Eine achtköpfige gemischte Gruppe aus dem Außerfern und Niederösterreich machte sich Ende Mai auf den Weg nach Russland / Kaukasus, um den Elbrus, den höchsten Berg Europas mit Tourenski zu bezwingen....
Die Teilnehmer: Markus Mariacher, Cornel Kerber, Magge Zwölfer und Andi Wilhelm aus dem Außerfern und Kathi Wratschko, Martin Schlor und Mathias Wratschko aus Niederösterreich. Der 8. Mann, Reini Spielmann, kann als "niederösterreichischer Außerferner" gezählt werden.... ;-)
Nach heißen Kämpfen mit den russischen Behörden um das Visum gings von München bzw. Wien über Moskau nach Mineralnye Vody. Vor allem der Flug mit der nur noch für den russischen Inlandsflug zugelassenen ca. 40 Jahre alten "Tupolev" war bereits das erste Vorzeichen für ein echtes Abenteuer....
Mittels 4stündiger beschwehrlicher Busfahrt gings dann nach Azau, DEM russischen Wintersportort im kaukasischen Baksan Tal, wo man im Nobelhotel "Sherezade" mit allseits bekannter russischer "Herzlichkeit" empfangen wurde.
Drei Akklimatisationstouren (Diesel-Hut 4150m, Tscheget 3600m und Pastuchov Rocks 4650m) und zwei, drei Flaschen Vodka später war man bereit für den Gipfelansturm. Das "Base-Camp" wurde in den überraschend gemütlichen Barrels (ausgebaute und geheizte alte Öltanks mit jeweils 6 Betten) auf 3750m eingerichtet.
Am 26. Mai um 3:00 Uhr früh gings los. Die Ski mussten aufgrund des Blankeises bereits bei den Pastuchov Felsen auf 4650m zurückgelassen werden. Der restl. Aufstieg war nur mit Steigeisen möglich - und somit der Abstieg leider auch....
Bei eisigen Temperaturen und starkem Wind (Windchill bis - 30 °) ging es über die Südflanke auf den Elbrus-Sattel und dann auf den 5.642 m hohen Westgipfel des Elbrus. Nach 9 Stunden und knapp 2000 Höhenmeter Aufstieg standen Markus, Magge, Reini, Cornel und Andi auf dem höchsten Punkt Europas. Der Abstieg konnte mit teilweiser Ski-Unterstützung in 2,5 Stunden bewältigt werden.
Während die fünf Außerferner bereits in Thermalwasser plantschten und sich diversen russischen Erdäpfel-Getränken widmeten, erreichten Kathi, Mathias, und Martin aus NÖ zwei Tage später im zweiten Anlauf gemeinsam mit irischen und amerikanischen Bergsteigern den Gipfel.
Die Freude war groß, dass alle ihren Ersten der Seven Summits erreicht hatten und es konnte noch am selben Abend so richtig in russischer Manier gefeiert werden...
Fazit:
Ein toller Gipfel, auch wenn er nicht der schönste, dafür aber der höchste in Europa ist
Eine schöne Landschaft, die von manchen Russen leider etwas in Mitleidenschaft gezogen wird (Umweltsünden)
Kühle aber nette Einheimische, die halt ein paar Tage (bzw. Vodkas) zum "Auftauen" brauchen...
Ein toller Ausflug mit einer lustigen Runde und neuen Bergfreundschaften.
.... "But pay attention: Vodka is not Coca Cola" (Zitat Russischer Guide)
Fotos zum Bericht