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Skihochtourentage in der Schweiz (Skihochtourentage in der Schweiz)

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Skihochtourentage in der Schweiz



 
Oetzutal

Foto/Video: M. Steinberger

28.03.2019 - 31.03.2019  Piz Kesch und Piz Palü – 3 Traumtage im Engadin

mit Matthias Steinberger, Matthias Herrmann, Phillipp Zeibig und Erich Franek

Bereits am DO ging es für uns los nach Zams, damit wir am FR in der Früh nicht mehr so weit nach Madulain fahren müssen und sicher den Frühzug nach Bergün erreichen.

Trotz des frühen Aufbruchs ist es uns leider dann nur gelungen, dass 13 von 17 Teilnehmer auch tatsächlich im Zug saßen. Die „verspäteten 4“ mussten dann einen Zug später fahren und haben uns erstaunlicherweise bis zur Hütte fast wieder eingeholt.

Wir 13 sind von Bergün mit dem Taxi zum Ausgangspunkt der Tour gefahren und über ein enges Tal mit vielen Grundlawinen vorbei an dem schönen Berghüttenort Chant in etwas weniger als 4h oder 1.200hm zur Kesch-Hütte auf 2.620m aufgestiegen. Diese Hütte ist besonders schön und wird von einem der besten Hüttenwirte geführt.

Nach einer kleinen Stärkung (mittlerweile sind auch unsere Verspäteten eingetroffen) haben wir den Rat vom netten Hüttenwirt befolgt und sind im schönsten Pulver auf den kleinen Kesch (knapp 3.000m hoch) gegangen.

Für die Abfahrt teilten wir uns in 2 Gruppen auf, einmal die Genießer, die über den flachen Anstieg in einem Traumpulver wieder zur Hütte hinunter „surften“ und die „Steilwandfahrer“, die über steile Hänge und Rinnen hinunterdüsten.

Beim Sonnenbaden vor der Hütte konnten wir uns nicht darauf einigen, wer die bessere Abfahrt gehabt hatte.

Ein Bergführer hat uns beim sehr leckeren Abendessen noch mit der Aussage, dass am Piz Palü der Aufstieg blank und damit schwierig sein soll, doch etwas verunsichert (glücklicherweise sollte er sich täuschen).

Am nächsten Morgen folgten wir der zuerst recht flachen Aufstiegsspur in Richtung der Scharte Es-Cha bevor wir in einem großen Rechtsbogen in das Kar Richtung Piz Kesch 3.418m einbogen. Am Ende mussten wir nach dem Skidepot ca. 160hm in leichter Kletterei UIAA 1-2 mit Steigeisen im guten Stapfschnee zum Gipfel kraxeln. Bei Windstille und wolkenlosem Sonnenschein genossen wir die schöne Aussicht und den Gipfelerfolg bei diesem sehr tollen Berg.

Beim Abstieg hat sich ein Teil von uns an der Schlüsselstelle 1 Seillänge weit abgeseilt bevor wir nach steilem Abstieg wieder beim Skidepot eintrafen.

Nach einer tollen Abfahrt mussten wir kurz auf die Scharte Es-Cha aufsteigen bevor wir an einer Eisenkettenversicherung auf der anderen Seite ca. 30hm ab kletterten. Danach folgte zuerst eine Pulverabfahrt bevor der Schnee in Firn überging. Die Schneelage war soweit gut bzw. ausreichend, sodass wir retour zum Auto nur eine kurze Tragepassage mit ein paar Minuten hatten.

Nach dem Umpacken und Umziehen kauften wir uns eine leckere Jause ein und fuhren in Richtung Diavolezzabahn, wo wir bei einem Parkplatz mit Blick auf Palü/ Biancograt unsere Leckereien verspeisten und vor Allem die Abfahrt durchs Kanonenrohr mit dem Gucker studierten.

Nach der kurzen Fahrt hinauf zur Diavolezza-Bergstation genossen wir die Sonnenterrasse, den traumhaften Blick auf die umliegenden Berge (Palü, Bernina, Biancograt …….) und planschten im Hot-Tub auf beinahe 3.000m.

Bereits früh am Morgen sind wir auf dem hartgefrorenen Schnee auf den Gletscher abgefahren. Die viel begangene Aufstiegsspur war sehr gut angelegt, sodass wir lange Zeit ohne Seil und Harscheisen über die Gletscherhänge aufsteigen konnten. Im oberen Drittel des Anstiegs erwarteten uns einige große, breite Spalten, wo anseilen Pflicht war. Danach kamen wir schnell in die Einsattelung vom steilen Osthang.
Dort schnallten wir die Skier auf unseren Rucksack und mit Steigeisen stapften wir im besten Schnee (von wegen Blankeis) über den bis zu 40° steilen Ostrücken auf den Ostgipfel (3882 m).

Auf dem Ostgipfel sind dann die meisten anderen Bergsteiger umgekehrt, wir jedoch stiegen im Gratverlauf ab in eine Einsattelung und entlang einer sehr schmalen Firnschneide wieder aufwärts auf den Hauptgipfel (3901 m). Obwohl auf beiden Seiten steile Abbrüche tief hinab führten, war kein Sichern erforderlich, da sehr gute Stapfspuren vorhanden waren und beste Bedingungen herrschten (kein Wind, blauer Himmel).

Überglücklich, dass der Gipfelaufstieg (trotz der Verunsicherung durch den Bergführer) so gut funktioniert hat, beglückwünschten wir uns zu der einzigartigen Tour.

Vom Piz Palü Hauptgipfel stiegen wir zu Fuß in Richtung Piz Spinas ab, wo wir eine steile Flanke ab kletterten und dann in die Fuorcla Bellavista abfuhren, um auf die Bellavista Terrassen zu gelangen mussten wir eine Steile Querung passieren. Dort genossen wir die „Schöne Aussicht“ und legten eine längere Pause ein.

Was nun folgte war die berühmt berüchtigte Abfahrt durch das Kanonenrohr. Aufgrund der vortägigen Erkundung mit dem Gucker hat uns Philipp auf direktem Weg in die Einfahrt des schmalen Korridors zwischen die Gletscherbrüche geleitet.

Bei besten Abfahrtsbedingungen sind wir die steile Rinne, vorbei an Gletscherspalten und Seracs-Türmen hinuntergedüst. Eine Teilnehmerin ist dabei leider gestürzt, doch der verlorengegangene Ski konnte noch gerettet und damit die Abfahrt fortgesetzt werden (Verriegelung der Bindung war hier echt empfehlenswert).

Fast bis in den Talboden fuhren wir wie in einem „Slalom“ durch bizarre Gletscherbrüche und Spalten und immer wieder Pulverschneehänge. Diese besondere Abfahrt, wie in einem Film, hatte bei allen Tourenteilnehmern einen hohen Stellenwert.

Wir hatten das Glück, dass die Bedingungen nicht besser sein hätten können (Lawinengefahr und Schneemenge), sodass dann am Ende die flache Talabfahrt (wir kamen auf die offizielle Variantenabfahrt von der Diavolezza) bis zum Bahnhof und Gasthof Morteratsch möglich war.

Auf der Sonnenterrasse bei einem kühlen Bier und mit Blick auf den Piz Palü und unsere Abfahrt schauten wir dankbar auf die letzten 3 Tage mit einem atemberaubenden Erlebnis zurück.

Diese Mehrtagestour wird nur schwer zu toppen sein, jedenfalls war uns in der darauffolgenden Arbeitswoche das zufriedene und glückliche Grinsen nicht aus dem Gesicht zu bringen.

Matthias Steinberger

 
 
 

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