleiche ist. Positiv fällt auch auf, dass der Andreas Fink jedes Jahr einen schönen Haufen trockenes Latschenholz am Gipfel deponiert hat.
So machen wir uns von der Möschacher-Alm mit schwerem Rucksack auf den Weg zum Spitzegel bzw. zum Möschacher-Wipfel (Mitterwipfel). Vorher wird noch die Ausrüstung überprüft damit ja nichts vergessen wird. Fatal wäre es, wenn z.B. die Stirnlampe für den Abstieg in der Nacht oder gar das Feuerzeug vergessen wird. Auch der wärmende Anorak darf keinesfalls fehlen - zu oft haben wir schon gefroren.
Jeder geht sein Tempo und nach rund 1 1/2 Stunden ist auch der letzte Bergsteiger am Gipfel angekommen; dieses Jahr sind wir 21. Das Aufstellen des Scheiterhaufens ist mittlerweile Routine und dank der trockenen Latschen haben wir einen fast 2 m hohen Haufen. Etwas störend ist der stürmische Südwind der die Sägespäne liebend gerne auf die andere Bergseite verwehen will. Mit den Funkgeräten wird rundum Kontakt aufgenommen und angefragt, wie weit die Vorbereitungen für ein Abbrennen des Haufens sind. Seit Jahren haben wir mit den Feuerwehren in Möschach und Radnig diese liebe Tradition aufgebaut.
Diesmal einigen wir uns auf die Uhrzeit 21:21 zum Anzünden des Feuers weil es ja auch der 21.6. ist. Durch den starken Wind dauert es 1-2 Minuten länger bis er Scheitholzhaufen in schönstem Vollbrand steht. Meterhoch schlagen die Flammen in den nächtlichen Himmel und die Funken fliegen durch den Südwind 30-40 Meter weit. Mittels Funk werden dann noch die Nachbargipfel als auch die Feuerwehren Radnig und Möschach im Tal gegrüßt.
20-30 Minuten genießen wir noch das schöne Schauspiel und machen uns dann im Schein der Stirnlampen auf den Weg hinunter. Vorher kontrollieren wir noch das fast zur Gänze niedergebrannte Feuer, damit ja nichts passieren kann.
Am Spitzegel ist speziell die Felsstufe unterhalb des Gipfels die Schlüsselstelle, die unsere vollste Aufmerksamkeit und Trittsicherheit erfordert.
Beim Auto angekommen sind sich alle einig: "Nächstes Jahr sind wir wieder dabei!"
Weitere Bilder findet Ihr in unserer Bildergalerie.