endlich durchgängige Schneedecke
Unsere erste Gemeinschaftsfahrt in diesem Winter ins Lesachtal ist noch in guter Erinnerung - und jetzt schon die Winterabschlusstour? Insbesondere die Witterung hat es diese Saison nicht gut mit uns gemeint, umso stärker war der Wunsch, noch einmal eine gemeinsame Fahrt zu unternehmen, und wir ließen uns von leicht suboptimalen Bedingungen nicht abschrecken
An die ursprünglich geplante Schitour auf die Höllscharte im Schmirntal ist angesichts der Wetterprognose nicht zu denken. In Nordtirol, vor allem am Hauptkamm, sind ordentliche Niederschläge angesagt, die uns auf unserer Fahrt nach Süden noch lange verfolgen. Harald hat das Kauschkahorn als Alternative vorgeschlagen, und es dauert bis Matrei, bis wir auf trockener Fahrbahn unterwegs sind. Trocken sei es gewesen und sollte es bleiben, soweit die Auskunft des Taxiunternehmers, den wir für die Auffahrt zu unserem Ausgangspunkt, der Jagerstube bei Sankt Jakob im Defereggental, engagiert haben. Gleich bei der Ankunft macht sich mal Ernüchterung breit – wo ist denn da der Schnee?
Also Schi geschultert und los geht’s die ersten Kehren der Forststrasse hinauf, als wir dann auf Schneefahrbahn treffen, ist es noch nicht überstanden. Bis zur Reggenalm hinauf, zum Schluss durch die unterhalb befindlichen Lawinenverbauungen, müssen wir die Route nach der Schneedecke wählen, die nur mehr dünn wenn überhaupt vorhanden ist.
Dann ist geschlossene Schneedecke angesagt, und wir steigen über einen Steilaufschwung, dann flach taleinwärts bis unter den steilen Gipfelhang des Kauschkahorns auf. Einige lassen es hier bleiben, der Schnee ist naturgemäß weich, viel Saharastaub hat sich abgesetzt, der vielfach von einigem Neuschnee überdeckt ist. Der Rest erklimmt den Wintergipfel und blickt in die Runde. Die Seespitze in der Kammverlängerung, gegenüber die Langschneid, die wechselhafte Witterung lässt nur beschränkte Rundumsicht zu.
Jetzt aber nichts wie rüber zur Scharte zwischen Weißem Beil und dem Horn, über die wir in die Nordseite hinüberwechseln wollen. Wir lesen alle am Fuß des Gipfels Verbliebenen auf und fahren ein Stück ab. Dann entwickelt sich ein Schauspiel um das Wie und Wo des Aufstiegs über die sehr steile Scharte – mit Fellen über den Hang, zu Fuß über die seitlichen Felsen? Wir schaffen es letztlich alle und stellen fest, dass auf der Nordseite erstmal ebenso Steilheit herrscht. Einzeln befahren wir den ersten Hang. Die Verhältnisse sind nicht berauschend, ein gutes Training ist es allemal. Auch die Bachüberschreitung bei der Trojeralm verlangt noch einiges ab. Dort angelangt, wollen wir das Tal nach Sankt Jakob hinausfahren, da fehlt der Hois. Handyempfang herrscht keiner, Schreien nützt mal nichts, da hilft nur noch Aufsteigen und suchen, wo man ihn zum letzten Mal gesichtet hatte. Der Großteil der Gruppe fährt ab, zu sechst steigen wir auf, erfahren dass Hois gefunden wurde, und haben ein paar Höhenmeter mehr in den Beinen.
Einen kulinarisch hochstehenden Ausklang findet die Tour beim Gasthaus Alzenbrunn, wo es hervorragende Schlipfkrapfen und sonstige Leckereien gibt. Der Hois zahlt natürlich eine Runde an seine Suchmannschaft.
Herzlichen Dank an alle Teilnehmer für Euer Durchhaltevermögen bei Tour und Anfahrt, das sich an diesem Tag allemal ausgezahlt hat