Gesundheitscheck: Nach längerer „Bewegungspause“ ist es ratsam, eine ärztliche Untersuchung mit einer Lungenfunktionsprüfung und einer Belastungsuntersuchung durchführen zu lassen. Dadurch erhält man neben einem kompletten Gesundheitscheck auch eine Auskunft über die momentane Ausdauerleistungsfähigkeit als Grundlage der Trainingsplanung. Für Einsteiger wird eine professionelle Trainingsunterstützung durch Sportwissenschaftler empfohlen. Nach 4 bis 8 Wochen Vorbereitungstraining sollte jener Fitnessgrad erreicht sein, der eine freudvolle und sichere Durchführung der Bergwanderung ermöglicht.
Planung: Vorweg müssen Sie sich die Frage stellen: Ist die Tour für
mich und meine Gruppe überhaupt machbar? Wenn Sie Kinder auf die Tour
mitnehmen: Sind diese den Wegstrecken und den Anstrengungen gewachsen? Sind sie
gewöhnt so lange Strecken zu bewältigen oder sollten die langen Tagesetappen
geteilt werden. Sprechen Sie mit den Wirten darüber! Laut Statistik sind
Übermüdung und Überforderung die häufigsten Gründe für Bergunfälle.
Antwort auf
Fragen über die aktuelle Situation am Karnischen Kamm erhalten Sie zuallererst natürlich bei den
Hüttenwirten, beim Alpenverein und auch bei den Tourismusbüros:
www.alpenverein.at gibt
umfassend Auskunft über Wetter, Hütten, Wege und vieles mehr!
Um sicherzustellen, dass Platz ist, sollte man sich vorher verbindlich
anmelden. Trotzdem sollte man aber gerade an manchen Spitzentagen bereit sein,
trotz Reservierung zusammen zu rücken, wenn z.B. spät abends noch weitere müde
Wanderer unangemeldet in der Hütte erscheinen. Leben im Hochgebirge!
Hunde sind laut Hüttenordnung in Schlafräumen nicht erlaubt. Klären Sie vor der
Tour mit den Hüttenbewirtschaftern ab, wo ihr Hund bleiben kann. Damit ersparen
Sie sich und anderen vielleicht viel Ärger.
Wie Sie sicher bemerkt haben, gehören alle Hütten am Karnischen Kamm dem Österreichischen
Alpenverein. Als Mitglied zahlen Sie bei der Übernachtung nur die Hälfte
und haben Anspruch auf die günstige Bergsteigerverpflegung. Außerdem gewährt
der Alpenverein-Weltweit-Service Versicherungsschutz bei Freizeitunfällen für
den Bereich Bergung (siehe Versicherung à Link) . Informieren Sie sich bitte
beim OeAV.
Es ist vielleicht auch für Sie interessant, vor Beginn der Tour Mitglied zu
werden! Sie können aber den örtlichen Alpenvereinen auch direkt auf der Hütte
beitreten und nächtigen dann die erste Nacht gratis auf der entsprechenden
Hütte.
Sie können sich gerne mit ihren Fragen und Problemen (auch telefonisch) an die
Geschäftsstelle der Sektion Austria (www.oeav-events.at/austria/) wenden, die alle
Hütten am Karnischen Kamm betreut. Für die Sillianer Hütte an die Sektion
Sillian. (www.alpenverein.at/sillian/)
Urlaubsplanung:
Nehmen Sie sich doch noch einige Tage zusätzlich, um sich nach vollbrachter
Tour „unten“ in einem der Talorte zu verwöhnen!
Sie werden eine reizvolle und vielfältige Kulturlandschaft mit einer
Gastronomie hohen Niveaus und viele freundliche Menschen kennen lernen!
Weitere Infos gibt es unter:
www.osttirol.com, www.kartitsch.at, www.obertilliach.at www.lesachtal.com
www.koemau.com (Kötschach-Mauthen,
das Gailtal und die Karnischen Alpen)
Die Notfallausrüstung sollte man stets mit sich führen. Dazu gehören ein
kleines Erste Hilfe Paket, Magnesiumtabletten gegen Wadenkrämpfe, eine
Signalpfeife für Notsignal, ein Biwaksack, ein Mobiltelefon, eine Taschenlampe
mit Reservebatterien, sowie für kleine Reparaturen ein Taschenmesser, eine
Rolle Tape und eine 5m lange Reepschnur (6mm).
Ausrüstung:
Dazu gehört unbedingt eine gute Wanderkarte! Sonnenbrille, Sonnencreme und
Lippenschutz sollten bei jedem Wetter im Rucksack sein, ebenso wie Mütze,
Handschuhe und ein Regenschutz. Und natürlich eine ausreichende
Verpflegung für unterwegs. Wenigstens 1 Liter Getränk und mehrere
kleine Portionen schmackhafte und wertvolle Nahrung sind mitzunehmen. Denn als
Faustregel gilt: Jede Stunde soll man eine kurze Pause machen, um zu trinken
und eine Kleinigkeit zu essen. Nach spätestens drei Stunden sollte man
mindestens eine halbe Stunde rasten. Für die Übernachtung auf den Hütten
empfiehlt sich ein leichter Hüttenschlafsack aus Baumwolle, sowie Hausschuhe.
Und denken Sie an ausreichend Wäsche zum Wechseln! Nehmen Sie auch Ihren
AV-Mitgliedsausweis mit, damit Sie auch die 50%-Ermäßigung auf den
Nächtigungspreis erhalten.
Praktische
Ratschläge: Erkundigen
Sie sich immer beim Hüttenwirt nach dem Weg und der Gehzeit! Eine bessere
Auskunft werden Sie nirgendwo erhalten. Alleinwanderer sollen sich unbedingt
bei jeder Hütte im Hüttenbuch eintragen! Es dient ihrer Sicherheit. Informieren
Sie sich über das Wetter! Bleiben Sie als Gruppe zusammen und warten Sie immer
auf die Schwächsten! Verlassen Sie bei Schlechtwetter nicht den markierten Weg
und hüten Sie sich vor unmarkierten „Abkürzungen“! Und bitte bitte werfen Sie
ihren Abfall nicht in der Landschaft weg! Dies ist eigentlich eine
Selbstverständlichkeit. Nehmen Sie bitte auch kompostierbare Speisereste wieder
mit ins Tal, denn unter den im Gebirge herrschenden Bedingungen geht der
biologische Abbau viel langsamer voran! Pflanzen sollte man besser
fotografieren anstatt sie zu pflücken. Das ist nicht nur ein Beitrag zum
Artenschutz! Auch der nächste Wanderer kann sich dann noch an der Blumenpracht
erfreuen.
Gesundheitscheck
Jede
abgestempelte Hüttenschlafkarte (Dieser erhalten Sie von Ihrem Wirt bei
Bezahlung des Nächtigungspreises) inkludiert eine Reisegepäckversicherung!
Verhalten bei Gewitter: Gipfel, Grate und ausgesetzte Stellen sofort verlassen. Allein stehende Bäume, Drahtseile, Liftstützen, Wasserläufe meiden. In Höhlen auf genügend Abstand zu den Seitenwänden achten (mind. 1,5m). Ist das Gewitter schon über einem: Kauerstellung einnehmen, sich an einem absturzsicheren Platz auf eine isolierende Unterlage (Rucksack) setzen, möglichst eine kleine Bodenfläche berühren, die Füße eng geschlossen halten.
Notfallsituationen erfordern rasche, qualifizierte Hilfe!
Notieren Sie die
Notrufnummern: 140 Alpinnotruf, 144 Rettung, 112 Euro-Notruf. Und
prägen Sie sich gut ein: Auch wenn für das eigene Handy keine Netzabdeckung
besteht, so kann nach Aus- und neuerlichem Einschalten anstatt des PIN-Codes sofort
die 112 eingegeben werden. Automatisch wird dann das stärkste
verfügbare Netz gewählt, über das ein Notruf durchgegeben werden kann.
Alpines
Notsignal: 6 Mal pro Minute in regelmäßigen
Abständen - 1 Minute Pause
3 Mal pro Minute in regelmäßigen Abständen – 1
Minute Pause