Das Netz der Mariazeller Wallfahrerwege 06 wurde 1980 eröffnet. Die Wege verlaufen durch die Bundesländer Wien, Niederösterreich, Burgenland, Oberösterreich, Salzburg, Kärnten und Steiermark und setzen sich sich aus mehreren traditionellen Wallfahrerwegen nach Mariazell zusammen.
Dieses Wegesystem stellt gleichzeitig eine Verbindung von Wien sowie der Landeshauptstädte St. Pölten, Eisenstadt, Salzburg, Linz, Klagenfurt und Graz mit Mariazell dar.
Der Wiener Mariazellerweg (auch als Wiener Wallfahrerweg bekannt) hat seinen Ausgangspunkt am südwestlichen Wiener Stadtrand bei Wien-Rodaun bzw. in Perchtoldsdorf oder Mödling Von dort geht es durch den südlichen Wienerwald nach Heiligenkreuz. Weiter über Mayerling nach Maria Raisenmarkt am Fuße des Peilsteins.
Vorbei an der Wallfahrtskirche Hafnerberg geht
es in den alten Wallfahrtsort Kleinmariazell und nach Kaumberg. Später hinauf zur Araburg und von dieser zum Kieneck (1106 m).
Weiter zum Unterberg (1187 m), hinunter nach Rohr im Gebirge und in die Kalte Kuchl. Über St. Ägyd am Neuwalde zum
Kernhofer Gschaid (963 m), hinunter in die Walster und zum
Hubertussee sowie durch das Halltal in den Gnadenort Mariazell
(868 m).
Der Niederösterreichische Mariazellerweg führt vom Waldviertel über die Kamptalseen, den Horner-, Gföhler- und Dunkelsteinerwald sowie die Türnitzer Alpen ins Mariazellerland.
Er beginnt dabei auf dem aussichtsreichen Gipfel des Nebelstein (1017 m), zieht über St. Martin, Rosenau, Zwettl, Ottenstein, Krumau und Wegscheid nach Rosenburg mit seiner herrlichen Burganlage. Weiter über Tautendorf und Schiltern, Senftenberg nach Stein a.d. Donau und durch den Dunkelsteinerwald in die Landeshauptstadt St. Pölten (271 m).
Nun über Wilhelmsburg auf den
Kaiserkogel (716 m) und über den Hohenstein (1195 m) nach Türnitz. Der Hauptweg führt
über Ulreichsberg in die Walster, eine Variante 06B über den
Tirolerkogel und Annaberg nach Mitterbach am Erlaufsee und Mariazell.
Von der Landeshauptstadt Eisenstadt zieht der Burgenländische Mariazellerweg über Großhöflein zur bekannten Burg Forchtenstein im Rosaliengebirge, weiter nach Pitten im gleichnamigen Tal. Dann nach Würflach und durch die romantische Johannisbachklamm nach Puchberg am Schneeberg.
Nun über
die Mamauwiese (957 m, Gasthof derzeit geschlossen) nach Schwarzau im Gebirge und weiter über die Gscheidlhöhe (1134 m) zum Lahnsattel (1015 m) und nach
Terz. Anschließend gelangt man durch das Obere- und Untere Halltal nach Mariazell.
Der Salzburger Mariazellerweg verläuft von Salzburg aus auf der Trasse des Voralpenweges 04 (sporadisch auch mit Tafeln 06 Salzburg Frauenstein Mariazell bezeichnet) über den Gaisberg (1287 m) nach Faistenau - Fuschl am See - St. Gilgen bis in den Bereich des Willeitenberges, wo die Wanderung auf dem oberösterreichischen Mariazellerweg (s.u.) Richtung Maria Neustift (bis Waidhofen an der Ybbs noch Gleichlauf mit Voralpenweg 04) und weiter bis Mariazell fortgesetzt wird.
Ab St. Gilgen besteht die Möglichkeit, den Schafberg und das Höllengebirge auf lokalen Wegen wie folgt zu umgehen: zunächst über Fürberg - Falkenstein - St. Wolfgang im Salzkammergut - Schwarzenbach - Weinbach - Windhag und entlang der Ischl nach Bad Ischl, um dann weiter nach Kösselbach - ehem. Bhf. Langwies über die Traunbrücke und den Soleweg nach Ebensee zu gelangen. Ab hier wird die Wanderung auf dem Voralpenweg 04 wie eingangs beschrieben über Habernau - Steyrling - Frauenstein - Grünburger Hütte (1080 m) - Ternberg und Willeitenberg (837 m) fortgesetzt.
Ferner kann man von St. Wolfgang im Salzkammergut aus über den Kalvarienberg (620 m), die Mauruskapelle und auf dem Sattelweg (Nr. 7 und 8) zum Schwarzensee gelangen und auf dem Eisenauweg bzw. den Valerieweg durch die Burggrabenklamm nach Burgbachau wandern. Weiter führt der Weg dann am Ostufer des Attersees nach Weißenbach am Attersee und auf dem Voralpenweg 04 über das Höllengebirge via Hochleckenhaus - Pfaffengraben - Grünalmkogel (1821 m) - Rieder Hütte - Feuerkogel (1597 m) - nach Ebensee. Weiter wird dann dem Voralpenweg 04 gefolgt wie oben beschrieben.
Routenbeschreibung auf alpenvereinaktiv.com.
Ausgangspunkt des Oberösterreichischen Mariazellerwegs ist der Pöstlingberg bei Linz (539 m). Er zieht über die Landeshauptstadt Linz (260 m), das Stift Florian zum weltberühmten Ort Christkindl und die alte Bezirksstadt Steyr. Über den Plattenberg und Spadenberg (1000 m) geht es hinüber nach Maria Neustift, Konradsheim, Waidhofen an der Ybbs und Maria Seesal.
Dann weiter über Lunz am See nach Lackenhof am Ötscher, hinauf zum Riffelsattel (1283 m) und durch die Ötschergräben nach Mitterbach am Erlaufsee und Mariazell.
Der Kärntner Mariazellerweg zieht von der Landeshauptstadt Klagenfurt durch den kulturhistorisch bemerkenswerten Ort Maria Saal auf den Magdalensberg (1059 m) und über Christophberg nach Brückl im Görtschitztal. Über den Sonnenort Diex geht es nach Griffen und über den Martinikogel (841 m) nach Johannesberg und Lavamünd, wo der Aufstieg ins Sobothgebiet beginnt. Durch die Orte Soboth, Rothwein und Aibl gelangt man in den bekannten Grenzort Eibiswald. Von hier verläuft er auf dem "Steirischen Mariazellerweg" (siehe unten) in den Gnadenort Mariazell.
Um einem von Kärntner Pilgern oft geäußerten Wunsch gerecht zu werden, Mariazell auf einem kürzeren Weg erreichen zu können, werden die beiden folgenden Möglichkeiten geboten (Zeitersparnis gegenüber dem Weg über Eibiswald: 3 - 4 Tage).
1.vom Magdalensberg über St. Georgen am Längsee, Maria Waltschach, Kappl am Krappfeld und Guttaring nach Maria Waitschach. Weiter über St. Martin am Silberberg zur St. Martiner Hütte (1710 m) und über die Feldalmhütte nach Reichenfels.
2.von Diex auf dem Eisenwurzenweg 08 zur Wolfberger Hütte und über die Saualpe (2079 m) zum Klippitztörl (1644 m) und zur Hohenwarthütte und sodann hinab nach Reichenfels, wo der Zusammenschluss mit der vorerwähnten Variante erfolgt und wie folgt fortgesetzt wird:
Von Reichenfeld geht es weiter zur Peterer Hütte und zum Peterer Sattel (1745 m). Nun am Nord-Süd-Weitwanderweg 05 zum nahen Salzstieglhaus und weiter über das Gaberl (1547 m) zum Sattelhaus und zum Gleinalm-Schutzhaus. Den gesamten Gleinalpenzug (1988 m) überschreitend wird das Hochanger-Schutzhaus (1304 m) erreicht und nach Bruck/Mur abgestiegen. Über Frauenberg (939 m) geht es nach Mürzhofen und über das Troiseck (1400 m) zum Pretalsattel. Hier erfolgt der Zusammenschluss mit dem Steirischen Mariazellerweg 06.
Ab Eibiswald verläuft der Steirische Mariazellerweg über Schwanberg, Deutschlandsberg, Bad Gams und Stainz in die Landeshauptstadt Graz.
Über den Wallfahrtsort Mariatrost auf den aussichtsreichen Schöckl (1445 m) und hinunter nach Passail, nun über die Sommeralm (1404 m) zum Straßegg (1163 m) und zum Gasthof auf der Schanz (1171 m).
Weiter über die Stanglalm (1470 m), Mitterdorf und die Hundskopfhütte (960 m) zur Rotsohlalm (1429 m) am Fuße der Hohen Veitsch bzw. über den Niederalplpass (1224 m) nach Schöneben (1099 m) nach Mariazell. Oder aber wahlweise von der Schanz über Alpl (967 m), Krieglach (608 m), das Veitschbachtörl (1406 m) und über Mürzsteg (782 m) zum Buchalpenkreuz (1402 m) sowie nach Schöneben nach Mariazell.
Unser dreibändiger Wanderführer ist das Standardwerk zu den Mariazellerwegen 06. Die regelmäßig aktualisierten Bücher sind im Eigenverlag der ÖAV-Sektion Weitwanderer erschienen.
Erhältlich bei freytag & berndt, 1010 Wien, Wallnerstraße 3, www.freytagberndt.com, Tel.: 01/5338685-15, outdoor@freytagberndt.com.
Das neue Abzeichen kann nach einem begangenen Mariazellerweg (oder auf Wunsch auch mehrfach) über die folgende Adresse bezogen werden:
Alpenverein Weitwanderer
Klimtgasse 1/1
2301 Oberhausen
E-Mail
Hinweis: Das in den Wanderbüchern des Styria-Verlags noch erwähnte "alte" Mariazellerweg-Abzeichen (jenes, wo für jeden begangenen Ast der Mariazellerwege ein farbiger Stein eingesetzt wird) wird seit 2016 nicht mehr neu vergeben. Für begrenzte Zeit können jedoch noch Steine in bereits verliehene Abzeichen eingesetzt werden. Die Adresse von Herrn Reitner bitten wir hierfür dem Styria-Führer zu entnehmen.
GPX-Dateien für die sieben Mariazeller Wege 06 und ihre Varianten gibt es hier zum Download.
Unter Neues für Weitwanderer finden Sie aktuelle Änderungen (Wegsperren, Unterkünfte etc.) zu den Weitwanderwegen des Österreichischen Alpenvereins.
Sollten Ihnen weitere Änderungen bekannt werden, teilen Sie uns diese bitte mit: E-Mail Team Wege - vielen Dank!