Ein Beitrag von Agnieszka Zablocki, Mitglied der Gruppe Natur- und Umweltschutz des Alpenvereins Austria. Juli 2019
Die Route über das G’hackte zählt
zu den Klassikern am Hochschwab, die so manchem als der spannendste Aufstieg
gilt. Das G’hackte ich ein leichter Klettersteig (A/B) mit einer Länge von 250
m. Geübte sowie trittsichere Wanderer können den Steig auch ohne Klettersteigausrüstung
bewältigen, für Anfänger und Kinder sei dagegen eine Ausrüstung zu empfehlen.
Der Klettersteig selbst ist in einem sehr guten Zustand, mit vorhandener
Eisentreppe sowie einer Seilsicherung. Teilweise kann man die alte Holztreppe
aus vergangenen Tagen noch in der Eisentreppe sehen. Am Ende des Klettersteiges
geht es weiter in Richtung Fleischer Biwak und von dort aus dreißig Minuten bis
zum Gipfel. Auch wenn das G’hackte nur 250 m misst, hat die gesamte Tour - Ausgangspunkt
ist der Bodenbauer bei St. Ilgen – eine Länge von fast 20 km (mit 1400 hm)
sowie eine Dauer von 7-9 Stunden: Vom Gasthof Bodenbauer zum Gipfel beträgt die
Gehzeit ca. 4 Stunden. Vom Gipfel steigt man dreißig Minuten zum Schiestlhaus
herab. Von dort sind es wiederum 3 bis 3 ½ Stunden retour bis zum Ausgangspunkt
Bodenbauer. Belohnt wird man allerdings durch traumhafte Alpenmotive,
beispielsweise beim Talboden am Eingang zum Trawiestal oder bei der Aussicht
auf die Hochschwab-Südwand. Ein weiteres, sehr beliebtes Ziel in der
Hochschwabgruppe ist die Leobner Mauer (1870 m). Mit einer Gehzeit von ca. 4
Stunden ist sie zudem auch kürzer als die Route über das G’hackte. Das
Besondere an der Leobner Mauer sind die markanten Felszacken sowie das ungewöhnliche
Gipfelkreuz in Form eines Windrades. Von dort aus hat man einen wunderschönen
Ausblick auf das Hochschwab Gebirge sowie die Eisenerzer Alpen. Die Tour
startet vom Präbichl aus bei der Talstation der Materialseilbahn in Richtung
Leobner Hütte. In der Nähe der Leobner Mauer wartet ebenso der Polster (1910 m)
auf. Dabei handelt es sich um eine leichte Wanderung (ca. 3 Stunden Gehzeit mit
650 hm), bei der man mit einer landschaftlich beeindruckenden Aussicht auf den
Eisenerzer Reichenstein, Grüblzinken, Vordernberger Zinken sowie dem Rössl
belohnt wird. Ausgangspunkt für diese Tour ist die Präbichl Passhöhe,
Panoramastraße.
Für Kletterer gibt es ebenso einige empfehlenswerte Routen am Hochschwab. Der Baumgartnerweg an der Südseite wartet mit einem Schwierigkeitsgrad von 2-3 auf. Der Zustieg beträgt 3 Stunden, der Aufstieg 2-3 Stunden und der Abstieg wieder 3 Stunden. Ausgangspunkt ist der Parkplatz in Seewiesen. Wer Schwierigkeitsgrade 4-5- klettert, kann zwischen dem Knablweg sowie der Himmelsleiter wählen. Die Himmelsleiter (5-) gilt als eine der schönsten Kletter-Routen an der Südwand des Hochschwabs. Dementsprechend ist sie auch gut besucht. Da viele Kletterkurse an der Himmelsleiter stattfinden, muss man sich bei Schönwetter (vor allem am Wochenende) auf einige Staus gefasst machen. Ausgangspunkt ist entweder die Seewiesen oder der Bodenbauer. 40 m links vom Baumgartnerweg befindet sich der Knablweg (4+). Der Zustieg dauert ca. 3 ½ Stunden, das Klettern selbst 2 ½ Stunden und der Abstieg 3 Stunden. Für die Profis unter den Kletterern stehen das Felsenfenster (8) an der Nordwand sowie die Schattenwitz (9) zur Verfügung. Schattenwitz ist vom Gasthaus Schwabenbartl zu erreichen, mit einem Zustieg von 2 Stunden und einem Aufstieg von 4 ½ Stunden. Da nördlich gelegen, eignet sich diese Kletterei bestens für heiße Tage. Das Felsenfenster ist eine schöne, allerdings steile Kletterei, die zu einem beeindruckenden Felsenfenster führt – daher auch die Namensbezeichnung. Ausgangspunkt ist am Ortsende von Thörl mit der Abzweigung in die Fölz.