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Adolf Ritter von Guttenberg (Guttenberg-Haus, Dachsteingebirge Adolf Ritter von Guttenberg)

Hüttenfinder
Guttenberg-Haus
Seehöhe 2146 m, Kategorie I, Steiermark, Dachsteingebirge

Adolf Ritter von Guttenberg

...war ein Vorsitzender des Alpenvereins und wird im folgenden vorgestellt. Die Bilder wurden dankenswerter Weise von der Laternbildsammlung des Alpenvereins zur Verfügung gestellt. 

Guttenberg bei der Eröffnung der Oberwalderhütte
Guttenberg bei der Eröffnung der Oberwalderhütte
Guttenberg

Adolf Ritter von Guttenberg

OeAV Laternbildsammlung 

Text von R.W. Sokoup

Der Naturschutzpionier Adolf Ritter von Guttenberg als Namensgeber des Guttenberghauses


Es gibt nicht viele Alpenvereinshütten, die nach bedeutenden Naturwissenschaftlern benannt sind. Für die Dachsteingruppe allerdings sind zwei, der Sektion Austria gehörende, wichtige Stützpunkte zu nennen: die Simonyhütte und das Guttenberghaus. Während in den Austria Nachrichten 3/2013 des 200. Geburtstages von Professor Friedrich Simony gedacht wurde, ist es nun an der Zeit, daran zu erinnern, dass das Guttenberghaus heuer die 100. Wiederkehr der Eröffnung am 26. Juli 1914 feiert. Auf Antrag des Vorstandsmitglieds Anton Baum hatte der Ausschuss der Austria im Juni 1913 beschlossen, die damals im Bau befindliche Hütte unter der Feisterscharte nach dem Forstwissenschaftler, Naturschützer und Alpinisten Professor Adolf Ritter von Guttenberg zu benennen. Er hatte als Nachfolger von Karl Ritter von Adamek ab 1897 die Sektion Austria geleitet und war 1910 zu einem der drei Präsidenten des DuOeAV gewählt und zum Ehrenpräsidenten der Sektion Austria ernannt worden. 

Wer war Adolf von Guttenberg?

Guttenbergs Familie entstammt einem Adelsgeschlecht, das ursprünglich in Württemberg beheimatet war. Adolf studierte an der oberungarischen Berg- und Forstakademie in Schemnitz (heute Banská Štiavnica in der Slowakei). Von 1862 an war er im staatlichen Forstdienst in Grubegg und Mariazell beschäftigt. 1867 wurde er als Assistent an der k.k. Forstakademie Mariabrunn in Hadersdorf-Weidlingau angestellt. Während seinen Praxisjahren als Förster in Görz und Oberforstingenieur in Innsbruck, sammelte Adolf wissenschaftliches Material und wertete es aus. 1877 erhielt er eine Professur für Forstwissenschaft an der Hochschule für Bodenkultur (BOKU) in Wien. Er unterrichtete Holzmesskunde, forstliche Statistik, Forsteinrichtungen, Forstverwaltungslehre und Rechnungswesen. Für mehrere Amtsperioden war er als Rektor der BOKU tätig. Die Ergebnisse umfangreicher wissenschaftlicher Untersuchungen stellte Guttenberg in seinem 1915 erschienenen Werk Wachstum und Ertrag der Fichte im Hochgebirge dar. In etlichen Aufsätzen, die in der Zeitschrift des DuOeAV publiziert wurden, setzte sich Adolf von Guttenberg mit folgenden Themen auseinander: Wald und Waldwirtschaft im Hochgebirge (1883), Waldmisshandlung in unseren Alpenländern (1898), Johann Fischbachs Bilderzyklus ´Bäume Deutschlands´ (1910) und Naturschutz und Naturschutzgebiete (1913). Guttenberg schreckte in diesen Beiträgen nicht vor Konfrontationen zurück und warnte eindringlich vor Raubwirtschaft der Waldnutzung. In seinen Schriften nannte er drei unverzichtbare Motive des Naturschutzes: den allgemeinen Naturschutz, den Schutz von Naturdenkmälern und die Schaffung von Naturschutzgebieten. Er meinte, dass diese Werte besonders der Jugend nähergebracht werden sollten.

Naturschutz

Der Naturdenkmalschutz solle vor allem besondere Landschaftsbilder, wie Moore, schöne Felspartien, Baumgruppen, seltene Pflanzengattungen und ähnliches in seinem Bestand erhalten. Auch hundert Jahre später ist zu bemerken, dass manche Zeitgenossen noch glauben, dass die Natur durch Skywalks oder Skywings erst künstlich aufgewertet werden müsste. Die Schaffung von besonderen Naturschutzgebieten sei nach Guttenberg schon deshalb notwendig, weil ein vollständiger Naturschutz bereits gänzlich unmöglich sei. Daher müssten wenigstens einzelne größere Gebiete für diesen Zweck reserviert werden. Es schwebte ihm beispielgebend für Österreich vor, den Klafferkessel samt Riesachsee und Riesachwasserfall in den Schladmiger Tauern unter Schutz zu stellen. Hinsichtlich der Nutzung der Wasserkraft gab sich Guttenberg keiner Illusion hin: „Man muss selbstverständlich die Nutzung der Wasserkräfte als einen wesentlichen Faktor in der Hebung unserer Volkswirtschaft und Wohlfahrt nur lebhaft begrüßen, darf aber doch wohl daneben den Wunsch hegen, dass schließlich nicht jeder Gebirgssee oder Wasserfall für diese Zwecke ausgenützt werde und dadurch diese Zierden der Landschaft gänzlich verschwinden oder doch wesentlich von ihrer Schönheit einbüßen“. Im Jahre 1900 wurde durch den Alpenverein der Verein zum Schutz der Alpenpflanzen errichtet und 1912 gründete Guttenberg den Österreichischen Verein Naturschutzpark. Dieser Verein konnte noch kurz vor dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs 11km2 Grund im seenreichen Stubachtal und im almreichen Amertal erwerben. Dieser Grundbesitz stellte den Grundstein dar für die gut siebzig Jahre später erfolgte Gründung des Nationalparks Hohe Tauern. 

Auf Guttenbergs Denkmal im Wiener Türkenschanzpark ist zu lesen: Dem verehrten Lehrer Dem großen Forstmann Dem Freund der Berge


Eine Monographie von Guttenberg ist bei Dr. Christian, Reinhold zu erwerben: Adolf Ritter von Guttenberg. Pionier für Forstwirtschaft und Naturschutz. Herausgeber: Dr. Reinhold Christian. (Wien, 2014).

 
 
 
 

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