Admonter Kalbling Westwand und Südgrat
Am Gipfel des Kalblings
Ausstieg am Kalblinggipfel
Abstieg vom Sparafeld
Lage: Mittlere Reichensteingruppe
Höhe Kalbling: 2196 m
Höhe Sparafeld: 2247 m
Zustiege:
Über Klinkehütte,
Weg-Nr.: 655, 2 Std.
weiter zum Sparafeld,
Weg-Nr.: 656,
ab Abzweigung 0,5 Std.
Über Scheiblegger Hochalm, Kreuzkogel und Riffl, Weg-Nr.: 601, 2,5 Std.
Charakter:
Anstieg zu beiden Gipfeln unschwierig, viel begangen, sehr beliebte Kletterberge. Kalbling bei guten Verhältnissen schöner Skiberg, bedingt auch als Schneeschuhtour.
Der Admonter Kalbling und das benachbarte Sparafeld zählen zu den meist begangenen Gipfeln der Gesäuseberge. Grund dafür ist ein verhältnismäßig kurzer Anstieg von der Klinkehütte aus. Zwar werden in der Führerliteratur keine Erstbegeher genannt, doch gilt als gesichert, dass heimische Jäger schon vor langer Zeit beide Gipfel vermutlich über den heutigen Normalweg betreten haben. Erste schriftliche Aufzeichnungen überlieferte der Admonter Benediktiner P. Gabriel Strobl, der im Jahre 1870 eine ausführlich beschriebene botanische Exkursion zum Sparafeld unternahm. 1885 stieg Heinrich Hess von der Goferalm aus (nicht bewirtschaftet, ab Parkplatz am Gesäuse-Eingang über Forststraße, 1 Std.) über den Nordwestgrat auf heute wird dieser Weg nur mehr von Extremskifahrern genutzt. Die Tour weist erhebliche Gefahren auf, weshalb eindringlich empfohlen wird, auf den oberen Teil zu verzichten und alternativ über die Goferalm bis zum Wandfuss bzw. bei guten Verhältnissen bis zur Steilschulter aufzusteigen.
Wesentlich gefahrloser gestaltet sich der Wanderweg zum Sparafeld/Kalbling von der Klinkehütte aus: Über die Almböden unter dem Eisloch schlängelt sich der Steig zum Endpunkt des ehemaligen Skilifts hinauf, um danach etwas steiler werdend direkt unter die Süd- und Westwand des Kalblings zu führen. Von hier aus lässt sich das oftmals rege Klettergeschehen unmittelbar beobachten (Steinschlag möglich). Der Steig verlässt nach dieser Querung die Steilwände, mündet in den sanften Speikboden und führt etwas höher in einer großen Schleife zum Kalblinggipfel. Kurz vor dem Gipfelrücken, bei der markanten oberen Mulde (Halsmaiermarterl), zweigt auch der Anstieg zum nahe gelegenen Sparafeld ab (Kalbling Sparafeld ca. 0,5 Std).
Für Kletterer bieten beide Berge ideale Bedingungen in meist festem Steilfels. Zu den beliebtesten Routen zählen am Kalbling der Südgrat, die Südwand und zahlreiche Touren in der breiten Westwand. Am Sparafeld gilt die so genannte Diagonale als Klassiker, der Süd- wie auch der Fingerpfeiler haben den Ruf ernsthafter Unternehmungen. Die meisten Routen sind an Standplätzen mit Bohrhaken gesichert. Der Kalbling ist auch im Winter bei entsprechenden Verhältnissen zu empfehlen (Harscheisen für die Querung!) und bietet in Verbindung mit der Steilflanke des Eislochs eine durchaus spektakuläre Abfahrt. Vorsicht ist im Bereich der Südwandrinne (Lawinen) geboten. Der Anstieg ist auch bedingt Schneeschuh tauglich.