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Klettersteige Marmolada (Klettersteigwochenende Marmolada)

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Klettersteige Marmolada

Nockberge

Foto: Ph. Zeibig

17.-18.07.2021

1.Tag - via Klettersteig auf den Piz Boé

Start war am Samstag um 4:30 in Hallein, wo die 6 TeilnehmerInnen Andrea, Chrissi, Hedi, Hannes, Hermann, René und meine Wenigkeit gemeinsam in Richtung Pordoi-Joch aufgebrochen sind.

Gegen 9:30 am Ziel angekommen, starten wir trotz wolkenverhangenem Gipfel in Richtung Piz Boé. Der Wetterbericht lässt ja in diesen Zeiten eher zu wünschen übrig.

Das gute Gefühl sollte uns aber nicht täuschen. Die Südwand mit dem vor uns liegendem „Via attrezzata Cesare Piazzetta“ Klettersteig klarte auf, nur der Gipfelhut des Piz Boé blieb im ewigen Grau eingehüllt.

Der Steig enthält im Einstieg eine anstrengende „D“ Stelle und hat auch im weiteren Verlauf kräftezehrende C/D Passagen, welche wir aber ohne Probleme gemeistert haben.

Im Nachhinein betrachtet „verschonte“ uns zum Glück die Sonne mit ihrer Anwesenheit. Da es sich um eine ausgesetzte, senkrechte Süd-Wand im Hochsommer handelt, waren wir allesamt froh über die angenehmen kühlen Temperaturen.

Am Ende des Klettersteiges ging es noch ca. eine halbe Stunde in leichten Fels rauf zur Cap. Piz Fassa, welche direkt neben dem 3152m hohen Gipfel auf den Fels gesetzt scheint.

Bei leckerer Pasta haben wir uns stärken können, bevor wir wieder über den Normalweg der Pordoi Scharte abgestiegen sind.

Wieder am Joch angekommen, haben wir bei lecker Kuchen und Kaffee die Tour resümiert, bevor es mit den Autos weiter an den „Lago de Fedaia“ ging, wo wir in der Refugio E. Castiglioni Marmolada nächtigten.


2. Tag - nicht via Klettersteig auf die Marmolada

Die Wetterbericht Apps haben am Vorabend auf jedem Telefon der Teilnehmer eine andere mehr oder weniger schlechte Prognose für den Tag abgegeben.

Dementsprechend verhalten war die Stimmung am Morgen, ob die Königin der Dolomiten, die 3343m hohe „Ponta Penia“ der Marmolada wie geplant begangen werden kann.

Aber „wir sind ja nicht aus Zucker“ habe ich mir gesagt und motivierte die Gruppe für einen nicht alt so frühen Start. Der Tagesgang sollte nicht unserer Problem werden und wenn wir schon mal hier sind, sollten wir es zumindest auch versuchen.

Gegen 7:30Uhr sind wir dann zuerst Richtung Rif. Pian die Fiacconi, der bewirteten Gipfelstation des leider vor zwei Jahren stillgelegten legendären zweier Stehkorb-Seilbahn aufgestiegen. Welche einst im Winter unerschrockene Freerider in ein fantastisches Gelände führte.

Bei der Ankunft an der Hütte schaute alles zu unserem Entsetzen nach einer Explosion aus, die gesamte Hütte lag in Trümmern. Teilweise fanden wir Teile mehrere hundert Meter weit auf dem Felssattel verstreut vor.

Wir mutmaßten, dass es sich um eine Gasexplosion oder ähnliches gehandelt musste. Einheimische Bergsteiger erzählten uns dann von einer gewaltigen Staublawine, welche im Dez. 2020 auf die Hütte traf und dem Erdboden gleich machte. Unglaublich dachten wir uns, in welchen Ausmaß die Zerstörung sichtbar ist.

Zum traurigen Bild der völlig in Trümmern liegenden Hütte begann es nun auch noch ordentlich zu regnen. Die Stimmung bedurfte unbedingt einer Aufheiterung.

Zum Glück stand nur 50hm weiter oben liegend die sehr rudimentär wirkende „Rif. Capanna al Ghiacciaio“. Von derer Terrasse uns ein lauter menschlicher Pfeifton empfing. „Die muss offen haben und uns ein Unterschlupf bieten können“, haben wir gesagt.

Dem war auch so. Wir fanden ein trockenen Platz und es gab erst einmal Kaffee und Tee. Nach einer halben Stunde hat es aufgehört zu regnen und optimistische Bergfexe behaupteten, erste Sonnenstrahlen über der Marmolada erspähen zu können.

Ich entschied die Tour nicht wie geplant über den West Grat Klettersteig, sondern über den Normalweg anzugehen. Nach einiger zu leistender Überzeugungsarbeit in der Gruppe gingen wir es an.

Nach wenigen Höhenmetern wurde umgesattelt auf Seil, Steigeisen und Pickel. Der Aufstieg ging zügig und wieder bei bester Motivation aller Teilnehmer voran.

Der Gletscher ist meist flach und unschwierig zu begehen, es lauert aber doch die ein oder andere tückische Querspalte unter der Schneedecke.

Am Ende des Gletschers auf 3150m wartete noch ein schön zu kletternder stahlseilversicherter Felsriegel und spuckte uns 100hm weiter oben, direkt am schneeüberwechteten Nordsporn der Ponta Penia, aus.

Der Gipfel schien zum greifen nahe, zeigte ich aber doch erst 20min später.

Wie aus dem Nichts tauchte das für österreichische Verhältnisse nüchtern wirkende Gipfelkreuz vor uns auf.

Den gigantischen Ausblick auf die Dolomiten haben wir uns vor dem dicht grauen Vorhang im Geiste vorgestellt.

Ohne viel Zeit zu verlieren, wurde das Gipfelfoto geschossen, kurz in den Riegel gebissen und schon ging es wieder ab nach unten. Den Weg kennen wir ja bereits vom Aufstieg.

Am unteren Ende des Gletschers angekommen, zeigte sich wieder ein wenig die Sonne und beruhigte unsere Gemüter doch noch trocken an den Autos anzukommen.

„Wir bin so froh, das wir es doch gegangen sind“ haben die Teilnehmer gesagt.

Ich freue mich riesig darüber, dass ich die Gruppe motivieren konnte, bei eher bescheidenen Bedingungen auf die Königin der Dolomiten zu steigen. Auch wenn uns die Aussicht verwehrt wurde, war es doch eine Klasse Hochtour.

Ich bedanke mich bei allen für das gelungene Wochenende.

Euer Philipp Zeibig

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