Lage: Östliche Haller Mauern
Höhe: 2172 m
Zustiege:
Über Admonterhaus
durchs Rosskar Weg-Nr.: 634, ab
Admonterhaus 2,5 Std. Schwierigkeit: I
Hexensteig-Klettersteig
Gehzeit (rein Klettersteig): 1 Stunde, Schwierigkeit: B
Charakter:
Der Hexenturm ist ein optischer Fixpunkt in den Haller Mauern.
Seinen zweigeteilten Gipfelbau umranden zahlreiche freistehende
Türme, die besonders am Hexensteig zur Geltung kommen. Als Skiberg
wird er von der Nordseite her, meist bis zur Rosskarscharte,
begangen. Kein lohnenswerter Kletterberg.
Der Hechtner-Jaga,
schon da und dort als Pionier aufgefallen, stand 1862 als Erster am
Gipfel der Bärenkarmauer. Und der Hechtner war es auch, der 15 Jahre
später, 1877, eine touristische Partie dorthin führte. Darunter war
auch der Admonter Benediktinermönch P. Gabriel Strobl, den vielmehr
die Wissenschaft als die bergsteigerische Leidenschaft dort hinauf
zog. Der begnadete Botaniker und Zoologe nahm anläßlich dieser
Ersteigung die nach ihm benannte Stroblrinne unter den Nagelschuh;
noch heute eine beachtliche Leistung, immerhin beging er die Furcht
erregend steile Schuttritsche mit der Botanisiertrommel unterm Arm
bergab! Und dann war da noch einer namens Martinecz mit dabei: er
soll aus der Bärenkarmauer den Hexenturm gemacht haben, indem er
hinter dem Nebel umhauchten Wirrwarr aus Felstürmen schon die Hexen
tanzen sah seither gilt auch der Begriff Hexenturm.
Der
Anstieg lässt nur Geübte über sich ergehen (Stellen I, teilweise
mit Stahlseil gesichert). Schon der Abstieg vom Natterriegel ins
Rosskar erfordert, wie auch der letzte Gipfelaufschwung,
Trittsicherheit (Natterriegel Hexenturm 1,5 Stunden). Vorsicht im
Frühjahr: die Schneefelder sind zumeist hartgefroren Steigeisen
empfehlenswert!
Alternativ, oder zur Runde kombiniert,
empfiehlt sich der "Hexensteig", der nach einem kurzen
Abstieg vom Natterriegel deutlich markiert seinen Anfang nimmt.
Dieser von der AV-Sektion Admont-Gesäuse erbaute Klettersteig (A+B,
ca. 1 Gehstunde, anfängerfreundlich) führt meist südseitig über
die lang gezogene Gratschneide bis hinüber zum Rosskarsattel.
Als
Skiberg ist der Hexenturm von der nordseitigen Oberlaussa aus, im
oberen Teil durch das Rosskar in drei Stunden zu begehen. Zumeist
endet die Tour in der Rosskarscharte, da der Gipfelaufschwung fast
immer vereist, vor allem aber durch Steilstufen unbefahrbar ist.
So
der Hexenturm als Übergang im Zuge der Haller Mauern-Überschreitung
gedacht ist, gibts zwei Varianten: entweder am Hauptkamm über Blöcke
bis zum Westwand-Abbruch (abseilen), oder zunächst hinüber zum
Westgipfel und von dort links abwärts in die Rinne der Südwestwand
(Stellen II). Empfehlenswert ist der Hexenturm in Kombination mit dem
Grabnerstein-Jungfernsteig und einer Nächtigung am Admonterhaus.