Bild: Guido Gritsch
Wir treffen
uns am Fr. den 19. Jan. 2018 um 18:30 Uhr im Heimlokal. Es ist der erste Kurs,
den Benjamin Gruber (Benji) als Alpinreferent leitet. Es haben sich ca. 15
Teilnehmer angemeldet. Unser neuer Obmann Andreas Auzinger, Hubert
Blaickner und natürlich Benji sind für
den nächsten Tag als Trainer vorgesehen. Die von der Abteilung Bergsport des
ÖAV entwickelte PowerPoint – Präsentation bildet die Grundlage für den Vortrag
von Benji. Ein wichtiger Punkt ist die Überlebenskurve, weil sich daraus die
Wichtigkeit der Kameradenrettung ergibt.
Zur Notfallausrüstung bemerkt Benji,
dass nur mehr 3-Antennengeräte verwendet werden sollten; Lawinenschaufeln aus
Kunststoff sind zu entsorgen. Die verschiedenen Phasen der Verschüttetensuche
werden eingehend besprochen.
Zum Thema Erste Hilfe hat Benji von der
Bergrettung eine Reanimationspuppe mitgenommen, mit der Beatmung und
Herzdruckmassage kräftig geübt werden. Es wird darauf hingewiesen, dass bei
einem Lawinenopfer die Information, ob eine Atemhöhle vorhanden war oder nicht
für den Notarzt sehr wichtig ist. Auch auf das Thema Unterkühlung bei länger
verschütteten Lawinenopfern wird eingegangen. Benji demonstriert noch die
Verwendung von Biwaksack und Rettungsdecke. Zuletzt werden noch die wichtigsten
Verhaltensmaßnahmen bei der Hubschraubereinweisung in Erinnerung gerufen.
Dann
wird der Ablauf des morgigen Tages besprochen.
Wir treffen uns um 7:30 Uhr beim
Bodenhaus im Raurisertal. Fahrgemeinschaften werden gebildet. Am Vormittag
führen drei Gruppen mit ihren Trainern jeweils verschiedene Übungen im Gelände
durch. Das flache Gelände rund ums Naturfreundehaus in Kolm Saigurn eignet sich
hervorragend für diese Übungen. Ich habe mit Benji vereinbart, dass ich in der
Zwischenzeit die Lawinenpuppe vergrabe und zwar ca. 200 m westlich vom
Ammererhof. Ich habe ca. 150 cm tief gegraben, bis der Boden zum Vorschein kam.
Um 12 Uhr treffen wir uns alle im Naturfreundehaus zum Mittagessen. Am Nachmittag
werden zwei Gruppen gebildet; eine Anfängergruppe und eine Gruppe von
Fortgeschrittenen. Benji geht mit den Fortgeschrittenen hinauf bis zur
Erlehnalm ungefähr 60 Hm oberhalb der Verschüttungsstelle. Ich selbst habe den
Erfassungs- und Verschwindepunkt jeweils mit zwei Skistöcken markiert. Benji
geht noch auf die wichtigsten Punkte die zu beachten sind ein und dann wird die
Rettungskette gestartet. Blaickner Hubert steht ganz unten und stoppt die Zeit
mit. Die LVS – Suche hat bei dieser Gruppe einwandfrei funktioniert und das
Ausschaufeln im V-förmigen Schneeförderband verläuft auch nach Plan, sodass die
Zeit von 18 min (Vorgabe aufgrund der Überlebenskurve) unterboten werden
konnte.
Nun holt Benji die zweite Gruppe herauf; es sind Anfänger. Um es ihnen
leichter zu machen, haben wir die Puppe nur etwa 10 cm tief vergraben. Auch
diese Gruppe schafft es in der vorgegebenen Zeit, die Puppe zu orten und
auszugraben. Zufrieden mit den Ergebnissen kehren wir zum Naturfreundehaus
zurück und finden uns zu einer Feedbackrunde zusammen. Obmann Auzinger Andreas
dankt Benji für sein Engagement und auch ich als ehemaliger Alpinreferent bin
froh, einen so tüchtigen Nachfolger gefunden zu haben. Bei Kaffee und Kuchen
lassen wir den Tag ausklingen.
Mag. R. Mandl, ehem. Alpinreferent