Das Eingangsbild der Ausstellung
Pressetext der Grohag
Gletscher.Leben – am Anfang war das Eis …
Mit der neuen Ausstellung Gletscher.Leben im Besucherzentrum auf der Kaiser-Franz-JosefsHöhe (2.369m) gewährt die Großglockner Hochalpenstraßen AG (GROHAG) in Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Alpenverein (ÖAV) und dem Kärntner Nationalparkfonds (NP Hohe Tauern) tiefe Einblicke in den Lebensraum Gletscher.
Die Pasterze und der Sensationsfund vor Ort, eine über 6.000 Jahre alte Zirbe – der „Gletscherbaum“ - werden dabei zum Sinnbild für zwei Liebende, die nicht zueinander finden können: Die mächtigen Eisriesen und die
verborgenen Schätze, die sich unter den eisigen Massen verbergen.
Nichts ist für die Ewigkeit, nicht einmal das ewige Eis. Denn über die Jahrtausende
zeigt sich immer wieder: Der Gletscher lebt. Er wächst, er zieht sich zurück – aufgrund von natürlichen Klimaschwankungen und in der jüngeren Vergangenheit auch
verstärkt durch das Einwirken des Menschen.
Der Ötzi der Pflanzenwelt
Im Herbst 2014 wurde im Gletschervorfeld der Pasterze ein sensationeller Fund gemacht. Die zurückweichenden Eismassen gaben eine für Jahrtausende unter dem Gletschereis verborgene Zirbe frei, die man zu Recht als „Gletscherbaum“ oder als
„den Ötzi der Pflanzenwelt“ bezeichnen darf: 6000 Jahre alt und damit sogar um 700 Jahre älter als die weltbekannte Gletscherleiche. Glücklichen Umständen ist es zu verdanken, dass der Baum, zerteilt in zwei Teile mit gesamt 1700 Kilogramm und 7,9 Metern Länge, nicht von der Kraft und dem Gewicht des Gletschers in Bruchstücke zermahlen wurde. In einer gemeinsamen, aufwändigen Bergungsaktion des Nationalpark Hohe Tauern, des Österreichischen Alpenvereins unter fachlicher Unterstützung der Universität Graz konnte die Zirbe geborgen und wissenschaftlichen Untersuchungen unterzogen werden.
Eine Liebesgeschichte, die nicht sein darf
Der Fund der alten Zirbe im Bereich der Pasterze ist Sinnbild für die Geschichte von zwei Liebenden, die in inniger Beziehung zueinander stehen, jedoch nie aufeinander treffen dürfen: Dort, wo heute Eis regiert herrschten vor tausenden Jahren Bedingungen, die sowohl das Keimen einer Zirbe als auch ihr Heranwachsen zu einem mächtigen Baum ermöglichten. Diesem Wechselspiel zwischen fruchtbarem Boden und eisigen Massen – der unerfüllten Liebesbeziehung – geht die Ausstellung Gletscher.Leben auf den Grund. Im Mittelpunkt steht dabei die alte Zirbe, die vom
Österreichischen Alpenverein, als Eigentümer des „Gletscherbaums“ als Dauerleihgabe für die Ausstellung zur Verfügung gestellt wurde.
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