Foto: Ph. Zeibig
02.-03.07.2021
Tourenführer: Philipp Zeibig
Wie bereits in den vergangenen zwei Jahren hat die Sektion Hallein auch heuer wieder ein Familienkletterwochenende durchgeführt. Dieses Jahr waren wir erstmals im Maltatal. Ziel ist es in entspannter Atmosphäre Klein wie Groß das Klettern am Fels näher zu bringen und Spaß zu haben.
Den Auftakt bildete am Freitagnachmittag nach individueller Anreise ein Besuch in dem beliebten Klettergarten „Kreuzwand“. Aufgrund seiner günstigen Lage direkt an der Straße, bot sich das Gebiet perfekt für einen kurzen Abstecher an. Seilhandling und der erste Kontakt zum feinen Gneisgestein wurden wieder reaktiviert.
Zum Abend hin hat sich die komplette Gruppe bestehend aus neun Erwachsenen und sieben Kindern auf der Gmünderhütte eingefunden, welche nur wenige Autominuten hinter der Mautstation der Malta-Hochalmstraße liegt. Wir wurden sehr herzlich von den Hüttenleuten empfangen, die uns die kleinen gemütlichen Zimmer zeigten und uns mit sehr leckeren Essen bewirteten. Den Kindern hat die hausgemachte Pizza am besten geschmeckt.
Ausgeruht und gestärkt ging es am Samstag an die Lackenkopfwand in den Sektor „Tunnelwand“, der zu Fuß in nur 15 Minuten von der Gmünderhütte zu erreichen ist. Das Wetter hatten wir super erwischt. Es war sonnig aber nicht zu warm. Die Wand bot leichte Sportkletterrouten im 4 franz. Grad für Anfänger und schwierigere Routen bis hin zur 6b, für die ambitionierteren Kletterer unter uns. Unsere Kids waren zu Beginn des Tages voll motiviert, sind dann allerdings nach mehreren erfolgreich durchstiegenen Routen im Toprope mehr und mehr in die chillige Hängematte ausgewichen oder sind die paar Meter zum „Blauen Tumpf“, einem kleinen kalten Bergsee, hinuntergegangen, um dort zu spielen und zu baden. Somit hatten auch wir Eltern genügend Zeit uns an der Kletterwand auszutoben. Toll war es auch sich mit den neuen Teilnehmern auszutauschen und den ein oder anderen Tipp weitergeben zu können. Zum späten Nachmittag hin sind wir somit glücklich und platt zur Hütte zurückgekehrt und haben in geselliger Runde erst bei Kaffee und später beim Bier den herrlichen Tag ausklingen lassen.
In der Nacht zum Sonntag hatte es geregnet, sodass wir beschlossen ganz in Ruhe zu frühstücken und die Zimmer zu räumen. Somit hatte der Fels noch etwas Zeit zum Trocknen. Der heutige Kletterspot lag direkt an der Kölnbreinsperre mit dem passenden Namen „Damm High“. Neben den Kletterrouten gab es auch die Möglichkeit leichte A/B Klettersteige zu gehen. Das Klettersteiggehen wurde mit Feuereifer von unseren Kids in Angriff genommen. In der Zwischenzeit haben wir ein paar kurze Routen an einem auf einer Wiese freistehenden Block vorbereitet und diese mit Seilen für das „Topropen“ versehen. Mit der bereits an den Vortagen gesammelten Erfahrung hat sich auch einer unserer jungen Teilnehmer an den Vorstieg einer „5c“ gewagt und diesen bravourös gemeistert.
Die gesamte Gruppe geriet in helle Aufregung, als es noch eine Begegnung der tierischen Art gab. Entgegen der ersten Vermutung, dass sich da eine neugierige Jungkuh nähert, entpuppte sich diese als junger Stier, dem nicht nach Scherzen zu Mute war. Uns wurde sehr deutlich gemacht, dass er hier das Sagen auf der Weide hat. Beherzt ist jeder in Sicherheit geflüchtet, sei es durch den Sprung auf einen Felsen oder an einen harzigen Baumast. Zum Glück ist der Stier nach einer gefühlten Ewigkeit wieder abgezogen und wir konnten, nachdem wir den Schreck verdaut hatten, weiter klettern.
Für die Interessierten hat unser Gruppenleiter Philipp mobile Sicherungstechniken im alpinen Gelände mit Hilfe von Klemmkeilen und Friends vorgeführt und wie man diese beim Standplatzbau anwendet.
Zum Abschluss besuchten wir gemeinsam die Aussichtplattform der Staumauer und philosophierten darüber, wer mutig genug ist um sich von dort abzuseilen oder gar einen Bungeesprung zu wagen. Beim anschließenden Kaffee und Kuchen im Berghotel reflektierten wir auf der Sonnenterrasse die schönsten, erfolgreichsten, lustigsten und aufregendsten Momente an diesem Wochenende. Dabei gab es viel zu lachen.
Alle waren sich einig: es war ein gelungenes Kletterwochenende. Ich persönlich freue mich schon auf das nächste Mal.
Eure Christina