24. September bis 01.Oktober 2016 - Inselhüpfen in Kroatien
Inselhüpfen, eine Kombination aus romantischer Urlaubsstimmung und sportlicher Aktivität. Erleben und erfahren der wunderschönen kroatischen Inseln in Norddalmatien.
Inselhüpfen Kroatien Samstag, 24.9. bis 1.10.
Überladen mit Eindrücken und Bildern im Kopf und am Handy fasse ich zusammen, was ich in dieser Woche mit dieser wunderbaren Truppe von wahnsinnigen Mountainbikern Er- und erstaunlicherweise Überleben durfte! Einige Blessuren haben wir mit nach Hause genommen - es waren die Dornen, die Mensch und Maschine gehörig zugesetzt haben! Der Gruppe, die mich als „Ersttäter“ herzlich aufgenommen hat, gehörten Sepp Krenn als Gruppenführer und Reiseleiter, Seppi Potzinger, Gerti Winkler, Peter Rosenberger, Lisi und Franz Kowald, Agnes Maier, Andrea Kainz und Geri Rodler als Schlusslicht und moralische Stütze, an.
Tag 1: Samstag, 24.09.2016
Das Blutvergießen beginnt bereits beim Verladen der Fahrräder in Gleisdorf, wobei sich einer der beiden Busfahrer im Nahkampf mit den Fahrradträgern an der Hand leicht verletzt. Etwas überfordert mit der Anzahl an Fahrrädern und der Technik der Radträger, dauert das Verladen etwas länger als geplant. Wir starten schließlich bei Sonnenaufgang in Gleisdorf um 6:00 Uhr und erreichen nach knapp 6 Stunden gut gelaunt und entspannt Zadar, wo wir nach dem Aus- und Verladen der Fahrräder von Capitan Ante und seiner Crew mit einem Mittagssnack an Bord der Dalmatino willkommen geheißen werden.
Während der entspannten, knapp eineinhalbstündigen Überfahrt von Zadar nach Kukljica (Insel Uglian) machen wir uns mit den Annehmlichkeiten an Bord vertraut, speziell mit dem gekühltem Bier, welches als isotonisches Getränk zapffrisch bei Luce, unserer Stewardess, erhältlich ist. In Kukljica angekommen, satteln wir unsere Fahrräder für unseren ersten „Ausritt“ nach Pašman. Über die Brücke setzen wir von der Insel Uglian auf die Insel Pašman über, um nach gefahrenen 35,2 km mit 754 HM die gleichlautende Inselhauptstadt zu erreichen, wo wir uns nach dem Abendessen, das uns um 19:00 Uhr serviert wird, in das Nachtleben von Pašman stürzen und die Geburtstage von Magret und Peter anstoßen.
Tag 2: Sonntag, 25.09.2016
Frühstück 8:00 Uhr, danach mit dem Schiff auf die Insel Murter, wo wir an einer idyllischen Bucht unsere Fahrräder besteigen, um diese nach wenigen hundert Metern durch unwegsames Gelände zu tragen. Fast zwei Stunden kostet uns diese Wanderung. Die erste Pause machen wir schon nach wenigen gefahrenen Kilometern in der Inselhauptstadt, von wo wir zur zweiten Etappe aufbrechen und über die Brücke in Tisno das Festland erreichen. In Tribunj legen wir eine weitere Kaffeepause ein. Nach gefahrenen, geschobenen, getragenen 30,1 km und 290 HM erreichen wir Vodice und starten mit dem Schiff um 16:00 Uhr. Vorbei an Šibenik, fahren wir die Krka entlang nach Skradin. Der „Buschenschankbesuch“ bei Anka mit Bevanda (Wein mit Leitungswasser), Pršut, Käse, Zwiebel und Oliven bis zum „Licht aus“ wird mir in Erinnerung bleiben.
Tag 3: Montag, 26.09.2016
Nach dem Frühstück starten wir in Skradin mit den Fahrrädern in Richtung Nationalpark Krka. Den wunderschönen Blick auf das Kloster Visovac haben wir uns mit deftigen Aufstiegen und einer Abfahrt über Geröll durch feindlich gesinntes, dorniges Buschwerk redlich verdient. An den oberen Wasserfällen überqueren wir die Krka, um in einer gemütlichen Taverne mit Blick talauswärts unsere wohlverdiente Mittagspause bei gegrillter Forelle und Cevapcici zu machen. Leider gesellen sich dabei die ersten Patschen zu uns, sodass Schlauchwechsel und Dornensuchen im Mantel zum Dessert angesagt ist. Auch am Nachmittag schenkt uns der Nationalpark nichts: Dem moderaten Aufstieg in Richtung Bristane folgt eine steile Abfahrt vorbei an der Ruine „Fort Ključica“ über steiles Geröll zurück ins Tal, um dieses gleich darauf auf einer steilen Stichstraße die Fahrräder schiebend, wieder zu verlassen. Das ist für mich die anstrengendste Passage der gesamten Reise. Die verbleibenden 20 km zurück nach Skradin legen wir in ungewohntem Komfort auf der asphaltierten D33 und der D56 zurück, die Spitzengruppe um Seppi Potzinger, Gerti Winkler, Franz Kowald und Peter Rosenberger allerdings im rekordverdächtigen Renntempo nahe der Schallmauer. Nach sehr anspruchsvollen 62,3 km und 1.117 HM legen wir gleich nach unserer Ankunft in Skradin mit dem Schiff in Richtung Šibenik ab, wo wir nach dem Abendessen und einem gemütlichen Altstadtbummel einen Liveauftritt von Günter Knoll am Schiff miterleben. Müde aber glücklich gehen wir mit dem einen oder anderen Ohrwurm im Kopf zu Bett.
Tag 4: Dienstag, 27.09.2016
Nach dem Frühstück nutzen wir die Zeit bis zum Ablegen des Schiffs um 11:00 Uhr für die Besichtigung der Befestigungsanlagen über Šibenik. Die anschließende Überfahrt auf die Insel Žirje nutzen wir für einen umfangreichen Schlauchflick-Workshop. Beim Abladen der Fahrräder im Hafen von Žirje beobachtet uns die einheimische Bevölkerung mit erstaunten und erheiterten Blicken. Am Aussichtspunkt am südöstlichen Zipfel der Insel genießen wir den wunderschönen Rundumblick auf den gesamten Archipel von Šibenik. Bei der anschließenden Mittagspause bei Pršut und Käse in der Konoba Stupica treffen wir auf die Straßenradgruppe, und so verbringen wir gemeinsam die Mittagspause dort. Nach zurückgelegten 17 km und 440 HM treten wir um ca. 16:00 Uhr unsere Schiffsfahrt samt Musikbegleitung mit Günter nach Vodice an.
Tag 5: Mittwoch, 28.09.2016
Am Mittwoch brechen wir gleich nach dem Frühstück mit dem Schiff nach Biograd auf. Von Biograd aus nehmen wir dann die Umrundung des Süßwassersees „Vransko Jesero“ in Angriff. Der in den Navigationsgeräten eingezeichnete Trail wird allerdings immer schmäler, um dann im undurchdringbaren Gestrüpp ganz zu enden. Etwas gezeichnet von den anstrengenden Zusatzkilometern begegnen wir der Straßenradgruppe, die den See in entgegengesetzter Richtung bereits umrundet hat. Wir haben zu diesem Zeitpunkt etwa 11 km zurückgelegt und somit noch über 45 km vor uns! Das nagt doch sehr an der Moral der Truppe und die Überlegung, uns der Straßengruppe anzuschließen, ist sehr verlockend! Unser Spitzenfeld um Seppi Potzinger, Gerti Winkler, Lisi und Franz Kowald, sowie Peter Rosenberger hat sich schließlich von uns „Unentschlossenen“ verabschiedet, um den See doch noch zu umrunden. Ohne Geschwindigkeitsdruck von vorne überwindet sich schließlich auch der Rest der Gruppe, den See doch noch zu umrunden, was wir nicht bereuen sollten! Nahe Drage entdecken wir das 5 Sterne Hotel Fledermaus - ein sehr naturbelassener Campingplatz mit äußerst originellen Ausstattungsdetails - das uns mit seinem Hoteldirektor Jure mit köstlichem Pršut, Käse, frischem Zwiebel, Knoblauch und Pfefferoni und einem Traumhaften Seeblick verwöhnt. Auch der Geruch von frischgerilltem Spanferkel liegt in der Luft. Nur mit äußerster Disziplin schaffen wir es, dieses wunderbare Platz’l, das seine Besucher mit „Sie haben Ihr Ziel erreicht“ willkommen heißt, wieder in Richtung Biograd zu verlassen.
Tag 6: Donnerstag, 29.09.2016
Mit dem Schiff starten wir von Biograd nach Sali auf der Insel „Dugi Otok“. Ausgeruht und entspannt von der Überfahrt starten wir gegen Mittag in Sali in Richtung „Telašćica Bucht“ um nach ca. 1 km etwas unentspannt auf unsere entspannten Reifen zu blicken. Wir können es kaum glauben: Bis auf Peter und Seppi sind alle Reifen platt! Nach der mehr als einstündigen Reparatur besteigen wir knieweich unsere rekonvaleszenten Fahrräder, um auf der asphaltierten Hauptstraße in Richtung Telašćica zu fahren. Die wunderschöne Bucht, der idyllische Salzsee und die steilen Klippen an der Westseite der Insel entschädigen uns für die Mühen. Das eine oder andere kühle Bier trägt wieder zu unserer Entspannung bei.
Tag 7: Freitag, 30.09.2016
Nach dem Frühstück starten wir mit dem Schiff zur Überfahrt nach Kukljica. Von dort geht es über eine deftige Bergwertung (und wieder zurück) weiter nach Preko. Unterwegs gönnen wir uns eine ausgedehnte Kaffeepause mit Bierbegleitung in Kali. Nach dem Mittagessen am Schiff und anschließender Badepause in Preko brechen wir mit dem Schiff zu unserer letzten Station nach Zadar auf. Ein gemütlicher Stadtbummel und die Besteigung des Campanile der Kirche der heiligen Maria belohnt uns noch mit einem wunderschönen Ausblick auf Zadar. Das Abendessen in der Stadt und der laut Alfred Hitchcock schönste Sonnenuntergang der Welt ist ein krönender Abschluss dieser wunderbaren und abwechslungsreichen Reise mit dieser wunderbaren und abwechslungsreichen Gruppe!
Tag 8: Samstag, 01.10.2016
Nach einer sehr kurzen Nacht und dem überraschend frühen Frühstück um 7:15 Uhr besteigen wir nach einem kurzen Marktbesuch in Zadar um ca. 9:30 Uhr den Bus in Richtung Heimat, wo wir gegen 17:00 Uhr im sommerlichen Gleisdorf ankommen.
Thomas Hierer
Bilder vom Inselhüpfen 2016
