Dichte Nebelschwaden hingen über Graz, als wir uns im Morgengrauen am Parkplatz versammelten, um die Reise ins Ennstal anzutreten. Unruhig stimmten uns auch kurzzeitig der Urlauberverkehr sowie die nicht vorhandenen Schneemassen. Am Ausgangspunkt unserer Tour dann ...
.... die freudige Überraschung: strahlender Sonnenschein am Berg, während das Tal sich von einem dicken Nebelmeer bedeckt zeigte. Da machte sich schon ein wenig Schadenfreude breit. Nachdem die ersten Fotos geknipst worden waren, ging es über einen sanft ansteigenden Forstweg Richtung Gipfel. Nach einigem Bergauf und Bergab erreichten wir eine steile Passage, bei der die ersten Harscheisen zum Einsatz kamen. Es folgte ein Parcours über Latschen und sonstiges alpines Gewächs, bis wir uns schließlich alle auf einem Bankerl in der Sonne versammelten. Von da an ging es gemütlich auf den Raidling, wo angesichts des unverändert dichten Nebelmeeres im Tal noch größere Schadenfreude aufkam. Während sich so mancher an selbstgebrautem Preiselbeertrunk labte und in der Sonne aalte, wurden Fotos geschossen, Gipfelbücher um Einträge bereichert und die Umgebung erkundet. Schließlich ging es wieder talwärts, was in der geschlossenen Gruppe zu einem rapiden Anstieg des Serotoninspiegels führte. Himmelhochjauchzend glitten wir über glitzernden Schnee hinweg, manövrierten uns unversehrt durch die Latschen im Steilstück und staffelten uns zurück auf den Forstweg. Die ganz Verwegenen unter uns stürzten sich todesmutig einen Kahlschlag hinunter, um die Abfahrt ein wenig abzukürzen, und bevor es endgültig zurück zum Parkplatz ging, warfen wir noch wehmütig einen Blick auf den Gipfel. Schließlich ließen wir den Tag bei einem Süppchen ausklingen. Ungeklärt bleibt einzige die Frage, wie wir es geschafft haben, so lange unterwegs zu sein, aber ich meine wohl, das gute Wetter war schuld.