Frauenskihochtour auf die Hochalmspitze (3.360 m)
(Ein Bericht von Elke Müllegger)
Ein paar Gedanken zum Anfang
Eine Frauenschihochtour anzubieten stieß bei einigen Männern auf gänzliches Unverständnis. Warum auch, sind wir (Frauen und Männer) doch sonst auch immer gemeinsam unterwegs und das funktioniert doch prächtig.
Stimmt, nur das es einen Unterschied gibt, wird frau erst dann so richtig bewusst, wenn alleine am Berg. Es lässt sich nämlich die Verantwortung nicht abgeben bzw. wird einem die ja gar nicht zugesprochen. Sich als Frau in einer gemischten Gruppe zu behaupten, heißt im Normalfall ganz laut schreien. Tja und das wollten wir mal nicht, sondern selbst verantwortlich sein, auch wenn dadurch vielleicht mal der Gipfel nicht bestiegen wird.
Tag 1: Schönaubrücke - Villacher Hütte
Ausgangspunkt der Tour war die Schönaubrücke (1.186 m) kurz vor der Gmünder Hütte, an der Maltahochalmstrasse. Beim Abholen des Schlüssels in der Apotheke in Gmünd mussten wir leider hören, das auch noch eine zweite Gruppe an diesem Tag in der Hütte übernachten wird. Umso erleichterter waren wir, als am Parkplatz keine weiteren Autos standen.
Nach kurzem Materialcheck machten wir uns zu fünft der Forststraße folgend auf den Weg, um die knapp über 1.000 Hm dieses Tages zurückzulegen. Am Ende der Straße angekommen, passierten wir eine Jagdhütte (1.911 m) und schon war die Villacher Hütte in Sicht. Inzwischen hatte es leicht zu schneien begonnen. Da der Winter 2011 nicht besonders Schneereich war, freuten wir uns über Pulverschnee umso mehr. Über den Ochsenboden erreichten wir in knapp drei Stunden die Villacher Hütte (2.194 m).
Während wir es uns in der Hütte gemütlich machten, kam doch noch die erwartete zweite Gruppe - lauter Männer auf Betriebsausflug...
Tag 2: Villacher Hütte - Hochalmspitze - Schönaubrücke
Am nächsten Morgen war wie angekündigt strahlender Sonnenschein. Nach Frühstück und kurzer Diskussion welche Route wir wählen sollten, entschieden wir uns für den direkten Aufstieg von der Hütte Südwestwärts. Obwohl wir 10 cm Pulverauflage hatten, war generell sehr wenig Schnee. Felsen und Steine schauten immer wieder heraus und so beschlossen wir uns über den Gletscher anzuseilen - sicher ist sicher. Leicht ansteigend überquerten wir das Hochalmkees, an den Steinernen Mandeln vorbei nach Westen.
Den gletscherfreien Gipfelaufbau legten wir mit Harscheisen (und nun ohne Seil) zurück. Am Vorgipfel (3.340 m) angekommen blies leider der Wind sehr stark und da zwei von uns noch nie Steigeisen verwendet hatten, entschieden wir uns für den Wintergipfel als Ziel. Kurz genossen wir noch die wunderbare Aussicht in die umliegende Bergwelt, atmeten kurz durch und ab ging es über eine unendlich lange Pulverschneeabfahrt direkt über den Gletscher zurück zur Villacher Hütte. Dort packten wir unsere restlichen Sachen, "quälten" uns durch bruchharschigen Schnee durch den Wald zurück zur Forststrasse um erschöpft wieder am Ausgangspunkt anzukommen.
Fein wars! Die nächste Frauenschihochtour für 2012 ist schon geplant. Bei Interesse meldet Euch bei der Hochtourengruppe des AV Feldkirchen.