Das jährliche Treffen der NaturschutzreferentInnen des Österreichischen Alpenvereins fand heuer im Seminarzentrum des Stiftes Schlägl vom 12.-15-Juli 2018 statt.
Nach der Begrüßung und Vorstellung der Teilnehmer durch Josef Pichlerg (Abteilung f. Raumplanung und Naturschutz im Hauptverein) wurden einige vorbildliche Beispiele aus den Jahresberichten der Sektionen vorgestellt. Darunter war auch die Aktion „saubere Steiermark“ an der unsere Sektion jährlich mitwirkt. Ich wurde gebeten darüber einen kurzen Bericht abzuhalten.
Der nächste Tag war zur Gänze verschiedenen Vorträgen gewidmet. Wir durften einiges über das Waldmanagement des Stiftes Schlägl erfahren. Die Mühlviertler Wälder des Stiftes liegen zum Großteil im „Europaschutzgebiet Böhmerwald“ und die Betriebsphilosophie lautet „Wald vor Wild“.
Ein weiteres Referat war dem Thema „Waldmanagement im Nationalpark Bayrischer Wald“ gewidmet. Dieser Nationalpark ist der älteste in Deutschland und das Waldmanagement unterscheidet sich völlig von dem eines Wirtschaftsbetriebes. Es muß sich in erster Linie den Zielen des Nationalparks orientieren.
Zusätzlich durften wir Wissenswertes über den „Luchs in Nationalpark Kalkalpen“ und die „Waldwirtschaft in England“erfahren.
Der folgende Tag führte uns in die freie Natur. Wir besichtigten einen Waldlehrpfad im Bereich der Wälder des Stiftes Schlägl und konnten dort ein typisches Waldbild sehen , wie es durch eine plenterartige Bewirtschaftung“ entsteht. Anschließend besichtigten wir das „Naturwald-Reservat Mitterbergl“ mit dem dort typischen Fichten-Tannen-Buchenwald und wir sahen das direkt an der Grenze zu Tschechien gelegene „Schigebiet Hochficht“.
Am Nachmittag wanderten wir auf den Plöckenstein, im Dreiländereck Österreich-Deutschland-Tschechien, und sahen dort großflächig abgestorbene Fichtenwälder hervorgerufen durch einen massiven Borkenkäferbefall jenseits der Staatsgrenze. Am Ende des ersten Exkursionstages besuchten wir noch ein kleines lebendes Hochmoor, das „Deutsche Haidl“.
Am letzten Tag lernten wir die „Böhmerwaldschule“, ein waldpädagogisches Zentrum, kennen. Wir sahen den „Schwarzenberg’schen Schwemmkanal, der Ende des 18.Jahrhunderts zum Brennholztransport angelegt wurde und wir erstiegen den Bartlberg, eine früher beweidete Fläche auf der tschechischen Seite des „Eisernen Vorhangs“. Über lange Zeit war diese Fläche sich selbst überlassen und so hat eine natürliche Wieder-Bewaldung stattgefunden.
Vielen herzlichen Dank an das Team der Abteilung für Raumplanung und Naturschutz für die perfekte Organisation und Betreuung während des Seminars. Ich durfte viel Neues erfahren und freue mich auf die Veranstaltung im nächten Jahr – ein „muß“ für jeden Naturschutzreferenten/Naturschutzreferentin.
Barowitsch Ernst
14 Bilder