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Fotos 6. Monatswanderung: Glitzalm, 5.9.2019

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6. Monatswanderung: Glitzalm, 5.9.2019

 

40 interessierte TeilnehmerInnen trafen sich am 5. 9. um 8 Uhr beim Koralmhallenparkplatz in Deutschlandsberg. Mit einem Bus der Firma Jöbstl-Reisen wurde die Gruppe unter kompetenter, ortkundiger Streckenführung zur Glitzalm gebracht. Während der Anreise wurden alle TeilnehmerInnen durch den Obmann der Sektion, Gerhard Patsch, begrüßt und über den weiteren Ablauf informiert. Vom Naturschutzreferenten Mag. Marc Ortner wurden Informationsmaterialien zum geplanten Pumpspeicher-Projekt ausgeteilt.

Auf der Glitzalm angekommen, wanderte die Gruppe in die Glitzmulde. Das ist jener Bereich, in dem der obere Speichersee entstehen soll, obwohl die Glitzmulde im Europaschutzgebiet Koralpe (FFH-Schutzgebiet) liegt. Direkt vor Ort wurden die geplanten Eingriffe näher erläutert und es ergab sich ein konstruktiver Austausch. Beispielsweise wurde festgehalten, dass es sich bei dem Projekt um einen Stromspeicher handelt, der unterm Strich Strom verbraucht. Pumpspeicher sind Atomstromabnehmer, wodurch sie dazu beitragen, dass Atomkraftwerke rentabler werden. Auch der Ausbau vom AKW-Krško wird dadurch begünstigt. Von umweltfreundlichem Strom zu sprechen ist fachlich falsch, denn der Bezug von 100% regenerativem Strom ist im Betriebskonzept nicht vorgesehen.

Der geplante Erdschüttdamm soll eine Kronenlänge von 640 m und eine Dammhöhe von bis zu 87 m erhalten. Ca. 17 ha wird rein die Wasseroberfläche bei Vollstauung betragen. Die Wasserspiegelschwankung liegt bei bis zu 46 m, wodurch nach dem Turbinenbetrieb 6 ha Wasseroberfläche übrig bleiben – der Rest Asphaltoberfläche. Laut dem Fachbericht Landschaft, Sach- und Kulturgüter werden auf der Glitzalm in der Bauphase 51,13 ha und in der Betriebsphase 42,4 ha beansprucht. Zur Wasserversorgung der Großbaustelle werden Schneelochbach, Hirschkogelbach I+II, Goslitzquellen, Glitzalmquellen und Gregormichlquellen gefasst und durch ein Leitungssystem von insgesamt mehr als 10 km Länge zu den Baustelleneinrichtungen geleitet. Zusätzlich wird aus dem Seebach bei km 2,7 Nutzwasser entnommen.

Vom Koralpenmassiv sind insgesamt 145 seltene (Endemiten und Subendemiten) Tierarten und 20 Pflanzenarten Österreichs bekannt (Weberknechte, Spinnen, Schnecken, Käfer, Tausendfüßler, Zikaden, Wanzen, Heuschrecken, Schmetterlinge, Köcherfliegen,...). Damit ist die Koralpe – gemeinsam mit den Karawanken, dem Zirbitzkogel und dem Gesäuse – hinsichtlich ihrer Endemitenflora und –fauna eines der bedeutendsten Biodiversitätszentren Österreichs und des Ostalpenraumes. Ihre Erhaltung und damit die Sicherung der Artenvielfalt hat aus naturschutzfachlicher Sicht höchste Priorität und ist im Naturschutzgesetz verankert. Endemiten sind der einzige exklusive Beitrag der Steiermark, Kärntens und Österreichs zur weltweiten Biodiversität. Im Bereich des Glitzbaches, der Glitzalm, des Glitzfelsens sowie des Ochsenofens und der Bürgerhalt ist mit mindestens 77 Endemiten zu rechnen! Weil diese sehr sensibel auf Veränderungen reagieren, sind Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen (Umweltauflagen) sehr schlecht geeignet um negative Auswirkungen abzuschwächen. Naturschutzfachlich haben Fließgewässer und Gewässerufer die höchste Bedeutung für Endemiten. Die massive Wasserentnahme für das Pumpspeicherprojekt stellt aber nicht nur für diese seltenen Arten eine massive Bedrohung dar – auch die Wasserversorgung der Gemeinde Schwanberg (Garanas und Gressenberg) könnte darunter leiden.

Nach der Erkundung der Glitzalm bei strahlend schönem Wanderwetter wurden die TeilnehmerInnen auf der Glitzalm-Hütte bestens verköstigt. Pünktlich um 15 Uhr wurde die Gruppe wieder abgeholt und sicher zum Ausgangspunkt zurückgebracht.

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