
ditorial.
Werner Munter hat‘s geschafft. Die „Neue Lawinenkunde“, die bald ihren
fünften Geburtstag feiert, sickert allmählich in die Windgangeln der Bergsteigergehirne
und verändert langsam, ganz langsam unsere Sicht. Ein
Zurück ist nicht mehr möglich. Teams in verschiedenen Alpenländern
nehmen den strategischen Ansatz auf und feilen am Design, an Limits,
Standardmaßnahmen und methodischen Konzepten. Ein kritischer, konstruktiver
Wind fegt durchs Gebirg‘ und mit jedem Winter wird die Sicht
auf das neue Paradigma klarer...

ber(g)sönlichkeiten.
Tatsächlich hat sich einiges getanin den letzten Jahren, initiiertzweifellos
durch die Ideen vonWerner Munter. „Reduktionsme-thode“, „SnowCard“ oder „Stop orGo“
als wesentliche Methodensind grundsätzlich gar nicht sounterschiedlich.
Ausschlaggebendbei allen ist, dass der Skitouren-geher eine seriöse Tourenplanungmacht:
also u.a. Lawinenlagebe-richt konsultieren, Landkarte stu-dieren und Neigungen messen.
Worauf er dann im Detail vertraut,ist im wesentlichen Geschmacks-sache, und ganz ähnlich
wie beiden Lawinenverschüttetensuch-geräten ...

eisSturz.
von Slupetzky Heinz
von Slupetzky Heinz
Viele kennen den Fürlegg-Eisbruch im Sonnblickkees, ein ideales
und beliebtes Übungsgelände für Eiskurse auf der Rudolfshütte. Selten
aber doch gingen beim Eisbruch zu beiden Seiten der Eisverbindung
zum unteren Gletscherboden kleinere Eislawinen ab. „Normale“
Ereignisse, bei denen es auch niemals zu einem Unfall kam.
Im Sommer 1999 schien die Situation aber kritischer zu werden...

lawinenreport.
von Mayr Raimund
von Mayr Raimund
Lawinengefahr bedeutet Lebensgefahr! Diese schmerzhafte Einsicht
blieb uns auch im vergangenen Winter nicht erspart. Auf Grundlage
der Unfallerhebungen des Bundesministeriums für Inneres und des
Österreichischen Bergrettungsdienstes stellte Raimund Mayr eine
Auswahl von Lawinenunfällen der letzten Saison zusammen. Glücklicherweise
gingen nicht alle Unfälle tragisch aus und vielfach kamen
die Beteiligten mit dem Schrecken davon...
- lawine

jamtal, 28.dezember '99.
von Larcher Michael
von Larcher Michael
Gefahrenstufe 4, Nordwesthang, 400 steil, zu einer Zeit, in der die
Hütte normalerweise geschlossen ist, 9 Tote. Was für ein Wahnsinn!
Bei diesen Eckdaten sind die Schwarz-weiß-Denker schnell am Plan
- auch die aus den eigenen Reihen - und reden von unverantwortlichem
Leichtsinn und Geschäftemacherei. Folgender Beitrag von
Michael Larcher, der als gerichtlicher Gutachter mit dem Fall betraut
wurde, richtet sich an die Graustufen-Denker ...

männer ohne nerven?.
von Mair Paul
von Mair Paul
Eisklettern zählt sicherlich zu den alpinen Königsdisziplinen. Kaum
eine Sportart stellt so hohe Ansprüche an die körperliche Leistungsfähigkeit
und die Psyche wie das Klettern im steilen Eis. Dies wird
jeder bestätigen, der schon einmal mit müden Armen und noch zitternden
Beinen die Tränen in den Augen hatte, nachdem das Blut in
den Fingerspitzen wieder zu zirkulieren begann...

eiskalte trends.
von Berger Max
von Berger Max
Fünf Uhr morgens irgendwo an der Kanadischen Ostküste. Das Thermometer
zeigt 28°C unter Null. Mit dem Skidoo fahren wir zwei
Stunden in den Sonnenaufgang zum Pomme d´Or, einem der großen
kanadischen Klassiker. Der Himmel ist wolkenlos und der 400 Meter
hohe Eisfall glänzt golden im ersten Sonnenlicht. Wir klettern
Seillänge um Seillänge, eine schöner als die andere, ein perfekter
Tag voller Sonne und Eis irgendwo allein in der Wildnis. ...

werner munter's tafelrunde.
von Plattner Peter
von Plattner Peter
"Wenn du merkst, dass du auf einem toten Pferd reitest, steige ab!" (indianisches Sprichwort)
Das Eidgenössische Institut für Schnee- und Lawinenforschung (SLF)
in Davos lud Anfang November dieses Jahres zu einem internationalen
Lawinenforum. Drei Tage nahmen 60 Teilnehmer - der Großteil
davon Bergführer - die Gelegenheit wahr, sich aus erster Hand über
den aktuellen Stand der verschiedenen Beurteilungsmethoden zu
informieren.
- lawine

reduktionsmethode.
von Munter Werner
von Munter Werner
Als ich vor 10 Jahren die provokante These vertrat, man könnte das
Einzelhangrisiko in Minutenschnelle mit dem kleinen 1x1 einschätzen
ohne in die Schneedecke zu gucken, löste das eine Revolution
in der Lawinenkunde aus. Die Idee, die Gefahrenstufe des LLB mit
der Steilheit zu verknüpfen, erwies sich als außerordentlich fruchtbar.
Alle heute propagierten Entscheidungsmodelle (elementare Reduktionsmethode,
Stop or Go, SnowCard, Limits) ...
- lawine

snowCard & faktorencheck.
von Engler Martin
von Engler Martin
Vor rund 15 Jahren begann die Entwicklung der damals „Entscheidungstraining“
genannten Strategie der Lawinenbeurteilung. Einige
Jahre später kam Werner Munter mit dem Konzept der 3x3-Filtermethode
und Reduktionsmethode und hat hier die stärksten und nachhaltigsten
Impulse in diese Richtung gesetzt. Diese Impulse und die
Erfahrungen der langjährigen Eigenentwicklung flossen nun in den ...
- lawine

stop or go.
von Larcher Michael
von Larcher Michael
Allmählich wird die Sicht auf das „Neue“ in der praktischen Lawinenkunde
klarer. Möglichkeiten aber auch Grenzen, offene Fragen
und echte Fortschritte werden benennbar. „Stop or Go“ ist eines
jener „neuen“ Werkzeuge, mit dessen Hilfe es gelingen soll, einerseits
Entscheidungsprozesse zu strukturieren und andererseits einfache
Handlungskonzepte umzusetzen. Michael Larcher fasst die
wesentlichen Bausteine zusammen und gibt einen ...
- lawine

limits.
von Geyer Peter
von Geyer Peter
Bergführer wissen, dass es an der Komplexität der Sache selbst
liegt, dass es immer wieder Lawinenunglücke in „eigenen Kreisen“
geben wird. Dennoch ist es unsere Pflicht, dies nicht einfach als
gegebenes Faktum hinzunehmen, sondern unser Denken und Handeln
dahingehend zu hinterfragen, wie wir diese Unfälle in unseren
Reihen effektiver reduzieren können. Ein möglicher Ansatz dazu
könnte über den Weg einer „neuen Bescheidenheit“ führen...

last chance-update.
von Plattner Peter
von Plattner Peter
Traditionell erscheint in der letzten Berg&Steigen-Ausgabe eines
jeden Jahres ein Beitrag über den aktuellen Stand der Lawinen-Notfallausrüstung.
Bewusst wählen wir den Ausdruck „Notfall-“ und
nicht „Sicherheitsausrüstung“. Die hier vorgestellten Ausrüstungsgegenstände
beginnen erst dann zu greifen, wenn es eigentlich schon
sehr spät ist: Last Chance!
Im folgenden Beitrag werden von Peter Plattner lediglich neue Produkte
bzw. Änderungen behandelt, ...

die auf dem schnee tanzen.
von Riedl Harald
von Riedl Harald
Jährlich sterben in Tirol 15 bis 20 Menschen in Schneebrettlawinen.
Im Mittel sind sie ca. 1,2 Meter verschüttet, viele ersticken.
Ob und in welcher Weise nach Abgängen von Schneebrettlawinen
Rettungsgeräte wie der ABS-Rucksack (Avalanche Airbag System),
die Avagear-Rettungsweste oder der K2-Avalanche Ball dies verhindern
können, war im März 2001 Inhalt eines Großversuches des
Schweizerischen Lawinenforschungsinstitutes in Davos...

lvs-suchtaktik.
von Genswein Manuel
von Genswein Manuel
Die Technik der Lawinen-Verschütteten-Suchgeräte hat sich in den
letzten Jahren stark verändert. Digitale Technologie, zwei gekreuzte
Antennen und menügeführtes Suchen sollen dem Anwender die
Lokalisierung erleichtern. Kritiker bemängeln die geringere Reichweite
und fehlende Eindeutigkeit bei Mehrfachverschüttungen.
Bei dieser Diskussion blieb zumindest in Österreich die Frage, wie
man seitens der Ausbildung auf diese Entwicklungen ...

mit sack und pack.
von Mitter Stefan
von Mitter Stefan
Bereits Ötzi hat seine Ausrüstung auf dem Rücken getragen. Natürlich
hatte er eine spezielle Maßanfertigung, von der er sich sein
Leben lang nicht getrennt hat. Auch zu meinen Rucksäcken habe ich
eine besondere Beziehung und es fällt mir nicht leicht, einen davon
einfach ins Eck zu stellen und „den Neuen“ mitzunehmen. Ich
glaube, da bin ich kein Einzelfall, denn an manchen Tourentagen
könnte man meinen, dass das Alpenvereins-Rucksackmuseum gerade Ausgang hat...